Gute Laune hinter der LED-Bande, bald auch wieder bereit für Einsätze auf dem Parkett. Foto: Sascha Walther / Eibner.
In den vergangenen Pflichtspielen mussten die MHP RIESEN Ludwigsburg auf ihren verletzten Kapitän Yorman Polas Bartolo, den ebenfalls verletzten Jarred Ogungbemi-Jackson und den erkrankten Nationalspieler Jacob Patrick verzichten. Zudem sind oder waren einige Akteure angeschlagen und agierten gewissermaßen mit einem Handicap. Ein Überblick über die Lage der Dinge im gelb-schwarzen Lazarett.
Mit einem 33-Punkte-Sieg gegen KB Trepça und entsprechender Laune haben die MHP RIESEN Ludwigsburg am Dienstagabend den intensiven Spielplan-Abschnitt mit fünfeinhalb englischen Wochen in Folge erfolgreich beendet, die Tabellenspitze im FIBA Europe Cup verteidigt und sich selbst, eine Woche vor dem abschließenden Duell in Dijon eine sehr gute Position erspielt. Wichtiger jedoch: Sie haben nach dem Erfolgserlebnis nun einige Tage Zeit, um sich zu regenerieren, die Kräfte zu bündeln, zu trainieren und ohne Reisestrapazen auf das Spitzenspiel im Burgund vorzubereiten. Der eng getaktete Spielplan und das verlegte Gastspiel in Weißenfels – ursprünglich am 08. November, nun am 18. Dezember – sorgen für ein, zumindest für die erste Mannschaft, spielfreies Wochenende.
Als erste Maßnahme gab Headcoach John Patrick seinen Spielern im Anschluss an die Regenerationseinheit am Mittwochvormittag im Berardi-Areal bis Donnerstagabend frei. Ab dann konzentrieren sich die Schwaben zunächst auf sich und in den folgenden Tagen im etwas ausgedünnten Trainingskalender, fortwährend mehr auf die beiden kommenden Gegner Dijon und Würzburg.
Das Mehr an Freizeit tut sicherlich allen Akteuren (und deren Familien) gut, sorgt aber vor allem bei Kellan Grady und Jonas Wohlfarth-Bottermann für Entspannung. Das Duo hätte in der vergangenen Woche sicherlich im Idealfall das Krankenbett gehütet und sich auskuriert, stellte sich aber, ob der ohnehin schon limitierten Personal-Decke, in den Dienst der Mannschaft – und wurde mit zwei wichtigen Erfolgserlebnissen in Bonn und gegen Trepça belohnt.
Ein RIESE, nämlich Jacob Patrick, musste derweil mit einer Atemwegsinfektion samt Grippe und Fieber in den eigenen vier Wänden verbleiben. Der 20-Jährige ist zwar noch immer nicht fit, aber auf dem deutlichen Wege der Besserung und, wenn dieser Weg so weitergeht, vielleicht schon in der kommenden Woche wieder eine Kader-Option.
„Es ist großartig, dass wir in den vergangenen Spielen gesehen haben, wie jeder der Spieler auf unterschiedliche Art und Weise füreinander eingesprungen ist. Wir haben nun ein paar Tage zwischen den Spielen Zeit und hoffen, dass wir vollumfänglich regeneriert und fokussiert sind, um die beiden letzten, schweren Partien [13.11. @ Dijon, 17.11. vs. Würzburg] vor der Länderspielpause zu bestreiten“, sagt Patrick über seine drei zuletzt Erkrankten und die Gesamtsituation.
Keinerlei Krankheitserreger haben Yorman Polas Bartolo und Jarred Ogungbemi-Jackson in sich, weshalb das Duo am Dienstag auch in der MHPArena zugegen war und bestmöglich gute Laune verströmte. Der RIESEN-Kapitän laboriert an einer Wadenverletzung aus dem Dijon-Spiel, die ihn zwei bis vier Wochen zum Zuschauen zwingt. Natürlich arbeitet der Deutsch-Kubaner auf sein Comeback hin. Sofern der 39-Jährige aber in der kommenden Woche noch nicht vollumfänglich belastbar ist, werden die Barockstädter kein Risiko eingehen.
Am unklarsten ist die Lage derweil beim Kanada-Jamaikaner, der nach der Endphase der Partie gegen Vechta zunächst über Beschwerden und dann über Flüssigkeit im Knie klagen musste. Ebenjene Flüssigkeit wurde bereits entfernt und das dafür ursächliche Problem einer Verletzung aus der Vergangenheit ausfindig gemacht. In den kommenden fünf Tagen wird das Gelenk nun weiterhin untersucht und beobachtet, um die weitere körperliche Reaktion abzuwarten. Sollte das Knie ‚gut reagieren‘, könnte JOJ zeitnah wieder mitwirken, andernfalls eine Operation – samt nachfolgender Rehabilitation – erforderlich werden. Hier wird aber erst der Start der kommenden Woche Aussagekraft mit sich bringen.