#ungehindertRIESIG – Maximilian Laudan

Category News, Teamplay Date 2022-12-14

Ein starkes Vorbild und Aushängeschild unseres Haupt- und Namenssponsors MHP – a Porsche Company. Maximilian punktet im paralympischen Rollstuhltennis nicht nur in Sachen Schnelligkeit, Koordinationsfähigkeit und Reaktionsvermögen, sondern auch außerhalb des Tennisplatzes mit seiner sympathischen und offenen Art. Zusammen mit MHP kämpft sich der Consultant im Bereich Financial Innovation & Optimization nach einer schweren Rückenverletzung zurück und startet mit seinem persönlichen ,,Race-to-Paris 2024‘‘ die sportliche Aufholjagd zu den Paralympics. Wie hätten wir so einen außergewöhnlichen Menschen nicht in unsere Contentreihe mit aufnehmen können. Danke Max für deine Unterstützung zu #ungehindertRIESIG

Interview: Maximilian Laudan

RIESEN: Du hast neben deinem Masterstudium in Berlin als Werksstudent bei der Deutschen Bahn im digitalen Controlling gearbeitet. Mittlerweile bist du im Consulting bei MHP tätig. Hat es dich gestört, dass du mit deinem Rollstuhl zuverlässiger unterwegs bist als mit der Bahn?

Max: Als Rollstuhlfahrer bin ich es gewohnt, auch mal Umwege zu „fahren“. Stoisch würde ich sagen: Ändere, was du ändern musst und hake ab, was nicht zu ändern ist.

RIESEN: Spaß beiseite: Seit deinem 5. Lebensjahr sitzt du aufgrund einer sehr seltenen Knochenwachstumskrankheit im Rollstuhl. Dein Bruder Marcus teilt das gleiche Schicksal. Ihr beide spielt, seit ihr 12 Jahre alt seid, Rollstuhltennis. Ihr seid das erste Geschwister-Doppelteam im deutschen paralympischen Kader. Euer Leben ist sowohl gesundheitlich- als auch sportlich noch enger verknüpft, als eine normale Geschwisterbeziehung. Gibt es auch noch die normalen Brüdermomente in denen man über Frauen, oder sonstiges Privates quatscht?

Max: Marcus ist wohl meine wichtigste Bezugsperson in meinem Leben. Mit ihm spreche ich über alles und niemand kennt mich so gut wie er, auch wenn wir charakterlich doch sehr unterschiedlich sind. Es ist mein größter Konkurrent und gleichzeitig mein bester Freund – Deeptalks gibt es also ständig.

RIESEN: Rollstuhltennis ist seit 2004 Paralympisch. In deiner LinkedIn-Biografie bewirbst du unter dem Hashtag #OurRace2Paris als Markenbotschafter deines Arbeitsgebers MHP – a Porsche Company, die Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Neben der sportlichen Ambition, was bedeutet es dir deine Sportart, dich und allgemein den Behindertensport zu repräsentieren?

Max: Tennis hat mein Leben verändert. Früher traute ich mich nicht viel und hatte Angst vor dem Leben. Doch um professionell Tennis spielen zu können, muss man Turniere um die ganze Welt spielen. Tennis hat mir Mukkis, Mobilität, einen unbändigen Willen und viel Lebenslust gegeben. Tennis zu repräsentieren und Leuten zu zeigen, dass auch ein harter Schicksalsschlag letztendlich nur von dir selbst überwunden wird, beflügelt mich.

RIESEN: Du bist beruflich ökonomischer Berater – Wenn du die Gesellschaft als Klienten hättest: Was könnte diese vom Sport und im speziellen vom Behindertensport lernen?

Max: Einer der wichtigsten Trends der Zukunft ist Flexibilität. Jemand, der nicht die üblichen Pfade geht, dem fällt es noch leichter Umwege zu finden und „outside-the-box“ zu denken.

RIESEN: Nehmen wir an, du hast die Möglichkeit in einem Spot zur Primetime im Fernsehen eine Botschaft, oder völlig egal was, an alle Zuschauer zu richten. Was würdest du gerne sagen?

Max: Seid dankbar für das Leben und all die Möglichkeiten, die euch das Leben bietet. Packt eine Chance beim Kragen und gebt stets etwas Gutes zurück. Gute Taten überdauern das Leben und gute Gedanken erzeugen gute Taten, also lasst uns weniger meckern und uns mehr freuen und erhalten, was diese große weite Welt zu bieten hat.

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