Khee Rhee und die Seinen finden erst im Verlauf der 40 Minuten Zugriff zum Spiel, letztlich kommt dieser aber zu spät. Foto: Thomas Kuhn.
Nach fünf guten Leistungen hatte sich die Porsche Basketball-Akademie für das sechste ProB-Pflichtspiel des Jahres und den Trip nach Coburg viel vorgenommen. Doch dieser Traum findet nach dem Tip-Off ein jähes Ende: Die Ludwigsburger legen in den ersten zwanzig Minuten (35:20) eine denkbar schlechte Leistung aufs Parkett und geraten dadurch deutlich in Rückstand. Durch ein großartiges viertes Viertel (19:31) haben die Gelb-Schwarzen noch die Chance zur Wende, können die Partie (65:69) aber nicht drehen und müssen weiter auf den siebten Saisonsieg warten.
In der mit Blick auf die Zuschauerkapazität zweitgrößten Halle der kompletten ProB erlebten die Fans auf den 3.489, weitestgehend leeren, Plätzen ein ungewöhnliches Bild: Coburg ging mit neun, Ludwigsburg mit nur acht spielfähigen Akteuren ins Spiel, sodass bei beiden Kontrahenten Personalengpässe das Geschehen bestimmten. Während die BBA’ler zuletzt bravourös mit dieser Lage klargekommen waren, sollte in Oberfranken davon nichts übrigbleiben. Ohne Marko Masic sowie die weiterhin ausfallenden Lenny Anigbata, Sebastian Schwachhofer und Abdulhay Kömürkara er- und durchlebten die Schwaben einen katastrophalen Start. Binnen der ersten Sequenzen erlaubten sie sich bereits sechs Ballverluste, kamen überhaupt nicht zum Korb, geschweige denn dort zu vernünftigen Abschlüssen und waren entsprechend nach dem ersten Viertel deutlich konsterniert (11:3 / 17:5 / 21:6, 10. Spielminute).
Obwohl Ben Diederichs, wie schon im Hinspiel, einen Sahnetag erwischte und nach 12 Minuten bereits 15 Punkte markiert hatte (26:8), erlangten die Ludwigsburger nun Zugriff zum Spiel. Weiterhin war die eigene Leistung äußerst unkonzentriert und fahrig, nichtsdestotrotz ließen sie den Rückstand auch nicht noch weiter anwachsen (35:20, 20.). Angeführt von Dominykas Pleta, der im Abschluss zwar unglücklich agierte und (zu) oft das Spielgerät verlor, gleichzeitig aber auch nicht von Coburg zu stoppen war, kamen die Gäste gut aus den Kabinen der HUK-Coburg arena. Bereits vor dem Schlussabschnitt verdeutlichte ein Distanzwurf von Julis Baumer, es war erst der zweite Dreipunkt-Treffer der Partie, dass die Gelb-Schwarzen den Sieg noch nicht aufgegeben hatten.
Mit großer Moral und auf Basis einer sehr vernünftigen Defensivleistung kamen sie wieder Punkt für Punkt heran. In dieser Phase konnte sich Simon Feneberg mehrfach auszeichnen und auch Sebastian Kuhn setzte erfolgreiche Akzente. Doch trotz 31 markierten Zählern sollte die Aufholjagd nicht ausreichen – Coburg fand in Tobias Rotegård zwar spät, dann aber eine sehr verlässliche Offensiv-Option. Der Norweger sorgte für die noch notwendigen Punkte, um den Sieg aus Coburger Sicht dingfest und aus Ludwigsburger Sicht unmöglich zu machen.
Aufgrund dessen, dass der FCBB II am Samstag in Rhöndorf verlor und das Ehingen-Spiel verlegt wurde, bleibt die tabellarische Lage „nach hinten“ unverändert, der Blick nach oben ist mit drei Siegen Rückstand auf Platz acht aber nun endgültig passé Es gilt nun, den Klassenverbleib in den kommenden Wochen dingfest zu machen und dafür die Konkurrenz vom Isar- und Donauufer entscheidend zu distanzieren. Gerne schon mit einem Erfolg im Derby gegen Fellbach (15.02.; 15:30 Uhr).
Für Coburg spielten: Tobias Rotegård 22 Punkte / 5 Rebounds, Ben Diederichs 19 / 12, Marlon Stephan 14 / 5 / 6 Assists, Zachary Hinton 9 / 10, Tim Herzog 2, Julian Günther 2, Nico Höllerl 1 und Sean Ludwig.
Für Ludwigsburg spielten: Dominykas Pleta 28 Punkte / 13 Rebounds, Simon Feneberg 12 / 6, Lukas Modic 8 / 6, Julis Baumer 7 / 5 Assists, Sebastian Kuhn 5, Daniel Mack 3, Ognjen Veljkovic 2 und Armin Pivac.