Foto: Sascha Walther / Eibner.
Im Anschluss an den RIESEN-Spieltag folgt, sowohl im nationalen wie im internationalen Wettbewerb, die Pressekonferenz mit Headcoach John Patrick und seinem jeweiligen Konterpart. Als ‚Fan-Service‘ überträgt das Medien-Team der Gelb-Schwarzen das Presse- und Medien-Gespräch sowohl live via YouTube als auch direkt in den Business- und Logen-Bereich der MHPArena, sodass das Mit- und Nachverfolgen der Analyse nach Spielschluss möglich ist. Nach dem 9. Spieltag war dies, aufgrund eines internen Fehlers, leider nicht möglich, weshalb es nun das Gesagte in Schriftform gibt. Die Barockstädter bitten darum, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
… über seine Gedanken und das Fazit zum Spiel: Gratulation an Saša [Filipovski], Kreso [Lončar | Manager Sport, Scouting & Teamorganisation] und die Würzburger Mannschaft. Es ist immer besonders, Sasa zu sehen. Wir haben uns in den 90er-Jahren kennengelernt, als wir beide sehr jung waren und Coaching-Clinics in Europa besucht haben. Wir haben mehrfach gegeneinander gecoacht. Es freut mich [für ihn], dass Würzburg eine so starke Saison spielt. Bei uns war es genau das Gegenteil zu Mittwoch. Wir wurden dominiert beim Rebound [22:40]. Man kann zudem sehen: [Zac] Seljaas und [Owen] Klassen mit Plus-Minus-Werten von +21 und +17. Unsere Center haben derweil insgesamt zwei Rebounds geholt. Die [Würzburger] haben mehr Offensivrebounds geholt als wir Defensivrebounds geholt haben. Ich glaube, das war der Hauptgrund, weshalb wir verloren haben. Zudem: Ich weiß nicht, wie hart wir in der zweiten Halbzeit waren. Wir haben viele freie Bälle nicht geholt, viele 50:50-Situationen nicht für uns entschieden. Deswegen hat Würzburg den Sieg geholt. Auch ohne Jake [Patrick], ohne Jarred [Ogungbemi-Jackson], ohne Yorman [Polas Bartolo] haben wir im Laufe der Woche gezeigt, dass wir stark spielen können … Ich denke, dass die Pause uns gut tun wird. Nochmals: Glückwunsch an Würzburg zum verdienten Sieg.“
… auf die Frage, ob die Anwesenheit der erfahrenen Yorman Polas Bartolo und Jarred Ogungbemi-Jackson das Kippen des Spiels zu Würzburger Gunsten möglicherweise verhindert hätte, da die Gäste reifer agiert hätten (Philipp Böhl | Ludwigsburger Kreiszeitung): „Würzburg war ohne Frage anfänglich bereiter [für das Spiel] als wir. Aber wir wussten, dass es ein Duell wird, in dem die Rebounds sehr wichtig sein würden. Wir haben das auch am Mittwoch in Dijon gesagt und dort auch überzeugt. Die [Würzburger] hatten die ganze Woche Zeit, kein Spiel unter der Woche. Also Zeit, um sich vorzubereiten. Wir wussten, was auf uns zukommt, wir haben gescoutet. Aber die Würzburger Qualitäten im 1-gegen-1 sind sehr gut. Wir haben die defensiven Aufgaben, die Traps von Anfang an gar nicht gemacht und/oder waren zu spät. Deswegen: Unsere defensive Ausführung, unsere offensive Ausführung und auch die Rebounds waren nicht das, was wir trainiert hatten. Wir können viel besser sein. Gegen eine gute Mannschaft wie Würzburg müssen wir unseren besten Basketball spielen, um zu gewinnen. Das haben wir nicht gemacht. Sie haben in der zweiten Halbzeit gegenüber unserer Verteidigung sehr clever gespielt.“
… über die Zufriedenheit mit der Leistung und die Verbesserungspotenziale (Ines Da Costa | Radio ENERGY): „Wenn man bedenkt, dass mehr oder weniger drei von fünf Startern gefehlt haben, drei unserer besten Spieler, ist es nicht so schlimm, dass wir verloren haben. Allerdings wäre es heute für uns definitiv möglich gewesen, zu gewinnen, deshalb bin ich natürlich nicht zufrieden. […] Die Atmosphäre in der [MHP]Arena und von unseren Fans war super – auch die Würzburger Fans waren großartig. Letztlich hatten die [Würzburger] einfach zu viele zweite Gelegenheiten für Punkte, daraus haben sie 26 Punkte gemacht, wir nur sechs. In einem Spiel, das mit elf Punkten Differenz endet, tut das natürlich weh. Wir können besser rebounden, mehr 50:50-Bälle erobern. Also: Würzburg war gedanklich schneller, aggressiver am und zum Ball. Wir können durch die Pause jetzt hoffentlich regenerieren und in zwei Wochen wieder stark spielen.“
