Spieltag 7: Hohes Hoch + tiefes Tief = Sieg fünf?

Category News Date 2024-11-01

Jonas Wohlfarth-Bottermann musste gesundheitlich im Wochenverlauf zwar etwas kürzertreten, stellte sein Wohlbefinden aber gewohntermaßen hinten an, opferte sich fürs Team auf – und möchte mit aufgefüllte(re)n Kraftreserven nun den nächsten Sieg feiern. Foto: Sebastian Derix.  

Nach der Rückkehr aus dem Rhein- und aus Schottland steht für die MHP RIESEN Ludwigsburg das dritte Duell binnen Wochenfrist an. Gegen RASTA Vechta möchten die Schwaben am Samstag (02.11., 20:00 Uhr) zurück auf die Siegerstraße, auf der sie am Montag in Bonn brillierten und am Mittwoch in East Kilbride enttäuschten – und gegen den niedersächsischen BCL-Teilnehmer den fünften Saisonsieg einfahren.

Vier Siege hintereinander, darunter die Statement-Siege gegen Dijon und in Bonn, dann ein ganzheitlicher Tiefschlag bei den Caledonia Gladiators: Bei den MHP RIESEN Ludwigsburg herrschte in dieser Woche etwas das Emotionschaos. Denn neben einigen zirkulierenden Viren, die mehrere Akteure schwächten und unter anderem das Patrick-Trio ausknockten, folgte auf das emotionale Hoch zum Wochenstart das gleichermaßen emotionale Tief zur Wochenmitte. Auf eine der besten Saisonleistungen folgte die schwächste. Die Schwaben haben sich, nach einer denkbar schlechten Crunchtime, im FIBA Europe Cup selbst unter Zugzwang gesetzt, haben aber weiterhin alle Trümpfe in der eigenen Hand. Zwei Siege in den Partien gegen Trepça und Dijon bedeuten Platz eins und das gesicherte Weiterkommen, „nur“ ein Erfolgserlebnis würde die Ausgangslage verkomplizieren und könnte zu gleichen Teilen ausreichen oder knapp nicht ausreichen. So oder so: Das ist Zukunftsmusik der kommenden Tage.

Nach der Rückkehr in baden-württembergische Gefilde steht nur der nationale Spielbetrieb im Fokus und dahingehend möchten die Barockstädter ihre eigene Form von Montag konservieren. Wobei auch die Leistungen zuvor gegen Göttingen, Ulm, Rostock und München mindestens in Ordnung waren. Bis dato leisteten sich die Ludwigsburger pro Wettbewerb (@ Braunschweig, vs. Weißenfels, @ East Kilbride) einen Schnitzer – und dabei soll es auch bleiben.

„Auf das Momentum aufbauen“

Headcoach John Patrick blickt entsprechend optimistisch auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Assistenten Martin Schiller, der seit Sommer in Vechta an der Seitenlinie steht: „Wir müssen von Beginn an mental stark sein. Nach einem großartigen Sieg am Montag haben wir am Mittwoch unsere Konzentration vollkommen verloren. Wir müssen wieder zurück zu unserem defensiven Fokus kommen, unsere Stärken ausspielen. Wir müssen sehen, welche Spieler bereit und einsatzfähig sind. Unabhängig vom Personal gilt aber: Wir spielen daheim und haben, gemeinsam mit unseren Fans im Rücken, die Chance, auf das Momentum in der easyCredit BBL aufzubauen.“

Im 12. Pflichtspiel der Saison, dem siebten in der easyCredit Basketball Bundesliga, treffen die Schwaben wie schon am Montag auf einen der drei deutschen BCL-Teilnehmer. Vechta war im Vorjahr stärker als Bonn und Ludwigsburg, sicherte sich ohne Play-In- oder Qualifikationsturnier-Umweg den Platz in der nationalen Postseason und im internationalen Wettbewerb. Nach den Abgängen von Ty Harrelson (nach Ulm), Tommy Kuhse (Tortona), Tanner Groves (Cairns), Wes Iwundu (Patras) mussten die Vechtaer zahlreiche Schlüsselstellen neu besetzen. Bis dato ist die Schiller-Amtszeit aber etwas unglücklich gestartet. In der Beletage des deutschen Basketballs steht RASTA mit einer 1:4-Bilanz auf Rang 16, in der BCL mit einer 0:3-Bilanz auf dem letzten Platz der Gruppe. Einzig im BBL Pokal gab’s bisher keine Niederlage, sodass der Klub im Viertelfinale steht und es dort auswärts mit Titelfavorit und -Verteidiger FC Bayern Basketball zu tun bekommt.

