Spieltag 9: Guard-Fokus im Heimspiel-Dezember

Category News Date 2025-12-05

Schnick, Schnack, Schnuck als Auftakt: Tray Buchanan (Papier) und Stef Smith (Stein).

Die Länderspielpause ist vorüber, die intensivste Zeit des Jahres nun angebrochen: Mit dem Heimspiel gegen Trier starten die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstag (06.12.; 20:00 Uhr) in den Fünf-Spiele-Dezember. Der Auftakt gegen den Aufsteiger hat es dabei direkt in sich. Der Südwest-Kracher ist das Top-Duell des 9. Spieltags, Ludwigsburg empfängt als Fünfter den aktuellen Dritten.

Gent, Göteborg, Marrakesch, München, Neu-Ulm, New York, Nürnberg, Riga, Salt Lake City, Toronto, Waiblingen, Wien: Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben mehrere der vergangenen 14 Tage für Kurzurlaube und Familienbesuche genutzt. Anlässlich der Länderspielpause, den drei Nationalmannschaftsreisen, der soliden 5:2-Bilanz in der easyCredit BBL und des nun vollgepackten Terminkalenders gab Cheftrainer Mikko Riipinen seinen Schützlingen insgesamt sechs Tage frei. Seit Dienstag sind die Schwaben wieder allesamt in der Barockstadt vereinigt und in der MHPArena am Schwitzen.

Möglicherweise wieder mittendrin statt nur dabei: Stef Smith. Der Starting-Point-Guard soll am Samstag sein Comeback geben und damit seine knapp zweimonatige Ausfallzeit beenden. Der Kanada-Jamaikaner fehlt(e) den Ludwigsburgern seit dem 10.10., versuchte es gegen Ulm mit einem Kurzeinsatz, verpasste die Spiele in Heidelberg, in Weißenfels, gegen Oldenburg und in Hamburg zwischenzeitlich komplett und musste auch die Einladung zur kanadischen Nationalmannschaft zuletzt verletzungsbedingt absagen. Der 26-Jährige ist bis in die Haarspitzen motiviert, wird aber nur dann seine Rückkehr aufs Parkett erleben und feiern, wenn er auch zu 100% einsatzfähig ist. Ob er dies sein wird, entscheidet sich am Samstag – vermutlich erst nach/während dem Warm-Up.

Riipinen blickt voraus: „Trier ist ein sehr gutes Team mit großer, personeller und spielerischer Kontinuität. Sie agieren über den ganzen Spielverlauf hinweg sehr schnell. Für uns wird es wichtig sein, in den Aspekten gut zu sein, in denen unsere Verteidigung zum Angriff wird und in denen unser Angriff zur Verteidigung wird. Wir müssen als Gruppe eine körperliche und intensive Verteidigung spielen und das während des gesamten Spiels. Im Angriff müssen wir sehr aggressiv sein und gemeinsam die Vorteile nutzen. Wir müssen eine enorme Menge an Energie aufbringen, wenn wir zu Hause spielen.“

Besagte Energie wird im Duell gegen die VET-CONCEPT Gladiators dringend notwendig sein. Denn der Aufsteiger von der Mosel kommt mit großem Selbstbewusstsein in die MHPArena, das keinesfalls zufällig ist. Der ProA-Champion hielt nach der Meisterschaft im Unterhaus den Kader beisammen, ergänzte personell exzellent – und profitiert nun unter anderem von den erarbeiteten Automatismen.

Der Gaius Appuleius Diocles der Neuzeit: Jacques Schneider

Seit der Rückkehr ins Oberhaus, dort war Trier zuletzt 2015, wurden acht der elf Pflichtspiele gewonnen. Eine hervorragende Siegquote von 72,7%, das zwischenzeitliche Viertelfinale im BBL Pokal, der aktuell dritte Tabellenplatz in der easyCredit BBL und eine Dauer-Euphorie der generell nicht zurückhaltenden Moselstädter sind die Folge. Bester Nebenaspekt: Bereits jetzt, Anfang Dezember, ist der Klassenverbleib von Augusta Treverorum wahrscheinlich bis erwartbar. Das dafür maßgebliche Trio: Headcoach Jacques Schneider, der sportliche Leiter Ralph Held und Sportdirektor Don Beck. Der 33-jährige ist Gegenwart und Zukunft des Trierer Basketballs, Held (68) und Beck (72) unterstützen mit Erfahrung, Expertise und Netzwerk.

