RIESEN feiern erfolgreichen Jahresabschluss

Category News Date 2021-12-30 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. JobStairs GIESSEN 46ers 96:87

Rief im letzten Viertel noch einmal alle Energiereserven ab: Justin Simon erzielte insgesamt 24 Punkte. Foto: Pressefoto Baumann. 

Mit einem Arbeitssieg am Mittwochabend setzten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg an Spieltag 14 gegen die JobStairs GIESSEN 46ers durch: Ein 96:87-Heimsieg vor 500 gelb-schwarzen Zuschauern beschert den Schwaben nicht nur einen erfolgreichen Jahresabschluss, sondern auch den vorläufig dritten Tabellenplatz der easyCredit Basketball Bundesliga. Topscorer der Partie wird Justin Simon mit 24 Punkten (16 davon im vierten Viertel) und 5 Rebounds.

Mit Rückenwind vom Auswärtssieg in Bamberg gerad einmal zwei Tage zuvor widmeten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Abend dem zweiten von drei Gegnern in dieser Woche. Mit der Leistung seiner Mannschaft am Sonntag bei den Oberfranken war der Chef an der Seitenlinie der Schwaben sehr zufrieden gewesen, die ihm den ersten Erfolg in der Brose Arena bescherte. „James ist heiß gelaufen und hat einen echten Sahnetag erwischt – das freut mich nach seiner Verletzung und der langen Pause wirklich für ihn“, so Headcoach John Patrick nach dem Spiel. Trotzdem galt es, die Konzentration mit wenig Regenerationszeit direkt auf den nächsten Kontrahenten zu richten: Die JobStairs GIESSEN 46ers. Im Vorlauf-Interview bei MagentaSport warnte Patrick noch vor den Gießener Guards und deren Potential, auch von jenseits der Linie heißlaufen zu können. Die Zielvorgabe: „Wir müssen uns konzentrieren und vor allem im Eins-gegen-Eins gut verteidigen.“ Zu Beginn der Partie sollte dies nur bedingt von Erfolg gekrönt sein.

Auch wenn die ersten Punkte des Abends den Hausherren gehörten, starteten die JobStairs GIESSEN 46ers deutlich energiegeladener ins Spiel: Direkt am Anfang griffen sie sich dank zwei Treffern in Folge von T.J. Williams die Führung (2:5, 2‘) und weigerten sich daraufhin, diese an die MHP RIESEN abzugeben. Auch wenn die Schwaben solide aufspielten und wie schon gegen Bamberg gut trafen, tat dies in der zweiten Partie dieser Woche erneut der Gegner noch besser. Bei den Hessen schienen sich vor allem aus der Distanz an diesem Abend Ball und Korb magnetisch anzuziehen und die Barockstädter hatten zunächst Schwierigkeiten, die punktereiche 46ers-Offensive zu stoppen. Nuni Omot schenkte in den ersten 5 Minuten bereits 8 Punkte ein, Williams legte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls zweistellig auf und ihr Team arbeitete defensiv hart unter dem Korb. Die Ludwigsburger fanden hier noch keinen Zugriff auf das Spiel und liefen zwischenzeitlich – weiterhin jedoch unermüdlich – einer zweistelligen Führung der Gäste hinterher (19:29, 9‘). Jonah Radebaugh traf zum Viertelende noch einmal zwei Freiwürfe und konnte den Abstand noch einmal leicht verkürzen (21:29, 10‘).

