RIESEN-Lupe: Kevin Yebo

17,1 Punkte / 5,5 Rebounds / 16,7 Effektivität

Foto: Daniel Löb.

Der Weg von Kevin Yebo, dem Sohn einer Deutschen und eines Ivorers, zum professionellen Basketballspieler war von Entbehrungen, Rückschlägen und letztendlich triumphalen Erfolgen geprägt. Während seiner Jugend verbrachte er drei Jahre in einem Kinderheim, was ihm einen frühen Kampf um Stabilität und Selbstfindung abverlangte.

Erst im Alter von 16 Jahren stieß Yebo durch die Intervention eines engagierten Streetworkers, Joe Asberry, zum Basketball. Dieser erkannte sein Talent und seine Leidenschaft für das Spiel und ermutigte ihn, sein Potential weiter zu entfalten. Doch schon zu Beginn seiner Basketballkarriere musste Yebo mit Entmutigungen und Hindernissen kämpfen. Kurz vor einem entscheidenden Probetraining bei den Telekom Baskets Bonn wurde er durch spöttische Bemerkungen über seine abgetragenen Schuhe verunsichert. Trotz dieser Demütigung ließ er sich nicht entmutigen und entschied sich dafür, allein auf dem Freiplatz weiter hart zu trainieren.

Über verschiedene Stationen im deutschen Basketball, darunter die SG Sechtem, die Bayer Giants Leverkusen (NBBL), Limburg (Regionalliga) und Ehingen (ProA), kämpfte sich Yebo unaufhaltsam nach oben. Sein erster Bundesliga-Vertrag in Hamburg markierte einen Meilenstein in seiner Karriere, doch damals fehlte ihm noch die erforderliche professionelle Einstellung, um sein volles Potenzial auszuschöpfen. Er kehrte in die ProA zurück, bevor er mit seinen Leistungen das Interesse der NINERS Chemnitz weckte.

In Chemnitz erhielt Yebo eine zweite Chance im deutschen Oberhaus, die er mit Bravour nutzte. In seiner ersten Saison bei den NINERS avancierte er zum Aufsteiger schlechthin, trotz begrenzter Spielzeit zeigte sich der 2,07-Meter-Mann als äußerst effektiver Spieler. In der aktuellen Saison setzt er seine Erfolgsgeschichte fort, indem er 17,1 Punkte und 5,6 Rebounds in nur 22 Minuten auflegt. Dadurch führt Yebo nicht nur die Rangliste der deutschen Spieler in wichtigen Kategorien an, sondern glänzt auch als bester Scorer seines Teams und einer der Top-Scorer der gesamten Liga.

Yebo brilliert nicht nur durch seine Punkteausbeute aus, sondern auch durch seine außergewöhnliche Effizienz. Seine Trefferquoten (72,7 Prozent Zweier und 47,4 Prozent Dreier) sind bemerkenswert hoch, und er zeigt einen kompromisslosen Zug zum Korb. Mit seinem intensiven Einsatz und unermüdlichem Engagement lässt er seinen Gegnern keine Verschnaufpause. Einer der weiteren Gründe, warum der gebürtige Bonner die meisten Versuche von der Freiwurflinie bekommt, Liga weit.

Kevin Yebo verkörpert Beharrlichkeit und Entschlossenheit und ist ein inspirierendes Beispiel dafür, dass mit harter Arbeit und unerschütterlichem Glauben an sich selbst die größten Hindernisse überwunden werden können.