Souveräne Offensivparty -> Playoff-Heimvorteil

Category News Date 2025-02-05 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Spirou BC Charleroi 95:67

Bester Laune nach getaner Arbeit: Yorman Polas Bartolo, Ezra Mañjon und Jacob Patrick feiern den nächsten, überzeugenden Heimsieg. Foto: Sascha Walther / Eibner.  

Die MHP RIESEN Ludwigsburg beenden das Top-16 im FIBA Europe Cup mit einem deutlichen 95:67-Sieg gegen Spirou BC Charleroi. In der finalen Zwischenrunden-Partie dominieren die Schwaben ab dem zweiten Viertel, forcieren gegen überforderte Belgier 25 Ballverluste und sichern sich, durch die 6:0-Bilanz, den Playoff-Heimvorteil über alle weiteren Runden.

Mit einem unveränderten Aufgebot zuzüglich Rückkehrer John Patrick, der 48 Stunden nach dem Derby-Sieg gegen Ulm an seine angestammte Position zurückkehrte, kamen die Hausherren nicht gut ins Spiel. Charleroi, das nur mit einem eigenen Erfolgserlebnis weiterhin Playoff-Chancen gehabt hätte, gab zunächst die Taktung vor. Joel Scott, Ezra Mañjon und Justin Simon gingen voran, die belgischen Gäste waren aber insgesamt besser, fokussierter, treffsicherer (6:6 / 9:12 / 15:20). Erst nach einer Neujustierung, der ein technischer Fehler an der Uhr vorangegangen war, fanden die Schwaben ihren Rhythmus und alsbald Zugriff zum Spiel – auch wenn der Spielstand dies noch nicht verdeutlichte (17:23).

Wesentlich mehr Flow sollte dann der zweite Abschnitt mit sich bringen: Beginnenden mit zwei Distanztreffern von Jacob Patrick und Yorman Polas Bartolo arbeiteten die Schwaben zuerst am Führungswechsel, dann an der eigenen Dominanz und insgesamt am Ergebnis: Insgesamt 13 Turnover forcierten sie binnen zehn Minuten, kamen ins Laufen und setzten sich mit einem 17:0-Lauf ab. Charleroi präsentierte sich zwar allen voran aus der 6,75-Meter-Distanz beachtlich, war im Ballvortrag gegen die RIESEN-Defensive aber chancenlos und, nachdem Yordan Minchen mit zwei unsportlichen Fouls des Parketts verwiesen wurde, auch hoffnungslos. Die Unterstützung der Gästefans ebbte ab, während die Hausherren nun vollumfänglich Spielkontrolle hatten: Ludwigsburg gelangen spielerisch leichte Aktionen, die fortwährend für Punkte sorgten (49:35, 20.).

Intensität flacht ab, Ludwigsburg bleibt Herr im Haus

Der Wiederbeginn sollte ähnlich verlaufen: Charlerois Bemühungen wurden von den MHP RIESEN herausragend unterbunden und nur von einzelnen Gäste-Zählern unterbrochen, die aber nicht mehr als Stückwerk blieben. Ansonsten dominierten und scorten die Hausherren (53:43). Nach sieben Hunter-Maldonado-Punkten, der gemeinsam mit Mañjon und Polas Bartolo offensiv nicht zu stoppen war, war die Partie endgültig entschieden. Der 25-Jährige führte seine Farben, mit einem persönlich herausragenden Plus-/Minus-Wert von +29, zur Entscheidung (77:54, 30.).

Das vierte Viertel wurde deshalb zum beidseitigen Schaulaufen. Während die Stringenz der eigenen Aktionen beidseitig abebbte – was aufgrund des Spielstandes erwartbar, aus RIESEN-Sicht sinnvoll und Charleroi-Hinsicht nachvollziehbar war – erweiterte Patrick seine Rotation. Dominykas Pleta, Simon Feneberg und Brandon Tischler rückten rein, konnten ebenfalls beim höchsten Saisonsieg noch mitwirken und die anschließende, kurze Feier mit ihren Kameraden genießen.

