Spieltag 1: RIESEN reisen mit Ambition(en) nach Berlin

Tray Buchanan ist der aktuell formstärkste Ludwigsburger und nach seinen 26 Punkten gegen Jena auch Topscorer der easyCredit BBL. Foto: Sascha Walther / Eibner.

Im letzten Pflichtspiel des Kalenderjahres gastieren die MHP RIESEN Ludwigsburg am Montag (29.12.; 18:30 Uhr) bei ALBA BERLIN. Beim Nachhol-Gastspiel in der Uber Arena sind die Schwaben aus mehreren Gründen traditionell der Außenseiter, möchten aber wie schon 2022 und 2024 überraschen und 2025 mit einem Erfolg beenden.

Es ist dieser Tage maximal viel los im Terminkalender der MHP RIESEN Ludwigsburg. Das Fest- und Feiertagsprogramm der Gelb-Schwarzen beinhaltet bekanntermaßen viele Partien, darunter auch das noch eingeschobene Nachholspiel bei ALBA BERLIN, das an seinem eigentlichen Datum im September nicht ausgetragen werden konnte. Nun steigt’s im Rahmen von Spieltag 13, der für Ludwigsburg an sich eine Reise in die bayerische statt in die deutsche Hauptstadt vorgesehen hatte. #FCBLUD wird im Jahr 2026 nachgeholt.

Der vollgepackte Kalender beider Klubs sorgt dafür, dass die Vorbereitung(en) sehr gering ausgefallen ist: Eine Trainings- (am Sonntag in der Rundsporthalle) und eine Videoeinheit (am Montag in Berlin) sowie der Shootaround vor Ort sind alle Maßnahmen, die den Barockstädtern zur Vorbereitung bleiben. Den Albatrossen ging es ähnlich, auch wenn diese bereits am Freitag statt am Samstag gefordert waren und in eigener statt in fremder Halle auflaufen.

„Für uns ist es wichtig, dass wir uns die ganze Spielzeit, die vollen 40 Minuten, solide verhalten und den Fokus auf die richtigen Dinge legen. Wir haben am Ende des Jena-Spiels einige Dinge besser gemacht. Die Partie jetzt ist aber ein neues Spiel, noch dazu auswärts. Wir wissen also, dass es sehr schwierig sein wird – auch wenn der Druck auf unseren Gegnern liegen wird. Für uns ist die Kombination aus Energie und Konzentration der entscheidende Faktor“, blick Cheftrainer Mikko Riipinen voraus.

Um möglichst viel Energie zu tanken, stellten die Schwaben die Regeneration, eine entspannte Anreise mit der Deutschen Bahn und Philipp Schray in den Mittelpunkt. Der RIESEN-Physiotherapeut hatte am Samstag und Sonntag natürlicherweise viel zu tun, sodass es erfreulicherweise nur eine personelle Neuigkeit gibt: Babacar Sane rückt, nach seiner Spielsperre, in Berlin wieder ins Aufgebot. Toms Skuja fehlt noch verletzt.

Mit Sane möchten die Ludwigsburger auch im fünften Dezember-Spiel in Berlin überzeugen. Auch überzeugen. Eine Aussage, die die Ausgangslage durchaus gut illustriert. Denn gegen Trier, Vechta und Jena sowie zwischenzeitlich in Rostock agierten sie jeweils rund 30 Minuten tadellos, führten zweistellig und spielten vor allem im Angriff sehr gut. Der Lohn blieb dreifach aus, was aber eher an der eigenen Performance als an der Leistung des Gegners lag. ALBA BERLIN ist mit Sicherheit der herausforderndste dieser fünf Gegner, die RIESEN-Chance auf ein Erfolgserlebnis beginnt aber im eigenen Spiel. Wenn die MHP RIESEN an ihr Maximum kommen – und es vor allem auch halten können – ist alles möglich. Falls nicht gibt’s den bereits erlebten Adventsfrust, der zwar nicht vergessen ist, aber bereits verarbeitet wird. Der dahingehend erste Schritt gegen Jena war erfolgreich. Nun gibt’s Schritt zwei und eine amtliche Challenge.

