Spieltag 7: Das Gute verstetigen, eine Serie starten

Category News Date 2025-11-06

Voller Fokus ab Sekunde eins. Foto: Sascha Walther / Eibner.

+9 gegen Ulm, +11 in Weißenfels, damit +20 und vor allem 2:0 in zwei Wochen. Sieben Ziffern und die Klarheit: Die vergangenen 14 Tage waren die bisher besten für Ludwigsburg in der Saison 2025/2026. Der Doppelpack-Erfolg gegen den Vize-Meister und beim Pokalsieger verdeutlicht, dass die Entwicklungskurve der MHP RIESEN stimmt. Oder zumindest in die richtige Richtung zeigt. Schließlich haben die Schwaben eine gute Kombination aus guten Ansätzen und sichtbaren Verbesserungspotenzialen gezeigt. Der eingeschlagene Weg soll nun fortgesetzt werden.

Hierbei gibt es offensichtliche Wegmarken, wie die beiden November-Partien gegen Oldenburg am Samstag und in Hamburg (22.11.), die vollständige Integration von Toms Skuja oder die Genesung von Stef Smith, selbstverständlich aber auch viele taktische, organisatorische und inhaltliche Facetten, die es zu verbessern und weiterzuentwickeln gilt. Zeit gibt es dafür im vorletzten Kalendermonat, aufgrund der Viertelfinal-Partien im BBL Pokal (13. – 17.11.) und der Länderspielpause (24.11. – 01.12.), durchaus viel, ehe im Dezember die Schlagzahl bedeutend höher sein wird. Zunächst dreht sich aber alles um die EWE Baskets Oldenburg.

„Wir haben uns [beim Spiel in Weißenfels] an den Plan gehalten und diesen als Team gut umgesetzt. Wir waren zudem sehr aggressiv, was auch positiv war. Gleichzeitig haben wir einige Fehler in der Entscheidungsfindung gemacht, die wir verbessern müssen und wir möchten uns immer weiterentwickeln und besser werden“, sagt Cheftrainer Mikko Riipinen im Rückblick auf das vergangene Wochenende. Er ergänzt im Hinblick auf diesen Samstag: „Oldenburg ist ein sehr talentiertes Team. Sie spielen mit vielen Aktionen in Korbnähe und mögen es, mit verschiedenen Spielern im Post-Up zu agieren. Für uns wird es wichtig sein, eine konstante Intensität in der Verteidigung zu haben und gemeinsam im Angriff aggressiv zu sein. Wir müssen in den physischen Aspekten des Spiels wirklich gut und zuhause wirklich hungrig sein. Es gilt, in jedem Moment präsent zu sein und als Team zu agieren.“   

Rückkehrer an der Seitenlinie: Predrag Krunic

Entsprechende Präsenz zeigten die Ludwigsburger zuletzt beim Spitzenreiter in Weißenfels, belohnten sich und alle Gelb-Schwarzen mit dem Sieg. Neben Tray Buchanan (32 Punkte) war das Rebounding dabei eine entscheidende Facette. 46:31 ging das Duell unter den Brettern an die Schwaben, die generell dahingehend gut, beim Offensivrebound (14,2 pro Partie) das Maß aller Dinge in Deutschland sind. Während alle Barockstädter dahingehend einen guten Job machen, sind vor allem Jonas Wohlfarth-Bottermann und Keeshawn Kellman gefragt. Während der Veteran seit Saisonstart in sehr guter Form ist (17:16 Minuten | 7,2 Punkte / 5,2 Rebounds), fasst der US-amerikanische Rookie nach und nach Fuß in der Beletage des deutschen Basketballs (gegen Ulm: 10 Punkte / 9 Rebounds, in Weißenfels: 4 Punkte / 9 Rebounds). Auf das Duell gegen Jure Planinic und John Bryant folgt an diesem Wochenende das Match-Up mit Filip Stanic und Michale Kyser – ebenfalls maximal physisch, diesmal aber auch sehr mobil. Eigenschaften, die für viele Akteure der Niedersachsen gelten: Chris Clemons, Brian Fobbs, Nicholas Tischler, Seth Hinrichs, die Ex-RIESEN James Woodard (2021/2022), Ralph Hounnou (2020/2021) und Co. werden die schwäbische Defensive mit Sicherheit beschäftigen und den Weg an die Freiwurflinie bestrafen. Mit 80,3% trifft kein Klub besser als Oldenburg.

