Hängende Köpfe, nicht aber aufgrund der Leistung, sondern des knapp verpassten Erfolgserlebnisses. Foto: Thomas Kuhn.
Beim Auswärtsspiel in Speyer muss die Porsche Basketball-Akademie mit einer Acht-Mann-Rotation auskommen und tut dies außerordentlich erfolgreich. Unter anderem ohne die verletzten Dominykas Pleta und Lenny Anigbata, dafür mit jeder Menge Herz und Energie beeindrucken die Ludwigsburger über mehr als 30 Minuten in Rheinland-Pfalz – verlieren die Partie aber dann doch 74:82.
Personelle Umstellungen prägten in der Sporthalle Speyer-Nord den Vorlauf der Partie: Auf Seiten der Hausherren mussten Carlos Hidalgo Guijo und Dennis Dialla passen, während Khee Rhee nach den zuletzt bereits fehlenden Abdulhay Kömürkara und Sebastian Schwachhofer auch auf Dominykas Pleta und Lenny Anigbata verzichten musste. Was unmittelbar zur Folge hatte, dass Daniel Mack erstmals in der Starting Five stand und die beste Leistung seiner Karriere (28:06 Minuten / 10 Punkte / 10 Rebounds) aufs Parkett legen sollte. Erst einmal dominierten aber die Hausherren, zogen direkt davon (12:4, 4. Spielminute). Justiert durch eine Auszeit und fortan viele Wechsel fanden die Ludwigsburger ihren Rhythmus. Sie setzten zahlreiche Akzente, kamen immer wieder zu sehr gefälligen und guten Aktionen und verdeutlichten, dass mit den Gelb-Schwarzen an diesem Abend zu rechnen war (14:8 / 19:12 / 24:19, 10.).
Nochmals besser sollte dann das zweite Viertel werden: Nachdem die Gäste nochmals auf acht Zähler Differenz abreißen lassen mussten, waren sie vor allem durch Marko Masic omnipräsent. Der 19-Jährige nahm aus der Distanz maß, traf doppelt und führte seine Mannschaft zum 33:33-Ausgleich. Da Sebastian Kuhn ebenfalls von Downtown verwandelte und sich die Porsche BBA in einen kleinen Rausch spielte, war die Partie ausgeglichen und der Spielstand pari (39:39, 20.).
Obwohl das Unentschieden beim Seitenwechsel schon mit einer statistischen Anerkennung der Ludwigsburger Energieleistung einherging, wurde die Freude im dritten Viertel nochmals potenziert: Durch Distanztreffer von Simon Feneberg und Julis Baumer erspielten sich die Gäste eine minimal deutlichere Führung. Speyer konterte zwar im Gegenzug erfolgreich, doch die BBA’ler blieben dennoch tonangebend und waren schlicht besser. Nichtsdestotrotz mussten sie sich ärgern: Im Rebound (38:32) waren sie besser, ließen aber zu viele Gelegenheiten in Korbnähe (40 FG%) ungenutzt und verloren insgesamt viel zu oft das Spielgerät (27 TO / 56:58, 30.).
Und gewissermaßen kam es dann so, wie es kommen musste: Carl Mbassa und sein deutlich erfahreneres Team nutzten ihre Vorteile: Benjamin Höhmann, Darly Woodmore und Christoph Rupp führten ihre Farben zu einer zwischenzeitliche Zehn-Punkte-Führung (74:64), die die Partie scheinbar entschied. Ein letztes Mal bäumten sich die Gelb-Schwarzen an diesem Abend nochmals auf, doch auch die Dreier von Masic und Baumer sowie der Steal samt Fastbreak-Punkten von Feneberg waren zu wenig (76:72, 38.) – die Ahorn Camp Baskets wackelten nicht mehr, sondern nutzten die herunterlaufende Uhr zu ihren Gunsten.
Die 74:82-Niederlage ist für die Schwaben einerseits ob der herausragenden Partie bitter, andererseits aber auch Motivation zugleich: Die Unterstreichung der Tatsache, es mit der eigenen Mentalität mit allen aufnehmen zu können, war einmal mehr großartig und wird schon am kommenden Mittwoch unter Beweis gestellt werden können (und ob der Personallage auch müssen). Dann gastieren die Barockstädter in einem vorverlegten Gastspiel in Frankfurt (22.01., 19:00 Uhr).
Für Speyer spielten: Benjamin Höhmann 18 Punkte / 5 Rebounds, Marko Dordevic 18 / 6, Daryl Woodmore 17 / 6 Assists, Christoph Rupp 11 / 6, Latrell Großkopf 7 / 5 Rebounds, David Aichele 6, Pepe Lahr 4 und Joshua Kreilein 1.
Für Ludwigsburg spielten: Simon Feneberg 21 Punkte / 6 Rebounds, Julis Baumer 16, Marko Masic 14, Daniel Mack 10 / 10, Sebastian Kuhn 7, Lukas Modic 4 / 9, Ognjen Veljkovic 2 und Armin Pivac.