Begeisternde Leistung, belastendes Ende

Category Jugend Date 2025-01-22

Erschöpft und unglücklich, ermüdet und glücklich: Ludwigsburg präsentiert sich in der Fremde doppelt exzellent, muss sich aber nach Speyer auch in Frankfurt geschlagen geben. Foto: Thomas Kuhn.

Neue Woche, gleichbleibender Eindruck: Die Porsche Basketball-Akademie verliert in Frankfurt (86:95) zwar das zweite ProB-Gastspiel in Folge, überwindet aber alle rotationsbedingten Herausforderungen. In der Mainmetropole ragen Simon Feneberg (33 Punkte), Julis Baumer (20) und Marko Masic (14) im Scoring heraus, die 8-Mann-Rotation begeistert aber umfassend.

Wie schon im Speyer und am Rhein- ging die Porsche Basketball-Akademie auch am Mainufer personell gehandicapt ins Spiel. Headcoach Khee Rhee konnte und musste sich erneut auf eine Achter-Rotation verlassen, während an seiner Seite der erkrankte Sam De Voe krankheitsbedingt passen musste. Ungeachtet der, je nach Betrachtungsweise, immens schweren bis unmöglichen Ausgangslage, starten die Schwaben mit offenem Visier ins Spiel. Mit einer immensen Energie und voller Konzentration generierten sie Stopps und Frankfurter Ballverluste, kamen ins Laufen (5:5 / 8:11 / 10:16, 6. Spielminute). Der gute Start wurde begünstigt von Foulproblemen bei Malik Kordel, der früh zusehen musste. Julis Baumer und Simon Feneberg nutzten mit zusammengenommen 12 Zählern die Irritationen zu Gunsten ihrer Farben aus. Einige Fehler im Ballvortrag und Unkonzentriertheiten brachten die Hausherren aber ins Spiel (23:22, 10.).

Einstellung und Wille waren auch im zweiten Viertel unverkennbar, die gelb-schwarzen Möglichkeiten aber zu begrenzt. Lukas Modic und Marko Masic sorgten mehrfach für Entlastung im Angriff, Baumer und Daniel Mack legten exzellent nach. Doch während die BBA’ler sich mühten und mühen mussten, generell nicht immer clever agierten, nutzten die Hessen ihre Möglichkeiten wesentlich zielstrebiger und konsequenter. Kordel und Co. waren in Korbnähe und ganz Frankfurt aus der Distanz nicht wirklich zu stoppen – und hatten generell zu viele gute Optionen (50:40, 20.).

Nach dem Seitenwechsel und beginnend mit einem eigenen 5:0-Lauf durch Feneberg und Masic (55:48, 24.) waren die Ludwigsburger dann omnipräsent. Angeführt von ihrer #20, der mit 33 Punkten einen neuen Karriere-Bestwert aufstellen sollte, kämpften sich die Barockstädter auf Basis einer starken Defensivleistung Zähler für Zähler heran. Zahlreiche Big-Plays, samt eines Fastbreaks der durch einen sehenswerten Putback-Dunk von Daniel Mack abgeschlossen wurde, prägten den Abschnitt, in dem die BBA’ler bis auf zwei Zähler herankamen (64:62) und die Partie insgesamt wieder komplett offenhielten (69:64, 30.).

Obwohl auch im Schlussabschnitt viel gegen Ludwigsburg lief, die Schwaben mit drei Fouls binnen 50 Sekunden und einem heiß laufenden Ivan Crnjac, der mit sechs Distanztreffern bei sieben Versuchen einen Sahnetag erwischte, starteten, war die Spannung im vierten Viertel mit bloßen Händen zu greifen. Aufopferungsvoll und unnachgiebig blieben die Rhee-Schützlinge auf Augenhöhe, versuchten die Wende mit allen erlaubten Mittel einzuleiten. Mehrfach schien die Wende nahe, Ausgleich und Führungswechsel misslangen jedoch (78:77). Stattdessen machten die Frankfurter die entscheidenden Spielzüge, zogen entscheidende Foulspiele – unter anderem gegen Baumer – und belohnten sich selbst mit dem verdienten Erfolgserlebnis, während die Porsche BBA erneut eine sehr gute Leistung zeigte, auf den siebten Saisonsieg aber noch warten muss.

Die dahingehend nächste Chance gibt’s am übernächsten Wochenende (01.02.; 15:30 Uhr), wenn Tabellenführer Köln in der Rundsporthalle gastiert. Im Idealfall kann Rhee dann nicht nur auf seinen zweiten Assistent De Voe, sondern auch auf mehr als acht Akteure zurückgreifen.

Stats

Für Frankfurt spielten: Ivan Crjnac 29 Punkte / 8 Rebounds, Chrysostom Chukwuma 13 / 9, Malick Kordel 12 / 5, Felix Hecker 10, Dusan Nikolic 7, Bruno Albrecht 7, Philipp Hadenfeldt 5 / 7 Assists, Marvin Esser 5, Jamie Edoka 4, Julius Messer 3 und Joscha Zentgraf.

Für Ludwigsburg spielten: Simon Feneberg 33 Punkte, Julis Baumer 20 / 5 Rebounds, Marko Masic 14, Lukas Modic 9 / 5, Daniel Mack 6, Sebastian Kuhn 4 / 6, Ognjen Veljkovic und Armin Pivac.

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