Energiefaktor 58: Comeback-Sieg nach der Halbzeit-Pause

Category News Date 2025-05-08 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. SYNTAINICS MBC 85:76

Oh, wie schön! Ludwigsburg singt, lacht und feiert – vor allem eine beeindruckende Mannschaftsleistung und einen großartigen Hauptrunden-Heimabschluss. Foto: Sandy Dinkelacker / Eibner.

Vierter Sieg im fünften Spiel: Die Erfolgssträhne der MHP RIESEN Ludwigsburg trotzen (erneut) allen personellen Widrigkeiten und feiern auch gegen den SYNTAINICS MBC ein Erfolgserlebnis. Die Schwaben bezwingen den Pokalsieger aus Weißenfels 85:76, sichern sich damit auch den Direktvergleich und klettern auf Tabellenplatz 9.

Gute Laune gab’s bei den Ludwigsburger Basketballern in den vergangenen Tagen reichlich, gleichwohl aber auch immer wieder Zurückhaltung. Mehrere Verletzungen und Blessuren überschatteten ebenso wie die vorangegangenen Monate respektive die daraus resultierende Tabellen-Konstellation etwas die Stimmung – was aber nichts an der Ausgangslage am Mittwoch änderte: Die MHP RIESEN starteten mit einer Jetzt-erst-recht-Herangehensweise und Brandon Tischler ins Spiel. Der 24-Jährige rückte für Jonas Wohlfarth-Bottermann, der sich verletzt 6:26 Minuten in den Dienst seiner Farben stellte, in die Startformation und sollte einer der besten Akteure werden. Zunächst ging aber weder für den Forward noch seine Kameraden wenig. In der Verteidigung standen die Hausherren ab dem Sprungball exzellent, brachten die Sachsen-Anhalter aus ihrer Komfortzone und aus ihrem Rhythmus. Zwar offenbarte die eigene Leistung im Angriff Luft nach oben, gleichzeitig waren die Schützlinge von Lars Masell voll auf der Höhe (9:12, 10. Spielminute).

Viele dieser Aspekte sollten sich auch bis zur Halbzeitpause fortsetzen: Weißenfels war solide bis gut, immer wieder etwas konsequenter und setzte sich dadurch ab. Die Hausherren waren ihrerseits zwar präsent, aber auch harmlos. Joel Scott, Ezra Mañjon und Hunter Maldonado schulterten ihre Farben (18:18), ein 0:10-Lauf verbaute den MHP RIESEN aber eine noch bessere Ausgangslage – die dennoch von Dominykas Pleta garniert wurde. Der Youngster brachte sich in eine allumfassend aufopfernde Mannschaft exzellent ein, machte in 12:09 Minuten (11 Punkte) sein bestes Spiel im gelb-schwarzen Jersey und sorgte dafür, dass der Rückstand überblickbar blieb (28:38, 20.).

Mehr Energie, mehr Esprit, mehr Erfolg

Auf das 15-minütige Durchschnaufen sollte eine 20-minütige Gala folgen: Ludwigsburg riss aus den Katakomben kommend das Heft des Handelns an sich, fand endlich sein Momentum und seinen Offensiv-Flow. Die Schwaben kamen durch die bestimmenden Akteure der ersten Halbzeit – Scott, Mañjon und Maldonado –, zahlreiche Big Plays sowie eine generell großartige Mannschaft, deren Akteure sich nahtlos einfügten mehrfach zum Ausgleich (47:47) und alsbald zum Führungswechsel. Diesen besorgte Wohlfarth-Bottermann, der an der Freiwurflinie und unterstützt von Sprechchören das Blatt endgültig wendete (55:54, 30.).

