Endstation Viertelfinale: personell gebeutelte RIESEN scheitern an Dijon

Category News Date 2025-03-12 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. JDA Bourgogne Dijon 72:83

Alles reingehauen, alles gegeben und dennoch den Kürzeren gezogen: Ludwigsburg verpasst in eigener Halle die Wende zum Guten und in Richtung Halbfinale. Foto: Sascha Walther / Eibner.  

Die MHP RIESEN Ludwigsburg sind aus dem FIBA Europe Cup ausgeschieden. Gegen JDA Bourgogne Dijon agieren die Schwaben vor 3.171 Fans zwar kämpferisch am Limit, sind insgesamt und vor allem aufgrund diverser Ausfälle beim 72:83 gegen souveräne Franzosen aber deutlich unterlegen.

Bereits vor dem Tip-Off musste Ludwigsburg dabei diverse einige Hiobsbotschaften verkraften: Hunter Maldonado (verletzt), Elijah Pemberton, Jacob und John Patrick (alle krank) mussten, im Gegensatz zum Hinspiel, passen, während beispielsweise Yorman Polas Bartolo, Justin Simon und Johannes Patrick erst am Spieltag das sprichwörtliche, grüne Licht geben konnten. Für Patrick rückte Lars Masell gemeinsam mit Kenji Sato erneut in vorderstes Glied und das deutsch-japanische Duo sah, trotz aller Herausforderungen, einen guten Beginn: Die MHP RIESEN und JDA Bourgogne Dijon bewegten sich auf Augenhöhe, zunächst waren die Hausherren (6:2), dann die Gäste (6:7) besser, ehe die Barockstädter das Heft des Handelns übernahmen. Julis Baumer per Distanzwurf und Simon per And-One sorgten für eine Konsolidierung der Führung. Dijon zeigte sich durch Gregor Hrovat und Christian Sengfelder treffsicher, tonangebend blieben aber weiterhin die Hausherren, die den Abschnitt durch einen (quasi) Buzzerbeater-Dreier von Simon beendeten (20:16, 10.).

Auf das emotionale Highlight ließ Kapitän Polas Bartolo direkt das nächste folgen und traf ebenfalls aus der 6,75-Meter-Distanz, Axel Julien und Ilias Kamardine erwiderten im Gegenzug aber – ebenfalls aus der Ferndistanz. Da zudem Gavin Ware wie schon im Hinspiel hochprozentig aus der Mitteldistanz verwandelte, sah sich Masell zur Auszeit gezwungen (23:23, 12.). Diese sollte den französischen Lauf jedoch gar nicht stoppen können. Dijon blieb am Drücker und zwang Ludwigsburg zur Wiederholung der Seitenansprache (23:31). Erst in Folge des zweiten Timeouts agierten die MHP RIESEN wieder auf Augenhöhe, bekamen das entstandene, zweistellige Defizit aber bis zur Halbzeit nur marginal verkürzt. Kämpferisch waren sie über jeden Zweifel erhaben, sorgten mit einem Simon-Dunk für das Highlight der ersten zwanzig Minuten und mit zwei Dreipunkt-Treffern von Joel Scott für den Start einer Aufholjagd (35:40, 20).

90 Sekunden entscheiden das Viertelfinale

Auch in Halbzeit zwei sollte der Start ansprechend sein, die Treffer blieben trotz bester Gelegenheiten aber aus – und da Hrovat direkt doppelt aus der Ecke traf, kippte das Defizit binnen 90 Sekunden wieder ins Zweistellige und in Richtung Vorentscheidung. Das Viertelfinale, nicht aber die Partie, schien entschieden, ehe das dritte Viertel auch nur ansatzweise beendet war (35:50). Mit dem Mute der Verzweiflung lief es aus Ludwigsburger Sicht deutlich besser. Punkt für Punkt kamen die Gelb-Schwarzen wieder heran, was vor allem Scott und Polas Bartolo, aber auch Julis Baumer, der eines seiner besten Spiele im RIESEN-Trikot machte, zu verantworten hatten (56:61, 30).

Im vierten Viertel und auf Basis mehrerer sehr, sehr guten Verteidigungssequenzen kamen die Hausherren weiter heran, streuten Zählbares ein – und blieben doch vom Führungswechsel und dem Halbfinale weit entfernt. Polas Bartolo traf zwar doppelt aus der Distanz (65:66), doch dieser Treffer blieb der letzte Hoffnungsschimmer. Die Schützlinge von Laurent Legname warfen sich, nach einem Einlauf ihres Cheftrainers, wieder in einen Lauf, entschieden die Partie endgültig und durchbrachen die umfassende Ludwigsburger Gegenwehr – wodurch die letzten Minuten an Spannung verloren und Masell zum gesundheitlichen Wohle seiner Akteure und als Anerkennung für erbrachte (Trainings)Leistung der vergangenen Tage tief in die Bank rotierte.

Für Ludwigsburg endet das Europa-Abenteuer demnach im Viertelfinale und vorzeitig. Während Dijon und Bilbao sowie Cholet und Thessaloniki Ende März und Anfang April die beiden Finalisten im FIBA Europe Cup ermitteln, müssen und werden sich die Barockstädter ausschließlich auf die easyCredit BBL konzentrieren müssen. Weiter geht’s dahingehend am Sonntag (16.03; 16:30 Uhr) und mit dem Gastspiel in Frankfurt.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Yorman Polas Bartolo 21 Punkte, Joel Scott 12 / 8 Rebounds, Justin Simon 10 / 7 / 8 Assists, Johannes Patrick 10, Julis Baumer 8, Brandon Tischler 4, Ezra Mañjon 3 / 5 Assists, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Lenny Anigbata 2, Dominykas Pleta und Simon Feneberg.

Für Dijon spielten: Gregor Hrovat 16 Punkte, Christian Sengfelder 15 / 7 Rebounds, Markis McDuffie 15, Phil Booth 12, Ilias Kamardine 11, Jean Philippe Dally 5, Alex Julien, Gavin Ware 4, Allan Dokossi und Robin Ducote.

Statement

Lars Masell | Assistant Coach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Glückwunsch an Dijon, sie haben heute zurecht gewonnen. Ich glaube, dass das Spiel für Dijon [von der Ausgangslage her] heute fast schwerer als für uns war. Sie haben das einfach souverän über die insgesamt 80 und heute 40 Minuten gespielt. Kompliment an unsere Mannschaft. Ob der Umstände – Verletzte, Kranke, Coach raus… - manchmal ist es wichtiger, auf die Gesundheit zu achten, als auf den sportlichen Wettbewerb. Das ist nicht immer alles, die Gesundheit ist wichtiger. Das ist erst einmal das Wichtigste, dass sich alle erholen und wir dann bereit für die [easyCredit] BBL sind, um anzugreifen."
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