Dank Buzzerbeater-Wurf der Held des Tages in Erfurt: Simon Feneberg (hier beim Testspiel in Köln). Foto: Gero Müller-Laschet.
Die Porsche Basketball-Akademie feiert direkt am 1. Spieltag der Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga das erste Erfolgserlebnis. Bei den hoch gehandelten CATL Basketball Löwen präsentieren sich die Gelb-Schwarzen exzellent und nervenstark und feiern einen 88:86-Sieg nach Verlängerung. Für den entscheidenden Korberfolg sorgt Simon Feneberg fünf Sekunden vor Schluss, vier BBA’ler punkten zweistellig.
Im Vorfeld war allen Ludwigsburgern die Vorfreude ob des Saisonstarts anzumerken gewesen, die Beteiligten brannten auf den Saisonstart und ließen sich dann, als es soweit war, auch nicht lange bitten: Trotz der zweitweitesten Auswärtsfahrt der ProB-Süd-Spielzeit, trotz eines sehr guten Gegners und einer denkbar ungünstigen Bilanz bei Auswärtsspielen in Erfurt (2 Spiele | 0 Siege). Ab dem Sprungball zeigte die Mannschaft von Headcoach Khee Rhee, zu was sie, besonders am defensiven Ende des Parketts, in der Lage ist. Die Gelb-Schwarzen begegneten den Erfurtern auf Augenhöhe, nahmen ihnen über die komplette Partie hinweg erfolgreich den Dreipunkt-Wurf (4 / 19 | 21 3P%) weg und erspielten sich die Führung, die auch bis zur Viertelpause hielt (16:17, 10. Spielminute).
Der erste Pflichtspiel-Eindruck sollte sich in den folgenden Minuten (32:33, 20. / 55:49, 30.) in positiver Art und Weise (ver)festigen. Ludwigsburg agierte souverän, kaschierte das Malus an Erfahrung auf Herren- und Profi-Niveau (Durchschnittsalter: 18,1 Jahre) durch ein Mehr an Einsatz in der Verteidigung. Die Gäste gaben keine Situation auf und keinen Ballbesitz (12 Turnover) leichtfertig ab, im Angriff fanden Julis Baumer und Simon Feneberg, die beide eine sehr gute Partie machten, ihre Mitspieler. Das Spielgerät lief effizient durch die Reihen und hatte in Dominykas Pleta erneut einen hochprozentig treffenden Abnehmer (25 Punkte | 53 FG%).
Eine gute Ausgangslage also, der mehrfach die Transition-Verteidigung und der Rebound im Weg standen. Erfurt dominierte die Bretter (52:33), hatte in Noah Kamdem (30 Punkte / 13 Rebounds) und Paul Albrecht (12 / 8 / 5 Assists) die wichtigsten Spieler in unmittelbarer Brettnähe beheimatet. Doch obwohl dieses Ungleichgewicht kaum zu kaschieren war, der zwischenzeitlich entstandene Rückstand kurzzeitig zweistellig war, Pleta und später auch Lenny Anigbata mit fünf Fouls nicht mehr mitwirken konnten, hatten die Schwaben eine reelle Siegchance. In der Crunchtime machten aber die Thüringer mehr richtig und hatten mit Albrecht den richtigen Mann im richtigen Moment an der 6,75-Meter-Linie. Der 31-Jährige sorgte für den 72:72-Ausgleich, dem die Verlängerung folgte.
In dieser waren es, wie im dritten und vierten Viertel, erneut die CATL Basketball Löwen, die sich einen Vorsprung herausspielten. Doch angeführt von Ognjen Veljkovic, der seine beiden Distanztreffer in den letzten 90 Sekunden der Overtime beisteuerte und von Feneberg, der fünf Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene den Wurf zum Sieg verwandelte, drehten die Ludwigsburger das Geschehen mit dem 14. Führungswechsel der Partie nochmals und letztmalig auf den Kopf. Die gelb-schwarze Freude war entsprechend, nachdem die Mannschaft kollektiv über 45 Minuten herausragend funktioniert hatte und der letzte Erfurt-Wurf zu spät kam, groß und der Auftakt geglückt.
Im Anschluss an das siegreiche Auftaktwochenende ist die Porsche Basketball-Akademie im Wochenverlauf erneut in der Fremde gefordert, ehe es am nächsten Sonntag auch in eigener Halle ans Eingemachte geht: Am Donnerstag (03.10.; 15:00 Uhr) gastieren die Ludwigsburger in München – und möchten ebenda erneut den Partycrasher geben.
Für Erfurt spielten: Noah Kamdem 30 Punkte / 13 Rebounds, Paul Albrecht 12 / 8, Tyseem Lyles 10 / 9, Jan Heber 8 / 11 Assists, Samuel Nellessen 7, Musa Abra 6, Lorenz Schiller 5, Alieu Ceesay 5 und Lenni Kunzewitsch 3 / 5 Rebounds.
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 25 Punkte / 9 Rebounds, Julis Baumer 16 / 5 Assists, Lenny Anigbata 13, Simon Feneberg 12, Ognjen Veljkovic 8, Abdulhay Kömürkara 8, Sebastian Kuhn 3 und Lukas Modic 2 / 6 Rebounds.