Weitere Zweifel ließen Tischler, Justin Simon und Co. auch in der Crunchtime nicht mehr aufkommen. Auf Basis ihrer Energie(leistung) brauten sie die Führung aus, kamen ins Laufen, hängten den Weißenfelsern diverse Foulspiele an, was Eddy Edigin, Tyren Johnson und Spencer Reaves verfrüht vom Parkett entfernte und erspielten sich immer wieder deutlichere Vorsprünge. Für den vielleicht wichtigsten Korberfolg sorgte Julis Baumer (70:66), der freistehend den SYNTAINICS MBC ins Herz traf und die Ludwigsburger auf die Siegerstraße hievte. Ebenda angekommen ließen sich die MHP RIESEN nicht mehr aufhalten, trafen beinahe ausschließlich gute Entscheidungen und erspielten sich, neben dem Sieg, auch den direkten Vergleich, der alle RIESEN-Fans – allen voran in der Art und Weise – begeisterte.

Durch den 85:76-Heimsieg feiern die Barockstädter nicht nur den 16. Sieg, sondern sind auch zurück in den Top-10 der easyCredit Basketball Bundesliga. Die sehr gute Schlussfolgerung: Die Play-In-Qualifikation liegt nun wieder in der eigenen Hand und ist beim Auswärtsspiel in München (11.05.; 16:30 Uhr) möglich. Andernfalls wären die Ludwigsburger auf gleich mehrere Klubs und deren sprichwörtliche Schützenschilfe angewiesen – all das ist Zukunftsmusik.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Joel Scott 21 Punkte / 8 Rebounds, Hunter Maldonado 14 / 6, Ezra Mañjon 13 / 6 Assists, Brandon Tischler 11, Dominykas Pleta 11, Justin Simon 10 / 5 / 5 Steals, Julis Baumer 3, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2 und Lenny Anigbata.

Für Weißenfels spielten: Michael Devoe 19 Punkte / 8 Rebounds / 7 Assists, Ty Brewer 16, Charles Callison 10, Ivan Tkachenko 10, Eddy Edigin 8 / 13, Spencer Reaves 6, Tyren Johnson 5, John Bryant 2, Aleksa Kovacevic und Akeem Vargas.

 

Statements

Janis Gailītis | Headcoach SYNTAINICS MBC
"Glückwunsch an Lars [Masell] und sein Team zum verdienten Sieg! Ludwigsburg ist ein zu tougher Gegner, um soft zu sein – mental und/oder physisch. Denn Du wirst das Spiel dann verlieren. Sie versuchen, Dich aus der Komfortzone herauszuhalten. Unsere Offensive ist unsere Komfortzone, sie haben einen guten Job gemacht, uns davon abzuhalten, die Offensive zu organisieren und haben unser passives Verhalten bestraft. Generell war das ein Spiel von viel zu viel unnötigem Druck. Wir haben die Freude daran, auf diesem Level zu competen, heute Abend vermissen lassen. Das fängt bei mir an und endet mit dem letzten Mitglied unserer Organisation. Wir sollten mehr Spaß an solchen Spielen in der Zukunft haben."
Lars Masell | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Danke für die Glückwünsche. Ich glaube auch, dass unser Gameplan sehr gut aufgegangen ist, Weißenfels mit verschiedenen Verteidigungen zu konfrontieren, ihnen verschiedene Looks zu geben. Die Umsetzung war in der Verteidigung sehr gut. Wir haben es in der Offensive versucht, einfach zu halten, strukturiert zu spielen und dies ist uns gelungen. Wir wussten, dass dies unser wahrscheinlich letztes Heimspiel in dieser Saison ist und wir da nochmal diese Extra-Energie unseren Fans präsentieren können, das war nochmal ein ordentliches Heimspiel. Jetzt werden wir sehen, wie es weitergeht, am Sonntag in München. Ich hoffe, die Fans hat es heute gefreut. Viel Respekt an alle Spieler, auch an unsere ProB-Spieler. Ich sehe keinen Akteur, der keinen Impact hatte, das war herausragend. Ich möchte keinen sonderlich loben, aber wirklich alle jungen Spieler, wir haben vor dem Spiel von ihnen verlangt, dass sie einen Impact haben müssen – und diesen haben sie deutlich gezeigt. Großen Respekt an die Spieler."