Mach’s nochmal, WoBo: Co-Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann ging zwar krank ins Hinspiel, brillierte gegen Jonathan Bähre aber umfassend. Foto: Sebastian Derix.
Es ist erst Mitte Februar und dennoch bereits das letzte Pflichtspiel dieses Monats: Die MHP RIESEN Ludwigsburg empfangen am Dienstag (11.02., 20:00 Uhr) die Telekom Baskets Bonn. Gegen krisengeplagte, wohl aber erholte, Rheinländer und Ex-RIESE Jonathan Bähre erwartet die gelb-schwarze Defensive eine Herausforderung, die beim After-Work-Spieltag nicht nur im Vorfeld, sondern auch im Nachgang für viel Positives sorgen soll. Dyn überträgt ab 19:45 Uhr live. Zudem steigt im Foyer der MHPArena die nächste Aktion der LudwigsTafel.
Niederlage in Oldenburg, Sieg gegen Bamberg, Niederlage gegen Braunschweig, Sieg gegen Ulm, Niederlage in Heidelberg: Wenn es nach dem Gesetz der Serie geht, müssen sich die MHP RIESEN Ludwigsburg keinerlei Gedanken um den Ausgang der Partie gegen Bonn machen. Denn das fortwährende Hin und Her ist im Jahr 2025 für die Gelb-Schwarzen zum treuen Begleiter geworden. Was sowohl Positives als auch Negatives hat. Denn einerseits sind die Schwaben fortwährend siegfähig und taktische sowie spielerische Anpassungen sichtbar, gleichzeitig, aber nicht konstant – was aufgrund der verhältnismäßig jungen Altersstruktur, der Krankheits- und Verletzungssituation im Kader und dem sportlich ausgeglichenen Teilnehmerfeld in der easyCredit BBL aber durchaus erklärbar ist. Gleichzeitig aber natürlich nichts daran ändert, dass die Hälfte der Ergebnisse im Jahr 2025 ernüchternd ist.
So schade die verpassten Gelegenheiten im ausgeglichenen Tabellenmittelfeld auch sind, wirkliche Entscheidungen im Hinblick auf Playoffs, Play-Ins und die Teilnahme am internationalen Wettbewerb wird es ohnehin wohl erst im Verlauf von April und Mai geben, was im Sport-Kontext natürlich noch sehr, sehr viel Zeit ist. Dennoch gilt natürlich auch dahingehend: Jeder Sieg ist wichtig und jeder bereits gesicherte Erfolg umso bedeutsamer. Folgerichtig möchten die Ludwigsburger am Dienstag gegen Bonn den dahingehend elften Sieg einfahren und damit den aktuell eingenommenen achten Tabellenplatz verteidigen.
Durchaus herausfordernde Zeiten, welche die Schwaben aktuell erleben und die dennoch im Vergleich zum Status quo der Telekom Baskets recht rosig sind. Nach einem starken Saisonstart – im Hinspiel empfingen die Bonner Ludwigsburg als Tabellenführer – erfüllten die Magenta-Baller in den Wintermonaten nicht die eigenen Ansprüche: In der Basketball Champions League verspielten sie leichtfertig die Chance aufs Top-16, gaben sowohl den Gruppensieg (65:96-Niederlage bei AEK Betsson BC) als auch das Play-In-Ticket (0:2 gegen Pallacanestro Reggiana) aus der Hand und erlebten, parallel dazu, einen rasanten Abschwung in der Tabelle. Vom Platz an der Sonne ging’s runter bis auf Rang 14. Dort rangierend haben die Telekom Baskets weiterhin alle Chancen, sind aber ins Hintertreffen gekommen, was Cheftrainer Roel Moors den Job kostete. Anstatt dem Belgier ist nun sein bisheriger Assistent Marko Stankovic der entscheidende Mann an der Seitenlinie. Ausgestattet mit einem Vertrag bis 2027 soll der Serbe das Gesicht des Neuanfangs werden – zuvor aber noch das Postseason-Ticket sichern.
