Sam De Voe, Khee Rhee und Toni Orlovic waren in den vergangenen Tagen vielfach an der Seitenlinie gefordert – und holten wettbewerbsübergreifend zwei Siege aus drei Spielen. Foto: Thomas Kuhn.
Zum Ende der Herbstferien empfängt die Porsche Basketball-Akademie am Sonntag (03.11.; 16:00 Uhr) die SKYLINERS Juniors. Das Duell gegen den Tabellensiebten, der ebenfalls Nachwuchsförderung weit oben auf der eigenen Agenda hat, ist für das Team von Khee Rhee das vierte Spiel binnen einer Woche. Nachdem es in Bad Honnef und Nürnberg zuletzt Erfolgserlebnisse gegeben hat(te), soll nun in eigener Halle nachgelegt werden.
Vier in der ProB Süd, zwei in der Oberliga Württemberg und einer in der U19-Bundesliga – Siege natürlich. Spätestens seit dem Reformationstag ist das älteste Ludwigsburger Nachwuchsteam umfassend in der Saison angekommen. Nachdem es im deutschen Unterhaus und im baden-württembergischen Ligabetrieb bereits mit Erfolgserlebnissen klappte, ist die Null auch in der Nachwuchs Basketball Bundesliga ausgemerzt: Die vorverlegte Partie des 13. Spieltags brachte am Donnerstagabend nicht nur die Neuauflage der NBBL-Achtelfinale-Serie, sondern auch einen gelb-schwarzen Sieg mit sich. Weshalb Headcoach Khee Rhee nach dem verdienten 84:74-Erfolg vermutlich öfter die Wichtigkeit betonte, als in Nürnberg parallel dazu Kinder um Süßes oder Saures baten.
Zum Ende der Ferientage, die gefüllt mit Basketball, Spieltagen und basketballbezogenen Aktivitäten waren und unter anderem auch Fotoaufnahmen aller Beteiligten mit sich brachten, sind Julis Baumer, Sebastian Kuhn, Stanislav und Daniel Hinkov, die in Nürnberg allesamt mehr als 30 Minuten auf dem Parkett standen, wieder in eigener Halle gefordert. Bevor es ab Montag wieder um Deutsch, Englisch und Wirtschaft geht, gastiert der hessische Nachwuchs beim schwäbischen – ein Duell, was in den vergangenen Jahren zumeist knapp war und, um die Klammer auch endgültig zu schließen, auch in der U19-Bundesliga vielfach ausgetragen wurde. In der ProB gewannen die Frankfurter drei der vier bisher gespielten Partien, in der Vorsaison siegte jeweils das Heimteam.
Auch am Sonntag dürfte sich ein sehr ausgeglichenes Aufeinandertreffen entwickeln, schließlich sind beide Mannschaften ähnlich offensivstark (Ludwigsburg: 84,6 Punkte pro Partie / Frankfurt: 83,2), sind ähnlich stark beim Rebound (37,2 / 39,4), treffen ähnlich gut aus dem Feld (43,8 FG% / 48,8 FG%). Bei letzteren beiden Kategorien sind die Hessen besser, die BBA’ler passen derweil besser aufs Spielgerät auf (16,6 Ballverluste pro Partie) und kommen sehr regelmäßig an die Freiwurflinie (17,6 Versuche pro Partei).
Dahingehend ist die Ludwigsburger Kombination aus Dominykas Pleta und Simon Feneberg herauszuheben. Während sich der Big Man in herausragender Verfassung befindet, beinahe im Schnitt ein Double-Double markiert (20,2 Punkte / 9,4 Rebounds), von seinen Gegenspielern kaum zu stoppen ist und auch deshalb bereits für 41 Versuche (8,2 pro Partie) an der Linie stand, ist der Point Guard gewissermaßen die Entdeckung der jungen Saison. Der 19-Jährige hat sich und sein Spiel in exzellenter Art und Weise in der Barockstadt etabliert, gibt der Mannschaft Struktur und Offensive samt sehr guter Entscheidungsfindung. Mit durchschnittlich 36:33 Minuten ist er der Marathon-Mann der Liga. Kein Akteur stand bisher länger auf dem Parkett als Feneberg, der es bereits auf 182:49 Minuten Einsatzzeit bringt und nun auf seinen statistisch ersten Verfolger trifft. Bruno Albrecht steht Feneberg im Hinblick auf Einsatzzeit (35:24 Minuten) und Verantwortung (20,6 PpS / 3,4 RpS / 4,0 ApS) in nichts nach, ist mit 23 Jahren aber schon ein Veteran: 77 Einsätze in ProA und ProB hat der Guard in Frankfurt, Rhöndorf, Köln, Ehingen und Chemnitz bereits absolviert und ist damit ein perfektes Beispiel des SKYLINERS-Aufgebotes.
Denn anders als die Ludwigsburger sind die Frankfurter – weiterhin unter der Ägide von Sepehr Tarrah – älter und erfahrener als viele der Farmteam-Zweitvertretungen aus Ludwigsburg, München, Ulm und Würzburg. Die Hessen sind im Schnitt zwar „nur“ 19,9 Jahre alt, gleich sieben Spieler sind derweil aber 20 Jahre oder älter, während die ältesten in dieser Saison eingesetzt BBA’ler allesamt Jahrgang 2004 sind. Erneut müssen die Schwaben also gegen einen Gegner antreten, der deutlich erfahrener und abgezockter ist, mit Felix Hecker (14,0 PpS), Philipp Hadenfeldt (6,4), Ivan Crnjac (13,6), Malick Kordel (12,0 / 8,4 RpS), Jamie Edoka (7,8) und eben Albrecht über eine Vielzahl an eingespielten Leistungsträger verfügt und, wie schon in den vergangenen Jahren, die Playoffs anstrebt. 2022/2023 und 2023/2024 gelang dies mit Platz drei und vier jeweils souverän. In dieser Spielzeit soll das Postseason-Triple komplettiert werden.
Für Ludwigsburg gilt dieser Wunsch nicht. Die Schwaben möchte mit dem zweitjüngsten Team der Liga zum dritten Mal in Serie den Klassenverbleib sichern, ihre Vielzahl an jungen Leistungsträgern und Doppellizenzlern entwickeln und dabei weiterhin den Partycrasher mimen. Zuletzt gelang dies in der Fremde und beim 91:84-Sieg bei den Dragons Rhöndorf herausragend. Nun soll, nach zwei Siegen in Folge, eine Serie entstehen und, auch drei Tage nach Halloween, Frankfurt das Fürchten gelehrt werden.
Porsche Basketball-Akademie vs. SKYLINERS Juniors
Sonntag, 03.11.2024, Tip-Off 16:00 Uhr
Rundsporthalle Ludwigsburg, Kurfürstenstraße 23, 71636 Ludwigsburg
Live bei YouTube | Tickets an der Tageskasse (6,00 Euro / ermäßigt 4,00 Euro)