Play-Ins starten mit saftiger Schelle

Category News Date 2024-05-15 Telekom Baskets Bonn vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 90:69

Fehleranalyse und Aufarbeitung direkt nach Spielschluss: Bei Ludwigsburg hängen am Dienstag die Köpfe, Zeit zum Hadern bleibt derweil aber nicht. Foto: Sebastian Derix.

Die erste Postseason-Partie der MHP RIESEN Ludwigsburg endet mit einer deutlichen 69:90-Pleite. Bei den Telekom Baskets Bonn leisten sich die Schwaben einen Katastrophen-Start und spielen in den ersten zwanzig Minuten eine denkbar schlechte Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel sind die Barockstädter besser, insgesamt aber chancenlos und müssen nun ins alles entscheidende Play-In-Spiel – in dem sie Heimrecht haben. Gegner sind am Donnerstag (16.05., 20:00 Uhr) die Veolia Towers Hamburg. Tickets gibt’s ab sofort.

Bürokratisch mit der frisch erhaltenen Lizenz für die kommende Spielzeit in der easyCredit BBL, sportlich mit Jayvon Graves statt Silas Melson in der Startformation starteten die MHP RIESEN Ludwigsburg zwei Tage nach dem Hauptrunden-Finale erneut in Bonn ins Spiel. Doch der Anlasser im RIESEN-Motor fehlte komplett: Während die Telekom Baskets von Beginn und auch hochprozentig ihre durchaus schweren Würfe trafen, sich Selbstvertrauen und Rhythmus aneigneten (21:4, 6. Spielminute), waren die Gelb-Schwarzen in kürzester Zeit im Hintertreffen. Trotz Seitenlinien-Ansprache von Josh King und trotz Personal-Wechseln gerieten sie deutlich ins Hintertreffen und leisteten, zu allem Überfluss, nicht das Maximum an defensiver Gegenwehr (32:13, 10.).

Am magenta-weißen Rausch sollte sich auch im zweiten Abschnitt nichts ändern: Thomas Kennedy, Savion Flagg und Brian Fobbs sorgten für Highlight-Spielzüge am Fließband, Fanfrohlocken und eine immer höher werdende Führung, die deutlich zweistellig blieb. Ludwigsburg traf hin und wieder einen Wurf, unter anderem durch Jonathan Bähre aus der Distanz, war insgesamt und über alle Köpfe hinweg aber chancenlos, das Spiel bereits nach zwanzig Minuten entschieden (51:25, 20.).

Bestenfalls minimal besser

Die RIESEN-Leistung blieb auch nach dem Seitenwechsel schwach. Aus der Kabine kommend kassierten die Gäste einen weiteren 0:6-Lauf samt emotionalem Tiefschlag und zwangen King zur nächsten Auszeit (57:25). Erst nach dieser und mit erneut stark adaptiertem Aufgebot lief’s besser – was neben Silas Melson und Jaren Lewis vor allem Bähre, Deion Hammond und Dominykas Pleta für Werbung in eigener Sache nutzten. Die(se) Ludwigsburg kämpften verbissen, kamen minimal ins Laufen. Der zwischenzeitlich auf 32 Punkte angewachsene Rückstand schmolz deutlich und auf immerhin unter 20 Zähler Differenz (66:47, 28. / 68:53, 30.).

Mit Sicherheit funktionierte auch nun wenig, doch eine Minimalchance des Ergebnisses hatte sich aufgrund der Leistungen beider Mannschaften offenbart. Von langer Dauer war diese aber nicht: Flagg und Fobbs beendeten aus der Distanz die minimal aufkeimende Hoffnung, entschieden die Partie endgültig. Die MHP RIESEN betrieben, zumindest zeit- und schrittweise, Ergbniskosmetik, waren an diesem Tag aber in allen Aspekten dieses Sports unterlegen und mussten in der Folge die Playoff-Freude (und teilweise auch Häme) auf den Rängen des Telekom Domes ertragen.

Aufgrund der 69:90-Niederlage müssen die MHP RIESEN Ludwigsburg selbstredend ins dritte und entscheidende Play-In-Spiel. Gegen die Veolia Towers Hamburg, die ihrerseits als Tabellenzehnter am Dienstag den Neunten Oldenburg 93:81 eliminierten, geht’s am Donnerstag (16.05., 20:00 Uhr) um den letzten verbliebenen Playoff-Platz und das Ticket für die Serie gegen den FC Bayern Basketball.

Stats

Für Bonn spielten: Brian Fobbs 20 Punkte, Thomas Kennedy 18 / 7 Rebounds, Savion Flagg 9 / 8, Sam Griesel 8, Noah Kirkwood 8 / 5 Assists, Glynn Watson Jr. 7, Harald Frey 6, Till Pape 5, Lars Thiemann 4, Christian Sengfelder 2 / 8 Rebounds, Florian Koch 2 und Tyreese Blunt 1.

Für Ludwigsburg spielten: Deion Hammond 13 Punkte, Silas Melson 12, Jonathan Bähre 9 / 5 Rebounds, Yorman Polas Bartolo 9, Dominykas Pleta 7 / 5, Jaren Lewis 6, Eddy Edigin 6, Jeff Roberson 3, Jayvon Graves 2, Johannes Patrick 1, Desure Buie 1 und Jacob Patrick.

Statements

Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Glückwunsch an Roel [Moors] und Bonn, ein sehr verdienter Sieg. Sie haben heute direkt zu Spielbeginn den Ton gesetzt und, meiner Meinung nach, wirklich toughe Würfe getroffen. Wir haben diese Würfe nicht getroffen, Bonn aber eben schon – war heiß und dann war das ihr Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir eine Gruppe an Spielern gefunden, die mit mehr Einsatz, dem korrekten Einsatz, gespielt hat. Man sieht es bei einigen Akteuren, dass ihr Plus-Minus-Wert nicht so schlecht oder sogar gut war. Wir haben heute erneut nicht unser bestes Spiel gespielt, nur 36% unserer Würfe getroffen – in der ersten Halbzeit waren es sogar nur 26% - damit gewinnst Du nichts. Wir hatten gute Looks, haben aber eben auch nichts getroffen. Glückwunsch an Bonn […] Donnerstag steht die Entscheidung gegen Hamburg an. Wir müssen bereit sein!"
Roel Moors | Headcoach Telekom Baskets Bonn
"Ich bin wieder zufrieden mit der heutigen Leistung. Glückwunsch an mein Team. Wir haben gut angefangen und ich bin einverstanden mit der Analyse von Josh [King]: Wir haben sehr viele schwere Würfe getroffen. Aber wir haben auch defensiv viele schwierige Würfe kreiert und uns gut an den Gameplan gehalten. Der Start ins dritte Viertel war gut, aber dann kommt Ludwigsburg ins Spiel, trifft schwere Würfe. Wir machen in dieser Phase zu viele Fehler, gerade defensiv. Im vierten Viertel stehen wir in der Verteidigung dann wieder besser und erleben am Ende eine sehr gute Leistung. Erneut! Zweifach in Folge gegen ein sehr gutes, sehr physisches Team."