Fortwährend geführt und den Heimsieg verdient

Category News Date 2024-03-16 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Basketball Löwen Braunschweig 86:82

Das Wochenende startet für die MHP RIESEN Ludwigsburg in sehr guter Art und Weise: Vor 3.902 Zuschauer bezwingen die Gelb-Schwarzen die Basketball Löwen Braunschweig 86:82, sichern sich den Direktvergleich und springen in der Tabelle einmal mehr in die Top-6. Gegen die Niedersachsen überragt Desure Buie mit 27 Punkten.

Konfetti für die Großen, die Kleinen und alle Gelb-Schwarzen. Foto: Eibner / Sascha Walther.

Knapp drei Tage nach dem Auswärtsspiel im 2.141 Kilometer entfernten Istanbul rotierte Headcoach Josh King erneut in seinem Aufgebot: Yorman Polas Bartolo rückte zurück in den 12er-Kader, in diesem verblieb Davonta Jordan, der sein zweites Spiel im RIESEN-Trikot absolvierte. Jeff Roberson setzte aus und musste im Spielverlauf lange Zeit neben seinem Kapitän und seinem neuen Teamkameraden Platz nehmen. Das Duo sollte allerdings in der ersten Halbzeit nur eine kleine und nach dem Seitenwechsel – Polas Bartolo: 03:40 Minuten, Jordan: 04:11 Minuten – gar keine Rolle mehr spielen, beide Akteuren wurden leicht lädiert nach dem Seitenwechsel geschont. Zunächst liefs ohne Blessuren allerdings herausragend. Ludwigsburg startete herausragend (9:2 / 23:6), um dann die Basketball Löwen Braunschweig ins Spiel kommen zu lassen. Die Niedersachsen verkürzten innerhalb weniger Minuten, waren nach dem ersten Viertel komplett im Spiel angekommen (23:18, 10. Spielminute).

Nachdem die Barockstädter bereits im ersten Viertel die Freiräume von jenseits der 6,75-Meter-Linie genutzt hatten, waren Jacob Patrick und Desure Buie dafür verantwortlich, dass die Schwaben ihr Offensivspiel etablierten und erneut zweistellig davon zogen (29:22 / 34:24). Auffällig war jedoch frühzeitig, dass die MHP RIESEN unter den Körben zumeist nur zweiter Sieger waren – was das Chancenplus im Backcourt egalisierte. Allen voran Jilson Bango, aber auch Sananda Fru und situativ Amar Sylla, waren der Center-Riege der Ludwigsburger überlegen. Sie setzten unter den Körben zumeist die Akzente, sicherten sich Rebounds und Punkte – sehr zum Leidwesen der Hausherren, nicht aber zum Leidwesen des Spielstandes. Angeführt von Desure Buie, der mit insgesamt 27 Punkten ein neuen Karrierebestwert auflegte, blieben die Schwaben in Front, machten sich das Leben aber selbst unnötig schwer (44:40, 20.).

Desure Buie wird endgültig zum X-Faktor

Aus der Kabine kommend, setzte King auf die in den ersten 20 Minuten eher wechselhaft agierenden Big-Men-Riege – und die dankte das Vertrauen mit Punkten in Serie. Eddy Edigin und Jonathan Bähre legten den Grundstein, auf dem die Ludwigsburger ihr zweite Halbzeit aufbauen konnten (51:45, 23.). Gänzlich souverän war das Gezeigte allerdings dennoch nicht: Braunschweig kam zum Ausgleich (53:53), das Spiel schien offener denn je. Doch dieser Status blieb nicht erhalten. Denn nach einem unsportlichen Foul gegen Ahmaad Rorie  ging zunächst Buie an die Linie – und sorgte für die Führung – und orchestrierte in der Folge seine Teamkameraden derart gut, dass das Mehr an Physis und Ballbewegung zur Konsolidierung reichten (64:60, 30.).