Tremmell Darden eröffnete den zweiten Spielabschnitt erfolgreich für die MHP RIESEN und ein Dreier von Radebaugh brachte den nötigen Push in der Ludwigsburger Offensive: Gute Ballbewegung und eine sich langsam an die Gäste angleichende Distanztrefferquote ließen die Gelb-Schwarzen nun bis auf 3 Punkte herankommen und zwangen den Gießener Headcoach in die erste Auszeit (31:34, 13‘). Doch das Wurfglück der 46ers wollte partout nicht abreißen und ein 3-Punkte-Wurf von Ex-RIESE Florian Koch, ergänzt durch den Dunk von Phillip Fayne brachten die Gäste wieder auf Abstand (31:40, 14‘) und John Patrick seinerseits zum Einschreiten. Die Verschnaufpause brachte dann den ersehnten erhöhten Druck der schwäbischen Offen- wie Defensive und die 500 anwesenden Fans in der MHPArena hörten sich an wie eine ausverkaufte Halle, als die Barockstädter durch Korbleger von Jonas Wohlfarth-Bottermann und Jonah Radebaugh sowie stetiges Nachfassen unter den Körben den ersten Ausgleich seit Beginn der Partie schafften (49:49, 19‘). Ein Straftreffer durch Justin Simon schob die gelb-schwarze Nasenspitze dann sogar für einen kurzen Moment an den Gästen vorbei, bevor erneut T.J. Williams von jenseits der 6.75m-Linie zum 50:52-Zwischenstand vor der Pause einnetzte. Radebaugh spielte in diesem Viertel durch, erwies sich einmal mehr als die Lebensversicherung der RIESEN und steuerte starke 13 Punkte bei.

 

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Nach dem Gang in die Kabinen starteten die Barockstädter dank des nun ebenso gut wie auf Gießener Seite fallenden Wurfs mit der Führung in die zweite Spielhälfte. Das Spiel gestaltete sich auch im Anschluss an die Pause nicht weniger physisch unter dem Korb und führte immer wieder zum Wechsel an der Spitze (55:55, 24‘).  In Folge einer hessischen Auszeit kam es dann zum ersten Einsatz von 46ers Center John Bryant, der – wie in dieser Partie kaum anders zu erwarten – ebenfalls direkt von Draußen für Gießen erfolgreich wahr (57:60, 25‘). Auch der insgesamt bislang in dieser Spielzeit eher unauffällige Kyan Anderson drehte heute ordentlich auf, traf die unmöglichen Würfe und avancierte für sein Team am Ende sogar zum Topscorer (22 Punkte // 61:66, 21‘). Doch nachdem die Gäste Jonah Radebaugh in Schach hielten, fühlte sich vor allem Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann in diesem Spielabschnitt verantwortlich, verschaffte seinen Mitspielern die nötige Luft und mit einem Statement-Block zur Vorlage für den weiten Dreier von Jacob Patrick die endgültige Wende im Spiel zugunsten der Schwaben. Die Emotionen in der Halle kochten weiter nach oben, doch ein ausgeglichenes Scoring beider Teams versprach die Entscheidung erst im finalen Spielabschnitt (70:73, 30‘).

7 Punkte zu Viertelbeginn brachten erneut die Führung in Ludwigsburger Hände und das Momentum vollends auf die gelb-schwarze Seite (78:73, 34‘). Auch wenn die Gäste weiterhin dranblieben, waren es nun die Schwaben, die die Kontrolle über das Spiel innehatten. Radebaugh und Hulls sahen sich an diesem Punkt bereits mit jeweils 4 Fouls vorbelastet, doch hatten die Hessen an diesem Abend nicht mehr mit Justin Simon gerechnet: Zur Halbzeit mit gerade einmal 4, nach dem dritten Viertel mit 8 Punkten am Scoring beteiligt, legte er im Schlussspurt noch einmal mit satten 16 Zählern und 4 Rebounds nach, wurde dafür unter anderem drei Mal an die Freiwurflinie gebeten. Ein Dreier von James Woodard, der nur zwei Tage nach seiner Energieleistung in Bamberg eine weitere äußerst starke Partie spielte, machte dann den Deckel auf das Spielgeschehen, das die Ludwigsburger in einem wahren gemeinschaftlichen Kraftakt am Ende mit 96:87 für sich entscheiden können. Fünf RIESEN weisen am Ende eine zweistellige Punkteausbeute vor: Justin Simon (24), James Woodard (16), Jonah Radebaugh (15), Jonas Wohlfarth-Bottermann (12) und Jordan Hulls (11).