Ludwigsburg beendet die Zwischenrunde mit dem bestmöglichen Ergebnis und der perfekten Bilanz – als einzige Mannschaft im Wettbewerb. Auf welchen Klub die MHP RIESEN im Playoff-Viertelfinale (Hinspiel voraussichtlich 05.03.; Rückspiel 12.03.) treffen werden, entscheidet sich am Mittwoch-Abend zwischen Saloniki, Dijon und Oradea. Darauf liegt selbstverständlich ein gewisses, gelb-schwarzes Interesse – wichtiger ist jedoch zunächst die doppelte Herausforderung in der easyCredit BBL. Am Samstag (08.02; 20:00 Uhr) gastieren die Schwaben zum Derby in Heidelberg, danach kommt Bonn (11.02.; 20:00 Uhr) in die MHPArena.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Ezra Mañjon 20 Punkte / 9 Assists, Yorman Polas Bartolo 15, Joel Scott 13 / 8 Rebounds, Justin Simon 11, Hunter Maldonado 10, Elijah Pemberton 8, Jacob Patrick 8, Johannes Patrick 7, Jonas Wohlfarth-Bottermann 3, Dominykas Pleta, Simon Feneberg und Brandon Tischler.

Für Charleroi spielten: Xander Pindelton 18 Punkte / 5 Rebounds, Chris Lykes 10, Quinten Smout 8, Sander Hollanders 8, Adedayo Polet 6, Willem Brandwijk 6, Gustav Knudsen, Craig Adzeh 4, Archange Izaw Bolavie 2, Yordan Minchev, Maxime Bilolo und Ajani Faison.

Statements

Sam Rotsaert | Headcoach Spirou BC Charleroi
"Viele Momente waren heute entscheidend, speziell das zweite Viertel, das wir mit zwanzig Zählern Differenz (32:12) verloren haben. Ich möchte Euch etwas Lustiges erzählen: In Belgien sagen die Leute, dass wir mit Intensität und Aggressivität spielen. Das ist witzig, oder? Für mich zumindest. Ludwigsburg hat uns heute eine Lektion im Sinne dessen erteilt, was Intensität und Aggressivität sind, was es bedeutet, jeden Ballbesitz mit 110% anzugehen. Wir in Belgien kennen diese Intensität nicht. Persönlich habe ich mich sehr gefreut, dass wir gegen Ludwigsburg gespielt haben. Wir können diesen Druck, diese Defensive sehen und erleben. Glückwunsch an den Coach [John Patrick]. Ich verfolge ihn schon seit Jahren und habe, mit Ausnahme der Spiele in Japan, die Spiele angesehen. Es ist beeindruckend: Wir wurden heute von einem viel, viel, viel stärkeren Team, als wir es sind, bezwungen. Wir werden daraus lernen und ich hoffe, dass wir in Zukunft erneut gegen Ludwigsburg spielen werden. Glückwunsch – und viel Erfolg im Viertelfinale, Coach!"
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Danke für die Glückwünsche! Ich denke, dass wir sehen konnten, dass sich [Spirou BC] Charleroi vorbereitet hatte. Sie sind sehr gut ins Spiel und ins erste Viertel gestartet. Am Sonntag hatten sie ein herausforderndes Spiel und einen großen Sieg [94:72 @ Antwerpen]. Sie mussten hierherreisen und waren nochmals müder, als wir es waren. Ich freue mich über das Veteran-Leadership und die Stimmen sowie die Lautstärke auf unserer Bank – und dass wir nach dem ersten Viertel das Spiel angenommen haben. Am Ende des Spiels denke ich, dass unsere Defensive für Gegner herausfordernd ist, wenn wir dazu bereit sind. In den letzten beiden Partien gegen Ulm und auch heute waren wir nach dem ersten Viertel wirklich committed. Wir haben einige einfache Punkte gemacht, hatten mehr Ballbesitze – und möchten dennoch das Team aus Charleroi beglückwünschen. Sie haben viele junge Spieler, viele talentierte Spieler, die uns mit ihrem Shooting Probleme gemacht haben. Das ist ein gutes Team und es war kein einfacher Sieg. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem Einsatz."