Auf dem Parkett ist die Einheit der Star. Schneiders Stamm-Rotation beinhaltet zehn Spieler, die allesamt eine zweistellige Minutenanzahl auf dem Parkett stehen und bis auf zwei Ausnahmen allesamt bereits zu ProA-Zeiten an der Mosel aktiv waren: Jordan Roland (27:07 Minuten | 18,0 Punkte / 3,6 Rebounds / 2,9 Assists), Nolan Adekunle (23:38| 8,3), Marten Linßen (20:04 | 8,1 / 4,6), Marco Hollersbacher (19:38 | 6,1 / 4,4), Clay Guillozet (16:41 | 8,3 / 3,8 / 2,8), Maik Zirbes (16:37 | 6,9 / 6,5), Behnam Yakchali (15:26 | 6,0 / 3,3) und Elias Rapieque (11:53 | 2,9). Neu dazu kamen Eli Brooks (16,6 Punkte / 4,6 Assist) und Urald King (9,9 / 5,6 Rebounds) – die sich aus Oldenburg und Aarhus kommend als erhoffte Leistungsträger etablierten.

Pace & Punsch

Unabhängig aller Namen gilt: Auf den Guards wird der Fokus liegen. Schließlich sind sowohl die beiden Trierer Topscorer Roland und Brooks als auch die Ludwigsburger Scoring-Könige Tray Buchanan, Smith und mit Abstrichen auch Elijah Hughes auf den Guard-Positionen beheimatet. Entsprechend wichtig ist die Verteidigung, entsprechend wichtig ist die Resilienz, entsprechend wichtig die mannschaftliche Geschlossenheit – und die Kontrolle der Geschwindigkeit. Beide Mannschaften präferieren ein hohes Spieltempo, das am Samstag sowohl in der ausverkauften MHPArena als auch im Dyn-Livestream (mit Kommentator Stefan Koch) begeisternd werden dürfte.

Fans beider Seiten, die anlässlich des Südwest-Krachers beidseitig personenstark daherkommen werden, können sich bereits vorab einheizen: Die Barock Pirates Ludwigsburg laden ab 18 Uhr zum gemeinsamen Glühwein- und Punsch-Umtrunk ein. Dieser ist ob der Wetterprognose nicht nur wärmend, sondern historisch betrachtet und in den letzten Jahren zu einem sehr geselligen Adventsauftakt geworden – und unterstützt zusätzlich die Arbeit des Fan-Klubs. Gewissermaßen also Trinken für den guten Zweck.

Womit die Überleitung zur LudwigsTafel dann sehr offensichtlich ist: Die Kooperationssammlung für bedürftige Familien und Armutsbetroffene Menschen soll dabei helfen, die Fest- und Feiertage bestmöglich zu verschönern, weshalb Schokolade und Schokoladen-Nikoläuse auf der Sammel-Agenda stehen. Nicht nur gewissermaßen, sondern sehr konkret: Süßigkeiten für den guten Zweck.

Zahlenspiele zum 9. Spieltag | #LUDTRI

1,8 / 1,7 – Punkte sind die durchschnittliche Korbdifferenz bei Trier- und RIESEN-Partien: Die Positiv-Bilanz beider Klubs (6:2 / 5:2) ist damit die geringste Siegesmarge der easyCredit BBL.

6 / 8 / 10 – ist die Platzierung der RIESEN-Beteiligten in der Topscorer-Liste Deutschlands. Damit stellen die Ludwigsburger mit Tray Buchanan (18,6 Punkte pro Partie), Elijah Hughes (18,1) und Stef Smith (17,8) nicht nur drei herausragende Scorer, sondern auch als einziger Klub drei Top-10-Akteure.

14 – Zähler markierte DJ Kennedy beim bisher letzten Duell beider Klubs – und avancierte beim 74:69-Sieg im Januar 2015 zum Topscorer der Ludwigsburger.