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Als Einheit mehr als die Summe der Einzelteile. Foto: Max Vincen / Eibner.
Der pflichtspielreiche Dezember bringt für die MHP RIESEN Ludwigsburg nicht nur drei Heimspiele, sondern auch die weiteste Auswärtsfahrt der Saison mit sich: Am Montag (15.12.; 20:00 Uhr) gastieren die Schwaben in Rostock und möchten mit Rückkehrer Elijah Hughes nicht nur gut agieren, sondern auch erstmals in der Hansestadt gewinnen. Dyn überträgt, mit Teilzeit-Schwabe Heiko Schaffartzik (2007/2008 | 24 Spiele) am Mikrofon, ab 19:45 Uhr aus der StadtHalle Rostock.
Chemnitz (421 Kilometer), Weißenfels (418), Hamburg (632), Rostock (805) und im weiteren Monatsverlauf auch noch Berlin (633): Der Hinrunden-Spielplan der MHP RIESEN Ludwigsburg beinhaltet für die Barockstädter eine kilometerreiche Nord- und Ostdeutschland-Tournee, die nach den Erfolgserlebnissen beim SYNTAINCIS MBC und den Veolia Towers nun den dritten Sieg mit sich bringen soll. Es wäre der sechste im Saisonverlauf, gleichzeitig aber auch der historisch erste am Ostseeufer. Denn die bisher gespielten drei Duelle gingen mit fünf beziehungsweise sechs Zählern Differenz jeweils an die SEAWOLVES.
Im Vorfeld des vierten Anlaufs ist die Lage bei den Schwaben nicht exzellent, schließlich fällt Toms Skuja weiterhin aus, die personelle Situation aber bedeutend verbessert – was drei Akteure im Wesentlichen betrifft. Der zuletzt krankheitsbedingt ausgefallene Elijah Hughes kehrte bereits zum Wochenstart ins Mannschaftstraining zurück, Darnell Edge hatte weitere sieben Tage Zeit, um sich an sein neues Umfeld, seine neuen Kollegen, Stadt und Klub zu gewöhnen und Stef Smith hatte die Chance, um weiter modifiziert die Belastung zu erhöhen und die Formkurve, nach zweimonatiger verletzungsbedingter Abstinenz, zu verbessern. Alles in allem eine merkliche Verbesserung, die für Cheftrainer Mikko Riipinen, Physiotherapeut Philipp Schray sowie die beiden Mannschaftsärzte Dr. Florian Langhoff und Dr. Christoph Weller seit Wochen höchste Priorität genießt. Die Lage wird zunehmend besser, sodass die Schwaben am Sonntag mit einem 12er-Kader via Flugzeug und Hamburg gen Ostsee gereist sind.
In der StadtHalle Rostock erwartet die Ludwigsburger ein Gegner auf Augenhöhe, der in der vergangenen Saison in Details etwas besser war – was sich mehrfach, vor allem aber in der Tabelle, bemerkbar machte: Im Vierer-Vergleich (alle 16:16-Bilanz) mit Oldenburg, Ludwigsburg und Vechta wurde Rostock im Mai Zweiter, beendete damit die Hauptrunde auf Rang 10, qualifizierte sich für die Postseason und auch den FIBA Europe Cup.
Personelle Kontinuität war ebenso wie der nächste Entwicklungsschritt die verdiente Konsequenz, sodass Erfolsgcoach Przemysław Frasunkiewicz, Topscorer D’Shawn Schwartz und die Deutschen-Rotation um Robin Amaize, Dominic Lockhart, Elias Baggette, Oshane Drews und Sid-Marlon Theis zusammenbleiben konnten. Zudem wurde das Aufgebot auf den internationalen Spots verbessert: TJ Crockett Jr. (kam aus Braunschweig), DeAndre Lansdowne (Chemnitz), Owen Klassen (Würzburg), Kassim Nicholson (Stettin | Polen), Lukasz Kolenda (Gdynia | Polen) und Andy van Vliet (Dunkerque) wurden unter anderem für die FEC-Teilnahme verpflichtet.
Dahingehend läuft’s prächtig: Während Braunschweig und Vechta nach der ersten Gruppenphase ausschieden, setzte sich Rostock als Sieger in Gruppe B gegen Antwerpen, Tartu und Porto durch. Im in der Vorwoche begonnenen Top-16 gab’s einen überzeugenden 97:72-Sieg gegen Sopot. Das Viertelfinale ist in der Konkurrenz mit Murcia und Szombathely ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel – und der Gesundheits- und Genesungszustand ein großes Manko.