Wie schon in den vorangegangenen Vierteln waren es auch im vierten die Ludwigsburger, die mit einem Lauf starteten und darauf aufbauten. Zweifach Graves und einfach Melson trafen dreifach und vor allem aus der Distanz, brachten die Hausherren wieder zweistellig in Front (72:62) und Ramírez in Rage. Der Spanier sah sich zu einer Auszeit gezwungen, nach der die Seinen wieder erfolgreicher zu Werke gingen. Der beste Löwe des Abends, Bango, räumte auch weiterhin erfolgreich die Zone und Bretter auf, sicherte sich Rebounds, Blocks und Punkte und dunkte Braunschweig immer wieder in Schlagdistanz. Eddy Edigin und Co. blieb nur das Nachsehen. Doch Buie behielt den Fokus und erwiderte jeden niedersächsischen Korberfolg mit eigenen Offensivaktionen. Mal spielte der US-Amerikaner den Assists, zumeist punktete er selbst erfolgreich und sorgte mit dieser Performance dafür, dass Ludwigsburg auf die Siegerstraße (78:68 / 82:75) einbog und auf dieser, aufgrund defensiver Stopps, auch Kurs hielt. Die Gäste kamen trotz Ganzfeldpresse und immensem Einsatz nicht mehr heran. Ludwigsburg sicherte sich an einem Tag, an dem bei weitem nicht alles funktionierte, einen verdienten 86:82-Sieg – der Fans und Mannschaft gleichzeitig einen guten Start ins Wochenende ermöglichte.

Nachdem die Schwaben die eng getaktete Terminierung zwischen den Partien in Istanbul (Dienstag) und gegen Braunschweig (Freitag) erfolgreich überstanden und neben dem internationalen Playoff-Ticket auch den nationalen Heimsieg feiern konnten, haben sie nun ein paar Tage mehr als üblich Zeit, um sich auf die beiden Aufgaben in der kommenden Woche vorzubereiten. Diese bringt am Mittwoch zunächst das letzte und entscheidende BCL-Gruppenspiel im Top-16 gegen Bonn (20.03.; 20:00 Uhr) mit sich, ehe es, erneut an einem Freitag, zum Derby nach Tübingen (22.03.; 18:30 Uhr) geht.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Desure Buie 27 Punkte / 5 Assists, Jayvon Graves 19, Silas Melson 12, Eddy Edigin 12 / 5, Jacob Patrick 6, Jonathan Bähre 4 / 7, Jaren Lewis 3, Yorman Polas Bartolo 3, Michael Hughes II und Davonta Jordan.

Für Braunschweig spielten: Jilson Bango 16 Punkte / 10 Rebounds, Barra Njie 12 / 5 / 6 Assists, Brandon Tischler 12, Ferdinand Zylka 11, TJ Crockett Jr. 7, Ahmaad Rorie 7, Sananda Fru 7, Martin Peterka 5, Nicholas Tischler 3 / 5 / 5, Amar Sylla 2.

Statements

Jesús Ramírez| Headcoach Basketball Löwen Braunschweig
"Glückwunsch an Josh [King] und Ludwigsburg zum Sieg. Wir hatten heute die richtige Intensität, die richtige Physis von manchen Spielern und in manchen Momenten des Spiels. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass wir zu spät hereingefunden haben. Unser Start war sehr schlampig, sehr weich. Am Ende denke ich, dass wir das Spiel nicht in der richtigen Richtung verstanden haben. In Braunschweig waren wir mit dem Buzzerbeater [zum 83:82-Sieg] ein bisschen glücklich. Heute war Ludwigsburg, nachdem sie zuletzt zwei Spiele verloren haben, bereit: kämpferisch auf ihrem Level, das top ist. Wir haben das nicht verstanden, waren hier am Anfang nicht bereit. Wir haben das Spiel in manchen Aspekten verlangsamt, was das Spiel für mein Empfinden gekostet hat. 21 Dreier hat Ludwigsburg in der ersten Halbzeit geworfen – weil wir zu spät waren. Dies wollen sie machen. In der zweiten Halbzeit haben wir adaptiert, woraufhin sie mehr Zweier und Freiwürfe genommen haben. Sie haben uns gut gelesen und wir hatten nicht noch einen Gang und Speed, um das Spiel zu gewinnen. Glückwunsch an Ludwigsburg. Wir müssen weiter hart arbeiten, wir brauchen jeden Spieler auf dem höchsten Level, wenn wir Partien wie heute gewinnen möchten."
Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Ich freue mich für die Spieler! Ein hochverdienter Sieg in einem kämpferischen Spiel, das wir exakt so erwartet hatten. Braunschweig spielt eine exzellente Saison, der Coach und sein Team. Sie haben mehrere gute Spieler, die Dich in herausfordernde Situationen bringen und haben alles, was ein junges Team braucht: Sie sind schnell, explosiv und haben, wie Jesús [Ramírez] gerade gesagt hat, im Hinspiel bezwungen. Sie hatten 19 Offensivrebounds, haben uns rund um den Korb beherrscht, daran müssen wir arbeiten. Dennoch: Wir sind glücklich mit dem Sieg, weil wir ein gutes Team in unserer Halle bezwungen haben – in einer Situation, in der wir gewinnen mussten. Jetzt ruhen wir uns ein bisschen aus, um dann für die beiden kommenden Spiele bereit zu sein."