Vier Heimspiele bis zum Jahresende: Lurchi und Ludwigsburg haben Bock auf Basketball. Foto: Sascha Walther / Eibner.
Eine Woche war spielfrei, am Mittwoch (11.12.; 19:30 Uhr) beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg nun die vorerst heißeste Zeit des Jahres, die noch sechs Partien mit sich bringen wird. Zunächst steht das einzige internationale Duell auf der Agenda. Mit Fribourg Olympic Basket gastiert erneut ein Top-Team im Siegesrausch in der MHPArena.
Ausgehend von der Auslosung des FIBA Europe Cups und des Wettbewerbsmodells hätte es das Duell Ludwigsburg vs. Fribourg gar nicht geben sollen: Als Sieger von Gruppe H waren den Schwaben der Sieger von Gruppe G (Charleroi) sowie die zweit- (Włocławek) und drittbesten (Dijon) Gruppenzweiten zugeteilt gewesen. Da eine Zusatzregel aber besagt, dass die Mannschaften der ersten Phase in der zweiten nicht erneut aufeinandertreffen können, ersetzte Fribourg die Franzosen. Der amtierende Schweizer Triple-Sieger verfügte zwar über eine um 36 Punkte schwächere Korbdifferenz, ist aber in exzellenter Form und wurde, bis dato, mancherorts eher unterschätzt. Spätestens seit der Vorwoche und dem 30-Punkte-Sieg in Belgien ist dies nicht mehr der Fall; der 92:62-Auswärtserfolg war eindrucksvoll.
Ebenfalls sehr gut war die Ludwigsburger Leistung zum Top-16-Auftakt. Der 86:81-Sieg gegen Anwil Włocławek war emotional und sportlich wichtig sowie inhaltlich – durch das gewonnene Rebound-Duell, ausgenutzte 1-gegen-1-Situationen und im Spielverlauf gezogene Lehren – durchaus überzeugend. In der ausgeglichen besetzten Gruppe soll auf den Start nach Maß nun der nächste Sieg folgen, den beide Kontrahenten maximal ausgeruht anstreben. Die MHP RIESEN hatten aufgrund des verpassten Viertelfinals im BBL Pokal, Fribourg Olympic Basket aufgrund der ungeraden Klub-Anzahl in der Swiss Basketball League am Wochenende spielfrei.
Der Klub aus Freiburg im Üechtland ist ohnehin der Dominator im südwestlichen Nachbarland: 22 Meistertitel, 12 Pokalsiege und 7 Supercup-/Ligapokal-Erfolge stehen auf dem blau-weißen Briefkopf des Klubs vom Saane-Ufer. In dieser Spielzeit ist Fribourg national noch ungeschlagen, steht mit einer 8:0-Bilanz an der Spitze, gewann zudem im Oktober den Ligapokal (98:70 vs. Spinelli Massagno). Seit der Gründung der Basketball Champions League, der Aufwertung des FIBA Europe Cups und einer Ausweitung des europäischen Teilnehmerfeldes ist Fribourg auch zunehmend ein Gast auf internationalem Parkett. Neben einer BCL- gab es mehrere FEC-Teilnahmen; bislang ohne tiefen Ritt durch die Postseason.
Dass sich dies in der laufenden Spielzeit ändert, ist durchaus möglich und vor allem mit der Offensivkraft zu erklären: Eric Nottage (16,3 Punkte), Chimezie Offurum (15,2), Natan Jurkovitz (12,3), Anthony Williams (11,6) und Jonathan Kazadi (11,4) punkten allesamt zweistellig. Offurum wird in der MHPArena, ebenso wie Killian Martin und Massimiliano Dell’Acqua aber nicht zum Einsatz kommen. Das Trio ist längerfristig verletzt, weshalb unter anderem Forward AJ Bramah (14 Punkte beim Debüt in Belgien) nachverpflichtet wurde. Headcoach Thibaut Petit orchestriert so oder so die viertbeste Angriffsformation (92,3 PpS) im Wettbewerb, sodass die MHP RIESEN nach Dijon (3. | 92,7) und Włocławek (5. | 90,6) erneut defensiv maximal gefordert werden und dahingehend exakt das machen müssen, was sie bereits in den vergangenen Partien auszeichnete.
Mithelfen wird bei diesem Unterfangen möglicherweise auch mindestens einer der zuletzt ausgefallenen Akteure: Yorman Polas Bartolo und Jacob Patrick machen große Fortschritte bei der Wiedereingliederung in den Trainingsbetrieb, vielleicht gibt’s schon am Mittwoch grünes Licht.
Gleichzeitig gilt: Es kommt auf die verfügbaren Kräfte und die vorhandenen Ressourcen an, die ideal genutzt werden sollen. Nach einer verhältnismäßig entspannten Woche geht’s ans Eingemachte. Der zweite Sieg im zweiten Spiel soll her und der Weihnachtsbaum mit der Tabellenführung von Gruppe N garniert werden.
2 – Klubs konnten Fribourg seit Saisonbeginn bezwingen: Benfica Lissabon (91:85) und Cholet Basket (90:75 / 81:85) sorgten dafür, dass die Schweizer weder Basketball Champions League noch den Gruppenphasen-Sieg im FIBA Europe Cup holten.
55 – Prozent der Distanzwürfe traf Fribourg in der Vorwoche in Charleroi, verwandelte 11 Dreier. Durchschnittlich sind die Schweizer zwar nicht derart treffsicher, gehören mit 36,9% aber zu den besseren Teams im FIBA Europe Cup. Zum Vergleich: Ludwigsburg trifft 24,0%.
26:15 – dominierten die MHP RIESEN Ludwigsburg in der Vorwoche das dritte Viertel gegen Włocławek; was einerseits gut und siegbringend, andererseits aber zwingend notwendig war.
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Fribourg Olympic Basket
Mittwoch, 11.12.2024; Tip-Off 19:30 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
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