Mit dabei helfen sollen auch zwei bereits getätigte Neu- und Nachverpflichtungen: Mike Bothwell und Benas Griciūnas stießen im Oktober zum Klub und wurden bereits integriert. Dabei half auch die vergangene Woche. Während Ludwigsburg zwei, inklusive des ProB-Duells in Bad Honnef, an dem Dominykas Pleta und Lenny Anigbata, gar drei Partien seit dem letzten Wochenende absolvierte, hatten die Niedersachsen seit dem frühen Samstagabend – als es eine knappe 76:85-Niederlage in Ulm setzte – frei. Brandon Randolph (16,5 PpS), Llyod Pandi (6,0), Jayden Gardner (10,4), Tyger Campbell (14,0), Joel Aminu (9,4) und Center-Diamant Johann Grünloh (8,0 / 6,8 RpS) kommen also bestens erholt, maximal ausgeruht und exzellent vorbereitet in die Barockstadt und bilden eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr die Postseason ins Auge gefasst hat.

Double-Header als gutes Omen

Deutlich gegenteiliger stellt sich die Lage offensichtlicherweise bei den Ludwigsburger dar, die bereits in den beiden vergangenen Partien auf Yorman Polas Bartolo (verletzt) und Jacob Patrick (krank) verzichten mussten. Die Regenerations- und Genesungszeit war seit der Rückkehr am Donnerstagabend gegen 19:15 Uhr kurz, die Laune dafür aber gut: Justin Simon und Jarred Ogungbemi-Jackson freuten sich über die Ankunft ihrer Partnerinnen in Ludwigsburg, alle Beteiligten auf die eigenen vier Wände und die dort weitaus geregelte Abläufe.

Mit etwas aufgeladenen Akkus, etwas ausgeruhten Körpern, im Idealfall ohne weitere Ausfälle und einer großen Portion Frust über das Spielende in Schottland starten die Gelb-Schwarzen in den Heimspiel-Doppelpack, der bereits beim letzten Mal – vs. Göttingen, vs. Dijon – ein gutes Omen darstellte und darüber hinaus weitere Möglichkeiten beinhaltet. Denn neben der Verbreiterungsmöglichkeit der Rotation im Fall der (Aus)Fälle durch diverse Doppellizenzler kann sich der aktuelle Tabellenzweite auch auf den Rückhalt im eigenen Wohnzimmer verlassen. Die verfügbaren Tickets werden rar(er) und unabhängig der Anzahl an Fans sorgt der akustische Support für die gewissen Extraprozentpunkte. Als Einheit soll der fünfte Sieg eingefahren werden!

Zahlenspiele zum 7. Spieltag | #LUDVEC

2 – Jahre, nämlich von 2015 bis 2017, war Martin Schiller Assistant Coach von John Patrick respektive in Ludwigsburg. Da er im Anschluss in den Vereinigten Staaten, Litauen und Spanien aktiv war, kehrt der Österreicher am Samstag erstmals an die alte Wirkungsstätte zurück.

9 – internationale Spieler [7x USA, 1x Litauen, 1x Kanada] hat Vechta in seinem Aufgebot. Damit verfügen die Niedersachsen über so viele ausländische Akteure wie ALBA BERLIN.

 76,8 – Punkte pro Partie markieren sowohl Vechta als auch Ludwigsburg. Offensiv sind beide Mannschaften gewissermaßen identisch unterwegs.

 Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. RASTA Vechta

Samstag, 02.11.2024; Tip-Off 20:00 Uhr

MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg

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