Hierfür verfügt das Baskets-Aufgebot über alle notwendigen, offensiven Puzzleteile. Im Rheinland mangelt es (ebenfalls) an Erfahrung, an defensiven Zugriff und – das vor allem – an Selbstbewusstsein. Zuletzt wurden, bereits mit Nachverpflichtung Rihards Lomažs (6,7 Punkte / 3,0 Rebounds / 2,3 Assists), vier Partien in Folge verloren. In Hamburg (91:84), gegen Frankfurt (70:77), in Ulm (84:75) und gegen Chemnitz (80:84) fehlte jeweils nicht viel, aber dann doch immer etwas. Nach der Heimpleite gegen die NINERS bescheinigte Markovic seinem Team, dass es generell auf dem richtigen Weg sei und Physis, Intensität sehr gut seien. Einzig im Ballvortrag (gegen Chemnitz 12 Turnover in Halbzeit eins) sah und sieht der Serbe Verbesserungsbedarf. Mit Blick auf das Hinspiel (19 / 7 von Darius McGhee) könnte dieses Element ebenfalls zum Faktor werden. Schließlich legten die Ludwigsburger im Rheinland die vielleicht beste Leistung aufs Parkett, dominierten über die Defensive und trotzten allen Widerständen.
Ebenjene Widerstände bedeuteten Ende Oktober: Headcoach John Patrick, Kapitän Yorman Polas Bartolo und Jacob Patrick fielen allesamt im Hinspiel aus. Die dort gezeigte Next-Man-Up-Mentality sollte die Wochen danach prägen – und trotz herausfordernder Personal-Lage diverse Erfolgserlebnisse mit sich bringen.
Mit nun anderer Ausgangssituation, hinter Deane Williams steht weiterhin ein Fragezeichen, Lenny Anigbata und Jarred Ogungbemi-Jackson fallen sicher aus, gilt es letztmals vor der Pokal- und Länderspielpause das Maximum an Energie zu mobilisieren; sowohl auf dem Parkett als auf den Rängen. Dabei helfen kann und soll auch die vorzeitige Betriebstemperatur: Die MHPArena öffnet (wie gewohnt) 90 Minuten vor Tip-Off ihre Pforten. Im Foyer sorgen dann ENERGY Stuttgart, Stuttgarter Hofbräu und Better Taste mit DJ und Musik, mit 250 Litern Freibier und Gin Tonics für einen entspannten Wechsel von Arbeitsalltag in Richtung Gameday-Vibes.
Doch damit nicht genug: Zum dritten Mal in diesem Jahr sammeln die Ludwigsburger gemeinsam mit der LudwigsTafel Sachspenden. Morgen Abend auf der Agenda: Nudeln. Sammelpunkt der Aktion ist weiterhin der MHPArena-Nebeneingang auf der rechten Seite von Haupteingang und Tageskasse auf dem Vorplatz. Hier können Lebensmittelspenden bereits vor dem Einlass und auch ohne Heimspiel-Ticket abgegeben werden. Jede Spende ist willkommen und keinesfalls selbstverständlich. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer ist der Sieg für das gesellschaftliche Miteinander.
23 – Zähler markierte Ezra Mañjon im Hinspiel. Das Duell im Telekom Dome war bis zur Vorwoche (24 Punkte vs. Ulm) die beste Partie in der Profi-Karriere des US-Amerikaners.
39:29 – Rebounds holten sich die Ludwigsburger in Heidelberg. Der Rebound-Nachteil wurde aus RIESEN-Sicht zum entscheidenden Faktor und sollte sich nicht wiederholen.
8 – fach in Folge war die MHPArena im easyCredit BBL-Kontext in dieser Saison ausverkauft. Ob’s morgen Abend auch so wird, entscheidet sich an der Abendkasse.
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Telekom Baskets Bonn
Dienstag, 11.02.2025; Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Live bei Dyn | Live bei YouTube | Tickets unter riesen-tickets.de