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BBL Pokal: Achtelfinale mit Revanche-Gelüsten

Elijah Childs hatte in Würzburg (viel) Spaß, nun möchte der US-Amerikaner auch auf eigenem Parkett jubeln. Foto: Eibner / Michael Memmler.    

Auf den Auftakt in der easyCredit Basketball Bundesliga folgt für die MHP RIESEN Ludwigsburg in den nächsten Tagen der Start in die Wettbewerbe zwei und drei – in der kommenden Woche startet die Basketball Champions League-Gruppenphase, zuvor gibt’s ein weiteres Highlight: Samstagabend (14.10.; 20:00 Uhr) steigt das Achtelfinale im BBL Pokal. Zu Gast in Ludwigsburg ist Vize-Meister Bonn. Tickets für die Partie gibt’s im Online-Ticket-Shop und/oder der Abendkasse.

133 Tage sind im Sport eine kleine Ewigkeit. Dennoch ist es selbst im von Wechseln geprägten Basketball eine absolute Seltenheit, dass ein Gegner jedes personelle Puzzleteil ersetzen muss. Die Telekom Baskets Bonn haben im Herbst 2023 nichts mehr mit dem Team gemein, das im Frühjahr 2022 die Hauptrunde dominierte, die Basketball Champions League gewann, in der easyCredit BBL die Vize-Meisterschaft bejubeln konnte – und auf dem Weg dorthin auch die MHP RIESEN Ludwigsburg eliminierte. Die beste Mannschaft des laufenden Kalenderjahres und den zugehörigen Trainerstab gibt’s nicht mehr. Alle Spieler sind weg, der komplette Trainerstab ist weg. Mehrheitlich folgten die Bonner dem Ruf nach Paris – wodurch die Rheinländer in Frankreich nun eine Ehemaligen-Dependance und im eigenen Kader ausschließlich neue Gesichert haben.

Die Revanche-Gelüste, die die Gelb-Schwarzen seit Juni haben, gelten also weiterhin dem Klub, das spielerische Personal ist allerdings nunmehr ein anderes. Trotzdem lautet die Maßgabe im BBL Pokal selbstverständlich: Weiterkommen. Und: Den nächsten Sieg feiern.

„Alles in allem war das bisher sicherlich kein guter, aber auch kein schlechter Start. Klar, die ersten beiden Spiele waren etwas holpriger als erhofft. In Würzburg haben wir allerdings schon eine gute Reaktion gezeigt – auch wenn das Gezeigte natürlich noch keinesfalls perfekt war“, sagt Eddy Edigin.

Der Center markierte beim 78:60-Sieg in Franken fast ein Double-Double (17 Punkte / 9 Rebounds) und möchte nun gegen Bonn an das anknüpfen, was seinem Team im letzten Jahr gelang – das Erreichen des TOP FOURs. Um den Erfolg des Vorjahres mindestens wiederholen zu können, benötigen die Schwaben zwei Siege. Vor allem aber: Am Samstagabend ein Erfolgserlebnis im ersten K.-o.-Duell der Saison.

Bonn mit offensiver Fokussierung

Bei diesem Unterfangen hat Headcoach Josh King, nach dem Transfer von Silas Melson, wohl erstmals im Saisonverlauf die personelle Qual der Wahl. Der US-Amerikaner sollte rechtzeitig aus dem Liga-Office das grüne Licht in Form der Freigabe erhalten. Mit Sicherheit verfügbar ist Deion Hammond, der in Würzburg sein Comeback (21:04 Minuten / 8 Punkte / 60 FG%) feierte. Der Rest des RIESEN-Kaders ist unverändert. Also: Jeff Roberson ist noch nicht fit, die anderen 15 – mit Melson 16 – Akteure schon, sodass das RIESEN-Trainerteam eine bewusste Gegner-Fokussierung wählen oder auch aktiv ausblenden kann.

Klar ist auf alle Fälle, dass die Telekom Baskets Bonn mit gelöster Brust nach Württemberg reisen werden. Denn im Anschluss an den durchaus frustrierenden Liga-Start, mit Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Vechta (84:79) und Tübingen (76:88), gelang im Montagsspiel der erste Saisonerfolg. Die Mannen von Iisalo-Nachfolger Roel Moors ließen Weißenfels beim 100:73 keine Chance und verdeutlichten ihr Offensivpotential, das sie auch bereits zuvor beim FIBA Intercontinental Cup gezeigt hatten. Bei der Klub-WM zerlegte der BCL-Champion Ende September Al Manama 105:50 und die Zhejiang Golden Bulls 111:50 – verlor das Finale aber denkbar knapp gegen Sesi Franca Basquete 69:70. Das Achtelfinale im BBL Pokal ist demnach das siebte Pflichtspiel für die neuformierten Bonner, die bisher vor allem auf den Schultern von Glynn Watson Jr. daherkommt. Der neue Point Guard (16,7 PpS, 6,0 ApS, 3,3 RpS) ist zwar weniger dominant als MVP und Vorgänger TJ Shorts, gleichwohl aber mit Harald Frey (8,7, 5,0, 2,3) der Baskets-Leader. Brian Fobbs, Noah Kirkwood, Savion Flagg, Ike Udanoh, Christian Sengfelder, Sam Griesel, Till Pape und Benedikt Turudic sind allesamt offensiv gefährlich und bilden – zusammen mit dem Spielmacher-Duo die Stammrotation, die von BBA-Alumni Tyreese Blunt und Leon Bulic ergänzt wird.

Während die Telekom Baskets bisher vor allem im Angriff überzeugten, stach bei den Ludwigsburgern eher die Verteidigung ins Auge. Während die Schwaben sich in der PreSeason noch wurfgewaltig und treffsicher zeigten, war am zurückliegenden Freitag eher die Defensive Trumpf. Den Würzburg Baskets wurden lediglich 60 Punkte gestattet, deren Zahl bei weniger Turnovern – die MHP RIESEN erlaubten sich 19 – auch noch geringer hätte ausfallen können.

Am Samstagabend soll nun an beiden Enden des Parketts bestenfalls die Leistung konsolidiert, allen voran aber der Sieg geholt werden. Das erste K.o.-Duell der Spielzeit soll den nächsten Sieg und den ersten Heimerfolg mit sich bringen. Mit den Fans. Für die Fans.

Zahlenspiele zum BBL Pokal Achtelfinale | #LUDBON

1 – mals treffen die MHP RIESEN Ludwigsburg im BBL Pokal auf die Telekom Baskets Bonn. Sowohl die Schwaben als auch die Rheinländer konnten das Objekt der Begierde noch nie gewinnen.  

6 – fach standen sich beide Klubs, im Bezug auf die ewige Bilanz, im zehnten Kalendermonat gegenüber. Die Oktober-Bilanz gegen die Telekom Baskets ist herausragend: sechs Spiele, fünf Siege.

201 – Pflichtspiele bestritt Yorman Polas Bartolo im Bonner-Trikot. Einzig Ex-RIESE und Ur-Bonner Florian Koch kommt auf eine vergleichbare Anzahl an Baskets-Einsätzen, der Rest des neuformierten Teams stand seltener im Magenta-Jersey auf dem Parkett als El Ciclón.

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Telekom Baskets Bonn

Samstag, 14.10.2023; Tip-Off 20:00 Uhr

MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg

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