… über den ‚Faktor‘ Fans und eine volle Halle (Ines Da Costa | Radio ENERGY): „Das ist super wichtig! Die Spieler leben und lieben unsere Fans und auch wenn wir Fehler machen: Die Fans können uns immer pushen. Trotz der vielen Verletzten gibt uns das Selbstvertrauen Motivation.“
… über den Ausblick in Richtung Berlin und die zuvor anstehende Länderspielpause (Ines Da Costa | Radio ENERGY): „Wir werden ein paar Tage Pause haben. Manche [Spieler] werden für zwei, drei Tage ins Ausland reisen. Am Ende der Woche [ab Freitagabend] werden wir dann wieder trainieren – hoffentlich können alle Spieler [auch die Erkrankten und Verletzten] dann dabei sein.“
… über seine Gedanken und das Fazit zum Spiel: „Zunächst habe ich mich zu bedanken: Ich sage herzlichen Dank und bin glücklich und bewegt, dass Coach John Patrick und die ganze Ludwigsburger Organisation – nachdem wir drei Stunden gebraucht haben, um von Würzburg hierher zu kommen und rechtzeitig zu sein – haben sie zugestimmt, was sie nicht hätten tun müssen, dass das Spiel 15 Minuten später beginnen kann. Das ist wichtig: Ich gebe ein großes Lob an diese Organisation und diesen Coach, weil wir erst um 17:30 Uhr hier waren. Zum Spiel: Beide Teams spielen eine intensive Verteidigung, es war hart und intensiv. Am Ende waren wir das glücklichere Team, das gewonnen hat. Sie [Ludwigsburg] haben drei sehr gute Spieler, sehr gute Werfer vermisst. Ich wünsche ihnen schnelle Genesung. Glücklich bin ich für meine Mannschaft, wir haben in der letzten Woche hart trainiert und uns die ganze Woche vorbereitet. Es war schwierig, unsere Pläne umzusetzen und zu spielen, da sie wirklich tough sind. Danke an unsere Fans, danke, noch einmal, an die Menschen aus Ludwigsburg. Ich wünsche alles Gute für die Zukunft.“
… über die Auswirkungen der verzögerten Anreise und des verzögerten Spielbeginns sowie der Tatsache, ob er der Meinung sei, dass trotz 20 verursachten Ballverlusten der Gameplan, unabhängig vom Ergebnis, aufgegangen sei (Tim Eisenberger | Main-Post): „Wenn Du 91 Punkte machst, kannst Du nicht unzufrieden sein. Wie hat uns das heute beeinflusst? Es war auf jeden Fall nicht gut, auch wenn wir gewonnen haben. Ich kann jetzt nicht sagen ‚super wir haben gewonnen, im nächsten Spiel kommen wir wieder zu spät und spielen gut‘. Das wäre natürlich dumm, dass so zu denken. Die Auswirkungen waren nicht gut. Wir hatten nicht unsere Routinen, unser Warm-Up, unsere Dehnungen, unsere Aufwärmphase, sind aus dem Bus direkt in die Halle gerannt. Unser Kopf war überall. Diese Dinge [Verspätungen, Verzögerungen] beeinflussen die Spieler auf keinen Fall in positiver Weise. Zum Spiel: Wir hatten 20 Turnover, darüber bin ich natürlich keinesfalls glücklich. Aber Ludwigsburg ist – mit Blick auf das Forcieren gegnerischer Turnover – das beste Team in der easyCredit BBL. Bei diesem Element des Spiels ist niemand besser: Sie sind aggressiv, pressen über 40 Minuten in der Verteidigung, in den Pick and Rolls sind sie sehr aggressiv. Es ist schwierig mit zehn Turnover zu spielen, wir hatten 20! Doch obwohl wir 20 Ballverluste hatten, hatten wir 91 Punkte. Darüber bin ich glücklich, wir haben wirklich schwierige Würfe getroffen. Jhivvan [Jackson] war der Mann, der diese Würfe getroffen hat. Damit hat er uns sehr geholfen. Deshalb kann ich dennoch nicht sagen, dass das ein einfacher Sieg war. Das Ergebnis sieht so aus, da steht ein 11-Punkte-Sieg, aber es war mehr oder weniger immer nur ein Ballbesitz Unterschied. Wie gesagt: ich bin glücklich und wir hatten heute auch Glück.„