Klare Worte während und nach Spielschluss: Josh King. Foto: Eibner / Silas Schüller.
Den MHP RIESEN Ludwigsburg glückt in Heidelberg der nächste Sieg: Headcoach Josh King und sein Team feiern, unterstützt von zahlreichen RIESEN-Fans, im SNP dome einen 75:73-Arbeitserfolg und damit den wettbewerbsübergreifend vierten in Serie.
Die winterliche Kälte, der Spielplan der vergangenen Wochen sowie die Personal-Deckte sorgten schon vor Spielbeginn bei den MHP RIESEN Ludwigsburg für Grübeleien – in Jonathan Bähre, Jeff Roberson, Dominykas Pleta, Aeneas Jung, Nico Santana Mojica und Lenny Anigbata fehlten sechs Akteure aus dem insgesamt 16-köpfigen Kader krankheits- und verletzungsbedingt oder, im Falle des letzten Trios, aufgrund des parallel stattfindenden ProB-Spiels in Breitengüßbach. Umso wichtiger war es, dass Josh King wieder auf Kapitän Yorman Polas Bartolo zurückgreifen konnte, der das Zehn-Mann-Aufgebot komplettierte und auf seinen angestammten Platz innerhalb der Startformation zurückkehrte.
Der Deutsch-Kubaner sorgte hochmotiviert auch direkt für die ersten Punkte der Partie, Desure Buie folgte diesem Beispiel und punktete ebenfalls. Doch so gut die Ludwigsburger Aktionen auch klingen mögen; beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Höchstens. Denn während die MLP Academics angeführt von Tim Coleman ins Laufen kamen, beim Rebound beherzt zupackten und sich einen Vorsprung erspielten (21:20, 10. Spielminute), waren die Gelb-Schwarzen keinesfalls im Rhythmus. Sie kämpften zwar verbissen und warfen alles in die Waagschale, personell dezimiert, mit der Belastung der vergangenen Tage und einigen angeschlagenen Akteuren in den eigenen Reihen, sollte die Stringenz und Konsequenz weiter RIESEN-Mangelware bleiben. Erneut waren es die Hausherren, die Akzente zu setzen versuchten und dies in Person von Vincent Kesteloot und Isaiah Whaley auch erfolgreich taten. Auch aufgrund der soliden Verteidigungsleistung der Schwaben, sowie einer gleichzeitig schwachen Wurfquote von Downtown (13,8 3P%) der Heidelberger, war die Partie beim Gang in die Kabinen beinahe ausgeglichen (36:34).
Weiterhin und lautstark von der gelb-schwarzen Fan-Fraktion unterstützt, drehten die Gäste direkt nach dem Seitenwechsel auf und zogen bis auf sieben Zähler davon (42:49). Nachhaltig abzusetzen vermochten die Ludwigsburger sich aber nicht: Die Korberfolge von Jaren Lewis, Eddy Edigin, Silas Melson und Buie bekamen alle eine Antwort in Form von Punkten und in Form von Whaley. Der Academics-Center machte ein herausragendes Spiel, war der klar beste Big Man auf dem Parkett und dominierte den Rebound. Dennoch war es Jacob Patrick, der das letzte Highlight des Viertels markierte (53:57, 30.).
In der aufgrund von spielerischem Spannungsbogen, Heidelberger-Negativserie und Ludwigsburger Nachlässigkeiten geprägten Partie begann die Crunchtime frühzeitig. Spätestens mit dem Drei-Punkte-Treffer von Elias Lasisi (60:61) waren die Fans endgültig ein Faktor, der auch Whaley motivierte. Der US-amerikanische Athlet traf aus der Distanz zum Ausgleich und führte seine Farben zum 70:68-Zwischenstand. Trotz Kulisse und Heidelberger Leidenschaft blieben die MHP RIESEN aber ganzheitlich unbeeindruckt und ließen sich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Buie und Jaren Lewis, der drei Freiwürfe nervenstark verwandelte waren offensiv, Patrick und Polas Bartolo defensiv zur Stelle: Ludwigsburg be- und vollendete die notwendigen Aktionen erfolgreich und setzte sich schlussendlich denkbar knapp, wohl aber erfolgreich durch.
Durch den 75:72-Sieg und der parallelen Ergebnisse springen die Schwaben vorläufig und zumindest für eine Nacht auf den dritten Platz in der easyCredit Basketball Bundesliga. Bevor es in der Beletage des deutschen Basketballs weitergeht, steht für die Ludwigsburger erst einmal der nächste Auswärtstrip auf europäischem Parkett an. Am nächsten Mittwoch (06.12., 18:30 Uhr) sind die King-Schützlinge am fünften Spieltag der Basketball Champions League in Stettin gefordert.
Für Heidelberg spielten: Isaiah Whaley 21 Punkte / 14 Rebounds, Tim Coleman 18 / 5, Vincent Kesteloot 14, Jeffrey Caroll 7 / 10, Elias Lasisi 5 / 5, Bennet Hundt 5, Marcel Keßen 2, Paul Zipser und Akeem Vargas.
Für Ludwigsburg spielten: Jaren Lewis 15 Punkte, Desure Buie 13, Yorman Polas Bartolo 13 / 6 Rebounds, Jacob Patrick 10, Eddy Edigin 10, Elijah Childs 8, Silas Melson 5, Johannes Patrick 1, Deion Hammond und Jayvon Graves.
Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg | "Wir sind sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, um dieses Spiel zu gewinnen, aber wir haben heute nicht verdient, dieses Spiel zu gewinnen. In jedem Aspekt wurden wir heute geschlagen. Wir haben 20 Offensivrebounds abgegeben, Heidelberg hat 16 Rebounds mehr geholt als wir. Wir haben gegen ein Team gespielt, das Verletzungssorgen hat, aber wir produzieren nur 11 Ballverluste. Ich bin stolz darauf, wie die Jungs gekämpft haben und einen Weg gefunden haben, um zu gewinnen, aber wir müssen viel besser sein. Ich denke, das ist ein lehrreiches Spiel gewesen, vor allem für die jungen Spieler, die noch nicht lange in der Liga sind. Egal wen man spielt oder wo man spielt, jedes Team wird versuchen uns zu schlagen. Wir waren heute nicht das bessere Team und hatten Glück, als Sieger vom Parkett zu gehen." |
Joonas Iisalo | Headcoach MLP Academics Heidelberg | "Gratulation nach Ludwigsburg zum Sieg. Gleichzeitig bin ich sehr stolz auf mein Team und den Kampf, den sie geliefert haben. Heute war das Glück nicht auf unserer Seite. Mit ein, zwei Würfen mehr gewinnen wir dieses Spiel heute. Wir haben alles getan, um das Spiel zu gewinnen und wir hätten heute auch gewinnen müssen, das ist der frustrierende Part. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Ich denke, wir haben heute unser bestes Heimspiel der Saison gezeigt. Am Ende fehlt nicht viel." |