Mit Drews, Lockhart, Amaize und van Vliet werden den Rostockern am Montag vier Akteure nicht zur Verfügung stehen. Eine keinesfalls gute, gleichwohl aber nicht neue Situation: Das Quartett fehlt bereits seit Tagen respektive Wochen, weshalb die Mecklenburg-Vorpommern mit Nicholson im Oktober nachverpflichteten, sehr von der Einbürgerung Klassens profitieren und kurzfristig auf dem Transfermarkt aktiv sein dürften.
Der Gesamteindruck sollte aufgrund der Personallage und der 4:4-Bilanz dennoch nicht trügen: Rostock ist richtig gut und gerade defensiv exzellent unterwegs. Das Defensivrating (107,1 zugelassene Punkte pro 100 Angriffe) ist besser als das von Ludwigsburg (109,8), offensiv sind beide Klubs ähnlich unterwegs (HRO: 109,6 | LUD: 110,4) – wobei dahingehend Chancenwucher ein Faktor ist. Rostock hat die schwächste Trefferquote in der easyCredit BBL (41,3 FG%), Ludwigsburg ist mit 43,6% positiver unterwegs, aber auch kein Musterbeispiel an Effizienz, sodass einmal mehr Rebounds und Freiwürfe ein Faktor werden könnten.
Symbolbild: Auf das Rebounding kommt es an. Foto: Sascha Walther / Eibner.
An der Freiwurflinie sind die Gelb-Schwarzen das Maß aller Dinge, beim Rebound gibt’s das Duell der Extreme: In Deutschland ist Rostock das beste Rebound-Team unter dem eigenen Korb (75,3 DREB%), Ludwigsburg die beste Mannschaft unter den gegnerischen Körben (39,6 OREB%). Auf die Big-Men-Riegen wartet demnach viel Arbeit. Da trifft es sich gut, dass mit Maxwell Dongmo Temoka eine weitere Verstärkung aus den eigenen Reihen kommt. Der 22-jährige Doppellizenzler machte seine Sache(n) zuletzt sehr gut und wird in Rostock, zum dritten Mal in Folge, Teil des Ludwigsburger Aufgebots sein.
Bezüglich der Ausgangslage erläutert Riipinen: „Für uns wird es wichtig sein, in der Verteidigung physisch zu agieren, aber auch als Gruppe eine (bessere) Einheit zu sein und gemeinschaftlich zu verteidigen. Im Angriff müssen wir aggressiv sein, auf den Ball aufpassen (vs. Trier: 19 Turnover) und die beste Wurfgelegenheit suchen. Wir wissen, dass wir auf ihrem Parkett spielen werden, unbedingt als Team agieren und uns an den Gameplan halten müssen.“
Als Lohn winkt, neben dem ersten Sieg in Rostock, eine tabellarische Konsolidierung: Ludwigsburg (aktuell Platz 7) hat die Verfolger aus Frankfurt (9) und Ulm (10) im Herbst bereits besiegt. Nun gibt’s das Duell gegen die SEAWOLVES (11), ehe die Heimduelle gegen Vechta (13) und Jena (12) folgen werden.
459 – Partien wird Jonas Wohlfarth-Bottermann am Montag in der easyCredit BBL absolviert haben, sobald er das Parkett betreten wird. Damit wird der 35-Jährige dann auf Platz 13 der meisten Einsätze in der Geschichte der Beletage des deutschen Basketballs rangieren.
09:34 – Minuten stand Maxwell Dongmo Temoka in den Partien in Hamburg und gegen Trier durchschnittlich auf dem Parkett – und ist damit eine der Entdeckungen des ersten Saison-Viertels.
2 bis 4 – Montagsspiele stehen für die Klubs der easyCredit BBL, abhängig von Hallenverfügbarkeiten und internationalen Verpflichtungen, pro Saison im Terminkalender. Ludwigsburg hat im Dezember-Verlauf derer drei: 15.12. @ Rostock, 22. 12. vs. Vechta, 29.12. @ Berlin. Das vierte Montagsspiel steigt dann am 06. April; am Ostermontag reisen die Schwaben nach Trier.
ROSTOCK SEAWOLVES vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Montag, 15.12.2025, Tip-Off 20:00 Uhr
StadtHalle Rostock, Südring 90, 18059 Rostock
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