Das Problem der neuformierten Niedersachsen unter der Ägide von Predrag Krunic: Es gelingt insgesamt zu wenig. Einerseits gab’s überzeugende Siege im BBL Pokal in Bremerhaven und gegen Würzburg, sowie in der Liga, dank einer 52-Punkte-Gala von Clemons ein 108:85-Erfolg gegen Trier, andererseits aber auch (zumeist knappe) Niederlagen gegen Frankfurt, Ulm und Jena sowie in Bonn und zuletzt in Rostock – womit die Donnervögel zwar noch nicht im völligen Krisenmodus, gleichzeitig aber mit einer 1:5-Bilanz auch durchaus gerupft und auf Tabellenplatz 16 rangierend nach Süddeutschland kommen werden. Ein durchaus emotionaler Spagat, schließlich sind die Niedersachsen qua Budget und Anspruch ein Top-6-Team der easyCredit BBL, hinken diesem Wunsch aber schon seit einigen Jahren deutlich hinterher. Das deutschlanderfahrene und prinzipiell sehr gute Aufgebot soll nun dafür sorgen, dass die Oldenburg wieder Teil der Postseason-Crew werden.

Womit dann auch die Brücke gen Ludwigsburg schnell geschlagen ist: Schließlich haben auch die MHP RIESEN im Sommer ein neues Kapitel in ihrer Entwicklung aufgeschlagen und sich für diese Saison viel vorgenommen. Schritt eins lautet „besser als im Vorjahr sein“ und die dahingehenden Tendenzen sind gut. Nun soll daran angeknüpft werden – wobei die Barockstädter aktuell das Beste aus beiden Welten aufweisen: Die Adaption der ligaunerfahrenen Jungs gelingt zunehmend (und möglicherweise schneller als gedacht), das Potenzial bleibt immens.

Ob Starting-Point-Guard Smith am 7. Spieltag wird mitwirken können, ist unklar: Der Kanada-Jamaikaner laboriert weiterhin an einer Wadenverletzung, die ihn bereits in Heidelberg (nicht spielfähig), gegen Ulm (19:39 Minuten) und in Weißenfels (nicht spielfähig) bremste. Seit dem Schwaben-Derby gilt: Die vollständige und umfassende Genesung steht im Mittelpunkt.

Riipinen sagt: „Bei Stef müssen wir von Woche zu Woche zwecks einer Entscheidung schauen. Wir werden erst im unmittelbaren Vorfeld des Spiels sehen, ob er wird spielen können.“

Dahingehend trifft es sich gut, dass seit nun einer Woche Skuja ein Ludwigsburger ist. Der Lette erlebte, trotz Foulproblemen, ein gutes Debüt und verdeutlichte bereits in Sachsen-Anhalt, dass er eine neue Facette zum Teamerfolg beitragen kann – sowohl ihm als auch der Mannschaft hat die zurückliegende Trainingswoche geholfen. Nun soll’s beim ersten Heimspiel, mit oder ohne Smith, den nächsten guten Point-Guard-Abend geben.

Zahlenspiele zum 7. Spieltag | #LUDOLD

89,6 – Punkte markieren die MHP RIESEN im Schnitt pro Partie. Ludwigsburg stellt mit diesen Zahlen die drittbeste Offensive der easyCredit BBL. Lediglich Chemnitz (93,2) und Bamberg (92,6) scoren häufiger, Oldenburg (84,8) ist Zehnter.

6 x 3 – Siege: Das Mittelfeld der Beletage des deutschen Basketballs ist nach sechs Wochen massiv und punktgleich unterwegs.

4 – Spieler mit einem zweistelligen Plus-Minus-Wert: Johannes Patrick (+19), Elijah Hughes (+13), Keeshawn Kellman (+13) und Booker Coplin (+10) waren in Weißenfels dahingehend die auffälligsten RIESEN.

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. EWE Baskets Oldenburg

Samstag, 08.11.2025, Tip-Off 18:30 Uhr

MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg

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