RIESEN-Party: Ludwigsburg ist Derbysieger!

Category News Date 2025-10-27 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. ratiopharm ulm 90:81

Kapitän des Teams, Leader der verdienten Feierlichkeiten: Yorman Polas Bartolo genießt das Bad in „seiner“ Menge. Foto: Sascha Walther / Eibner.

Zu gewissen Teilen souverän, zu gewissen solide, ganzheitlich sowohl fokussiert als auch verdient: Die MHP RIESEN Ludwigsburg zeigen gegen ratiopharm ulm ihre beste Leistung im bisherigen Saison-Verlauf. In der mit 4.000 Fans ausverkauften MHPArena sind die Gelb-Schwarzen ab der Mitte des ersten Viertels signifikant besser und/oder konsequenter – und feiern den ersten (90:81-)Heimsieg der Spielzeit 2025/2026.

Gute Quoten aus dem Feld (49 FG%), ein gewonnenes Rebound-Duell (39:34) und wenige Ballverluste (11), gepaart mit einer sehr guten Teamchemie und einer großen Rotationstiefe, dem eigenen Heimvorteil und einer konsequenten Herangehensweise sind schlussendlich für die MHP RIESEN Ludwigsburg die entscheidenden Gründe gewesen: Die Gelb-Schwarzen waren im Derby gegen das favorisierte Ulm ab dem Sprungball das spielbestimmende Team und lagen bis auf zwei kurze Phasen im ersten Viertel auch fortwährend in Front. Ausgehend von Yorman Polas Bartolo, Tray Buchanan und Jonas Wohlfarth-Bottermann starteten die Hausherren gut (6:2 / 12:11 / 23:16), mussten aber immer wieder Chris Ledlum gewähren lassen. Der Ulmer Topscorer ragte auch in der MHPArena heraus, führte seine Farben mit 32 Punkten an – war nach zehn gespielten Minuten, auch wegen eines Buchanan-Buzzerbeaters, aber in Rückstand.

Ab dem zweiten Abschnitt sollten dann mehr und mehr Elijah Hughes, Brandon Tischler, Keeshawn Kellman und Stef Smith übernehmen. Das Quartett sorgte für offensiven Flow, Zählbares in Serie und dafür, dass sich die MHP RIESEN bis auf 14 Zähler absetzen konnten (37:23). Allen voran die Hereinnahme Smiths, der zwar noch mit angeschlagener, wohl aber belastbarer Wade ins Derby ging, machte sich bezahlt. Der Kanada-Jamaikaner führte in seiner limitierten Einsatzzeit (19:11 Minuten) exzellent Regie, strukturierte die Mannschaft und hatte großen Anteil am Halbzeitstand, mit dem vor allem die Gäste merklich, sicht- und hörbar unzufrieden waren (47:37, 20.).

Hughes besorgt die Entscheidung

Orange ist Trumpf – aber nur im Hinblick auf die Schuhe. Foto: Sandy Dinkelacker / Eibner.

Nach dem Gang in die Katakomben des RIESEN-Wohnzimmers und dem Seitenwechsel drehten die Schützlinge von Ty Harrelson, wie erwartet, auf – und kamen in der kompletten zweiten Halbzeit x-fach auf Tuchfühlung D.ie Ludwigsburger suchten und fanden derweil aber Antworten, wenn sie welche benötigten. Ulm kam mehrfach auch fünf, sechs Zähler heran, Smith und Tischler sorgten dafür, dass die Barockstädter auch in hektischeren Phasen in Front blieben (70:63, 30.).

Auch wenn die dafür maßgeblichen Akteure im vierten Viertel andere waren, der Eindruck blieb unverändert. Ulm fand, bis auf Ledlum und Malik Osborne, nicht statt. Die RIESEN-Verteidigung ließ die Orange-Weiß-Schwarzen nicht ins Laufen kommen, blieb nickelig, woran unter anderem Nelson Weidemann mit fünf Foulspielen haderte und sorgte für die Siegesbasis, die Kellman und Hughes veredelten. Während der Center (10 Punkte / 9 Rebounds) knapp am Double-Double vorbei schrammte, besorgte sein Landsmann die Entscheidung. Der 27-Jährige beendete die Crunchtime-Hektik locker und lässig aus knapp acht Metern per Distanzwurf – und sorgte mit dem Dagger-Dreier zum 88:79 in der 38. Minute für die endgültige Entscheidung zugunsten der Ludwigsburger.

Diese waren zuvor bereits sehr guter und ab dann bester Laune, feierten sich, den Gelb-Schwarzen-Basketball, den Derbysieg und den ersten Heimerfolg der Saison und im Anschluss sowohl im Konfetti-Regen als auch auf den Tribünen den verdienten Sieg.

Dieser und die damit verbundene 2:2-Bilanz sorgen für eine gute Momentaufnahme, die in der kommenden Woche die Belastungsprobe erhält: Am Sonntag (02.11.; 16:30 Uhr) gastieren die Ludwigsburger beim amtierenden Pokalsieger und, noch ungeschlagenen, Tabellenführer in Weißenfels.

 

Stimmen und Sats

Für Ludwigsburg spielten: Elijah Hughes 24 Punkte, Yorman Polas Bartolo 13 / 7 Rebounds, Tray Buchanan 13, Brandon Tischler 11, Stef Smith 11 / 5 Assists, Keeshawn Kellman 10 / 9 Rebounds, Jonas Wohlfarth-Bottermann 6 / 6, Babacar Sane 2, Booker Coplin, Julis Baumer und Johannes Patrick.

Für Ulm spielten: Chris Ledlum 32 Punkte / 11 Rebounds / 5 Assists, Malik Osborne 16 / 7 Rebounds, Mark Smith 10, Tobias Jensen 7 / 5 Assists, Nelson Weidemann 6, Len Schoormann 4, Christian Sengfelder 3, Bryce Brown 3, Thomas Klepeisz, Diego Garavaglia, Alec Anigbata und Mohamed Diakite.

Statements

Ty Harrelson | Headcoach ratiopharm ulm
"Gratulation an Ludwigsburg zum verdienten Sieg. Wir sind heute nicht gut ins Spiel gekommen, das war letztendlich der ausschlaggebende Unterschied. Auch wenn wir deutlich besser in der zweiten Halbzeit gespielt haben, waren es die Kleinigkeiten, die das Comeback verhindert haben. Wir verfehlen zu viele Freiwürfe, leisten uns Unachtsamkeiten im Rebounding und konnten den entscheidenden Schritt nicht schaffen."
Mikko Riipinen | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Natürlich: Glückwunsch an die Spieler und Fans von Ludwigsburg. Es hat seine Vor- und Nachteile, wenn man einmal die Woche spielt. Der harte Teil ist es, wenn Du nicht glücklich über eine Leistung bist. Du musst es lange verdauen, hast aber auch, wenn wir es mit unserem Gegner vergleichen, viel Zeit, um es vor- und nachzubereiten. Für unser neues Team war es tough, mit dem vergangenen Spiel [73:82-Niederlage im BBL Pokal in Heidelberg] im Hinterkopf zu arbeiten. Ich bin ziemlich zufrieden, wie wir heute gestartet sind. Wir haben sicherlich kein perfektes Spiel gespielt, aber wir haben einen großen Schritt in vielen Bereichen, über die wir geredet haben, gemacht – und dies war im Wesentlichen, uns während des ganzen Spiels an den Gameplan zu halten, konsistent zu sein."