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Eine Sequenz symbolisch für das Spiel – aus der Hand geglitten. Foto: Sascha Walther / Eibner.
Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen kassieren die MHP RIESEN Ludwigsburg gegen die Fitness First Würzburg Baskets eine vermeidbare 79:84-Niederlage. In einem ausgeglichenen und von Fehlern geprägten Duell entscheiden letztlich 25 Ballverluste und eine lediglich 61%ige Freiwurfquote über den Spielausgang – zu gelb-schwarzen Ungunsten.
Mit großer Vorfreude auf das erste Heimspiel der noch jungen Spielzeit gingen die Schwaben, 48 Stunden nach dem Erfolg in Frankfurt, mit müden Beinen, aber auch akustischem Rückenwind in die dritte Partie der Saison. Zwei Alley-Oop-Anspiele auf Keeshawn Kellman und ein Backdoor-Cut von Brandon Tischler verdeutlichten ab dem Sprungball die immense Spielfreude der Ludwigsburger, die sich in einer ersten Führung (11:5) widerspiegelte. Doch von Beginn an war auch eine hohe Fehleranzahl sichtbar, die sich in Turnovern, Unkonzentriertheiten, Foulspielen und Fahrlässigkeiten zeigte. Würzburg machte seine Sache dahingehend deutlich besser, war allen voran in der Zone durch das Duo Eddy Edigin und Marcus Carr konsequenter (21:23, 10. Spielminute / 48:44, 20.).
Fortwährend mussten die Franken allerdings ihrer frappierend schlechten Quote aus der Distanz Tribut zollen. Lediglich fünf von 29 Distanzwürfen fanden den erhofften Weg durch die Reuse, während Ludwigsburg dahingehend besser traf. Der RIESEN-Malus lautete Ballverluste und Freiwürfe.
Vor und nach der Halbzeitpause trafen die Gelb-Schwarzen allen voran durch Stef Smith [11/12] zahlreiche Bonus-Gelegenheiten. Sie bestraften Nachlässigkeiten in der fränkischen Defensive, retteten sich immer wieder dadurch und fanden doch nicht ihren Rhythmus. Bis auf eine kleine Phase im zweiten Viertel, als sowohl Yorman Polas Bartolo als auch Lenny Anigbata fünf Zähler in Serie markiert hatten, und eine Phase in der zweiten Halbzeit, als Tray Buchanan übernahm, blieb das Geschehen Stückwerk.
Foto: Sascha Walther / Eibner.
Würzburg fing sich, trotz Foulproblemen bei Edigin, Jonathan Stove und Christian Skladanowski und einer kleinen Elijah-Hughes-Offensivgala, zur richtigen Zeit. Ab dem 74:67-Zwischenstand, als die Barockstädter sich erneut ein kleines Stückchen absetzen konnten, machten sie sehr, sehr viel richtig – was unter anderem zwei Drei-Punkt-Treffer von Brae Ivey versinnbildlichten. Der US-Amerikaner verwandelte doppelt aus der 6,75-Meter-Distanz und schrie seine Freude über den zweiten Treffer in beachtlicher Manier heraus (76:78). Der akustische, sportliche und sichtbare Brustlöser sollte die Wende bringen, auf die die Schwaben keine Antwort hatten. Sie versuchten zwar viel, waren aber in ihrer Konsequenz inkonsequent und verpassten, nachdem Buchanan (Viertel 1) und Smith (Viertel 2) noch via Buzzerbeater getroffen hatten, den möglichen Wurf gen Verlängerung – ungünstigerweise gleich doppelt.
Nachdem die Ludwigsburger den 3. Spieltag, durchaus ernüchtert, beschlossen haben, können/müssen/ werden sie am kommenden Wochenende direkt zu Beginn gefordert sein. Zum Freitagabend-Spiel (10.10.; 20:00 Uhr) gastieren die Barockstädter dann in Chemnitz.
Für Ludwigsburg spielten: Tray Buchanan 18 Punkte, Stef Smith 18 / 5 Assists, Elijah Hughes 14, Yorman Polas Bartolo 11, Lenny Anigbata 5, Babacar Sane 4 / 6 Rebounds, Keeshawn Kellman 4 / 5, Brandon Tischler 3, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Booker Coplin und Lukas Modic.
Für Würzburg spielten: Marcus Carr 20 Punkte / 8 Assists, Davion Mintz 14, Eddy Edigin 14, Brae Ivey 10 / 5 / 5 Rebounds, Alen Pjanic 10, Charles Thompson 8, David Muenkat 4 / 6, Jonathan Stove 2, Christian Skladanowski 2, Lukas Herzog und Leo Saffer.
Saša Filipovski | Headcoach Fitness First Würzburg Baskets | "Es war ein hartes und schwieriges Spiel. Wir haben unheimlich viele Fehler gemacht und hatten am Ende das nötige Glück. Deswegen wäre es auch verdient gewesen, wenn Ludwigsburg gewonnen hätte. Sie haben stark verteidigt, wir hatten sehr viele Probleme mit der Ausführung unserer Systeme. Gut ist, dass wir nicht aufgegeben und weitergekämpft haben, obwohl wir drei Viertel lang eine desaströse Dreierquote [insgesamt: 17,2 3P%] hatten. Das hat sich dann im letzten Viertel geändert, als wir die beiden wichtigen Dreier aus der rechten Ecke getroffen haben. Ludwigsburg hatte am Ende zwei offene Dreier, die nicht reingegangen sind. Wir sind also der glückliche Sieger, ich wünsche Ludwigsburg alles Gute." |
Mikko Riipinen | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg | "Glückwunsch an Würzburg! Sie haben das Spiel verdient gewonnen. Ihre Mentalität war über das ganze Spiel, auch wenn sie zahlreiche offene Würfe verworfen haben, gut. Das waren heute zwei Teams in unterschiedlichen Stadien der Reise: Würzburg hat seinen Coach und sein System bereits seit einiger Zeit, einige Spieler sind schon seit einer Weile dabei. Wir sind erst am Anfang eines Prozesses. Ich bin ziemlich ernüchtert über diese Niederlage. Es ist zu 100% meine Verantwortung, das Team besser auf den Druck von Würzburg vorzubereiten. Ich bin, mit Hinblick auf die 25 Ballverluste, offensichtlich nicht zu den Spielern durchgedrungen. Wir müssen mehr Freiwürfe üben, das war unterhalb des akzeptablen Levels [19/31 FT%]. Also: Die Verantwortlichkeit liegt bei mir. Wir wissen immerhin nun, worin wir besser werden müssen – und daran werden wir jetzt arbeiten." |