Gegen Vechta gab’s die Rückkehr in den Kader, gegen Jena sehr gute 14:51 Minuten und im Nachgang den Spiderman in der Kabine: Julis Baumer nutzt die Weihnachtsferien exzellent. Foto: Sandy Dinkelacker / Eibner.

Das neue Berlin

Berlin ist, wie immer, ambitioniert und favorisiert, auch wenn in dieser Spielzeit kleinere Schrippen gebacken werden. Die Eingewöhnung in die Basketball Champions League war erfolgreich, Gruppe B wurde gewonnen, die Play-Ins erfolgreich vermieden. Auch in den nationalen Wettbewerben läuft’s solide bis prächtig: Das Halbfinale im BBL Pokal ist erreicht, die Top-4-Platzierung in der easyCredit BBL die, auf die drei Wettbewerbe geblickt, schwächste Performance. Vierfach gab Berlin den Sieg ab. Trier, Würzburg, Hamburg und Ulm waren die Nutznießer. Anders als in den vergangenen Jahren sind die Hauptstädter im nationalen Kontext nicht sonderlich dominant, aber immer noch sehr, sehr gut und personell erneuert im Findungsprozess, der wie auch in Ludwigsburg bereits Höhen und Tiefen mit sich brachte.

Während Malte Delow, Martin Hermannsson, Justin Bean, Bennet Hundt bereits in den letzten Jahren in Gelb-Blau aufliefen, sind die Gesichter des „neuen Berlins“ Sam Griesel, Norris Agbakoko und Jack Kayil. Hinzu kommen mit Martynas Echodas, Alex O’Connell, Moses Wood und J’wan Roberts 24- bis 29-jährige Internationale, die prägend sein sollen und wollen. Unter Headcoach Pedro Calles gilt weiterhin: Das Team, die Minutenverteilung, die Gemeinschaft und die Offensive (112,5 ORTG) sind der Star.

Riipinen sagt dazu: „Berlin spielt als Mannschaft sehr intensiv und mit sehr vielen Spielern pro Partie. Sie spielen sehr schnell.“

Ludwigsburg, das selbst durchaus schnell zu agieren vermag und möchte, erwartet demnach eine amtliche Aufgabe – Chemnitz, Trier und Vechta spielten ebenfalls mit sehr hoher Pace. Einmal wurde es deutlich, zweimal sehr ausgeglichen. Wenn die RIESEN-Entwicklungskurve weiterhin positiv bleibt, gibt’s in Berlin den nächsten Schritt und damit eine Chance auf den Sieg.

Zahlenspiele zum 1. Spieltag | #BERLUD

19,5 – Punkte pro Partie: Tray Buchanan ist seit dem Jena-Spiel der beste Scorer der easyCredit BBL. Marcus Carr (19,4) und Alonzo Verge Jr. (18,8) komplettieren das Podium. Elijah Hughes folgt auf Rang 6 (17,9).

20,4 versus 14,0 – Assists pro Partie und damit ein Duell der Philosophien. Berlin spielt die meisten Vorlagen Deutschlands, Ludwigsburg die wenigsten. Bei den MHP RIESEN sind die Qualitäten im Eins-gegen-Eins Trumpf.

42,0 – Rebounds holt Ludwigsburg pro Partie und ist damit statistisch besser als Berlin (36,1), das seine Wurfgelegenheiten dafür besser (47,1 FG% / Ludwigsburg: 43,5 FG%) trifft – und Rebounds vermeidet.

 Informationen

ALBA BERLIN vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Montag, 29.12.2025, Tip-Off 18:30 Uhr

Uber Arena, Uber Platz 1, 10243 Berlin

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