„Bamberg hat uns viel abverlangt: Das war ein sehr physisches Spiel und wir hatten nur einen Tag Pause. Aus meiner Sicht haben wir heute eine geschlossene Teamleistung gezeigt, Justin dazu mit einer überragenden zweiten Hälfte. Bei müden Beinen kann so etwas wie heute nur die Mannschaft als Ganzes abfangen“, gibt Kapitän Wohlfarth-Bottermann nach der Partie bei MagentaSport zu Protokoll.

Trotz der überaus positiven Jahresbilanz bleibt den MHP RIESEN erneut wenig Zeit zum Erholen und zur Vorbereitung auf den nächsten Gegner: Im Schwabenderby erwartet die Barockstädter am Sonntag Eurocup-Contender ratiopharm ulm an der Donau. „Auch wenn ein paar Spieler Besuch von ihren Familien haben gelten für uns trotz vollständiger Impfung und Booster die gleichen Regeln wie für alle anderen auch – deshalb feiern wir Silvester nicht groß. Wir haben weiter Training die nächsten Tage, um uns auf den nächsten Gegner einzustellen.“ Tip-Off in der ratiopharm Arena ist am 2. Januar um 18.00 Uhr, wie immer live bei MagentaSport.

 

 

Für Ludwigsburg spielten:

Justin Simon 24 Punkte (8 Rebounds) / James Woodard 16 / Jonah Radebaugh 15 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 12 (5 Rebounds) / Jordan Hulls 11 / Tremmell Darden 6 / Yorman Polas Bartolo 4 / Jacob Patrick 3 / Jonathan Bähre 2 / Johannes Patrick.

 

Für Gießen spielten:

Kyan Anderson 22 Punkte / T.J. Williams 21 / Nuni Omot 12 / Kendale McCullum 10 (5 Assists) / Florian Koch 7 / J.D. Miller 7 / John Bryant 5 / Phillip Fayne II 3 (5 Rebounds) / Dennis Nawrocki, Kilian Binapfl und Bjarne Kraushaar.

 

Statements

Pete Strobl | Headcoach JobStairs Gießen 46ers:
„Glückwunsch an John Patrick und seine Mannschaft. Wir haben schon im Vorfeld gewusst, dass sie auf viel Aggressivität in der Verteidigung setzen und auf unsere Spieler ausüben und genau das haben sie auch gemacht. Wir haben lange Zeit gut mitgehalten, waren nah dran auswärts gegen ein Champions League Team zu gewinnen. Nach einer Niederlage sind wir natürlich immer enttäuscht, aber wir haben viele Fortschritte gemacht und gezeigt. Da müssen wir anknüpfen. Man merkt aber bei einem Team wie Ludwigsburg, wie die Spieler in der Crunchtime die Verantwortung übernehmen und wie sie treffen. Die Spielentscheidung am Ende lag daran, dass wir in den wichtigen Phasen nicht ausgeblockt haben und viel zu viele Offensivrebounds zugelassen haben. Das hat uns sehr weh getan. Wir müssen uns so schnell wie möglich regenerieren und auf das nächste Spiel vorbereiten, das nicht so weit weg ist.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Gießen hat mit mehr Energie als wir angefangen und das erste Viertel dominiert, viel zu viele Offensivrebounds geholt. Kompliment an ihre Guards, die 53 Punkte gemacht und lediglich 3 Turnovers zugelassen haben. Da müssen wir einen besseren Job machen. Aber auch ein Kompliment an meine Mannschaft: Lukas, Jakob, Yorman und auch Wobo haben in Minute 15 angefangen Druck zu machen. Da haben wir unseren Rhythmus gefunden und das hat auch am Ende den Unterschied gemacht. Die Hustle-Plays und wichtigen Offensivrebounds haben wir uns am Ende geholt. Beide Mannschaften haben sehr physisch und sehr intensiv gespielt. Trotzdem bin ich stolz, dass wir das letzte Spiel in 2021 gewonnen haben und dass wir Silvester und Neujahr mit einem Sieg begehen können.“