Die Kraft geht aus  

Category Jugend Date 2024-01-07

Zum Topscorer der Partie avanciert, ein Double-Double markiert und dennoch der Unterlegene: Aeneas Jung und Ludwigsburg müssen sich Leitershofen geschlagen geben. Foto: Eibner / Sascha Walther.  

Die ProB-Rückrunde startet für die Porsche Basketball-Akademie mit einer 75:86-Niederlage. In Stadtbergen agieren die Schwaben gegen die BG Hessing Leitershofen lange Zeit auf Augenhöhe, müssen jedoch ihrer sehr kurzen Big-Men-Rotation in Kombination mit einer schwachen Dreier-Quote (17/37 | 27 3P%) Tribut zollen und kassieren die sechste Pleite im Saisonverlauf.  

Viele Dinge waren nach dem Jahreswechsel in Oberschwaben neu, der Verletzungs- und Krankheitsstand war auf Seiten der Ludwigsburger aber weiterhin omnipräsent: Mit Abdulhay Kömürkara, Lenny Anigbata, Luis Nonfon, Dominykas Pleta, Daniel Mack sowie den neu hinzugekommenen Sebastian Schwachhofer und Moek Icke fehlten Headcoach Khee Rhee sieben Spieler, die alle auf den Forward und Center-Positionen beheimatet sind. Folgerichtig nahm der Cheftrainer der Gelb-Schwarzen auch Anpassungen in seiner Startformation vor: Stanislav Hinkov und Lukas Modic, die am Dienstag das U19-Duell gegen den FC Bayern Basketball gewonnen hatten, standen zu Beginn auf dem Parkett. Trotz frühen Foulproblemen waren die Gäste schnell auf Betriebstemperatur – Rhee rotierte in den ersten zehn Minuten bereits mit allen zehn Akteuren, Ludwigsburg suchte und fand gute Würfe, traf aber nur 27% seiner Versuche. Immerhin: Aufgrund starker Defensive und fünf provozierten Ballverlusten lagen die Gäste in Front (14:18, 10. Spielminute).

Während das Startviertel im Angriff eher fehlergeprägt daherkam, sollten der zweite und dritte Spielabschnitt zu einem fortwährenden Hin und Her werden. Zweifach sicherten sich die bayerischen Hausherren den Führungswechsel, doppelt waren die BBA’ler um keine Antwort verlegen. Aeneas Jung, der ein herausragendes Spiel machte und in knapp 34 Minuten nicht nur ein Double-Double markierte, sondern auch jedwede Kraftreserve fürs Team aufopferte, führte seine Mannschaft an und konnte sich dann nochmals mehr freuen: Luca Stübel traf unmittelbar vor dem Gang in die Kabinen per Halbzeit-Buzzerbeater aus der Ferndistanz (38:39, 20.). Weitaus weniger erfreulich war der Gesundheitszustand von Stanislav Hinkov, der sich bei einer Defensivaktion verletzte und fortan zusehen musste.

Im Anschluss an den Seitenwechsel waren es weiterhin die Gäste, die nun in Person von Travis Davis, fünf Punkte in Serie, und Nico Santana Mojica, Fastbreak-Dunk, tonangebend waren. Doch die Kangaroos ließen sich nicht abschütteln, minimierten ihre eigenen Ballverluste – insgesamt kamen sie auf 15 – zusehends und begannen damit, den personellen und körperlichen Vorteil unter den Körben gnadenlos auszuspielen. Bernhard Benke, Bernat Vanaclocha Sanchez und Jermane Carter schulterten das komplette Team und sorgten abermals einen Führungswechsel (60:57, 30.).

Doch obwohl Ludwigsburg dranzubleiben versuchte (68:62), ging bei der Porsche BBA mit zunehmender Spieldauer die Kraft aus. Sie waren unter den Körben fortwährend zweiter Sieger, fanden im Angriff kaum noch statt und mussten die Hausherren zweistellig und entscheidend davonziehen lassen. Allerdings: Sie steckten nicht auf und blieben hellwach. In Anbetracht des möglicherweise noch wichtig werden Direktvergleichs kämpften sie verbissen und belohnten sich schlussendlich – trotz der Ernüchterung über den 75:86-Spielausgang – wieder per Buzzerbeater. Esli Edigin verwandelte erneut aus der 6,75-Meter-Distanz, sodass der Direktvergleich (Hinspiel +11, Rückspiel -11) nicht entschieden wurde, sondern erst im Gesamtkontext der Abschlusstabellen relevant werden wird.

Besagtes ProB-Tableau rückt nach diesem Spieltag extrem zusammen. Ludwigsburg bleibt mit einer 8:6-Bilanz Dritter, hat allerdings nur einen (!) Sieg mehr als die zehntplatzierten Fellbacher (7:7).

Stats

Für Leitershofen spielten: Bernat Vanaclocha Sanchez 22 Punkte, Jermane Carter 20 / 5 Rebounds, Jannik Westermeir 12, Bernhard Benke 11 / 19, Jakob Hanzalek 7 / 6 Assists, Noel Duarte 6, Christoph Würmseher 3, Bastian März 3, Nicolas Lagerman 2 und Ole Theiß.

Für Ludwigsburg spielten: Aeneas Jung 24 Punkte / 12 Rebounds, Nico Santana Mojica 10, Esli Edigin 9, Ognjen Veljkovic 8, Travis Davis 6, Stanislav Hinkov 5, Luca Stübel 4, Lukas Modic 4, Marko Masic 3 und Julis Baumer 2.

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