RIESEN machen Play-offs mit 104:100-Sieg in der Overtime klar

Category News Date 2023-04-27 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. SYNTAINICS MBC 104:100
Foto: Eibner-Pressefoto / Sascha Walther

Es wurde spät am Mittwochabend, sehr spät, doch das lange Warten hat sich für die Ludwigsburger gelohnt. Mit einem 104:100-Sieg nach Overtime gegen den SYNTAINICS MBC haben die Barockstädter das Ticket für die Play-offs gelöst, auch wenn sie hart dafür kämpfen mussten. Mit einem Offensivfeuerwerk in Halbzeit eins legten sie dafür den Grundstein und haben nun im nächsten Spiel gegen Oldenburg sogar wieder das Heimrecht in der eigenen Hand.

Personell musste Tommy Kuhse, wie bereits gegen Würzburg, von außen zusehen, da er leicht angeschlagen war. Das Spiel selbst begann sehr temporeich, was man von beiden Mannschaften allerdings auch erwarten konnte. Die Gäste haben in ihrer ersten Partie unter dem neuen Headcoach Ingo Freyer gezeigt, dass sie es mit sehr vielen Abschlüssen probieren werden und dieser Spielstil trifft auch auf die Ludwigsburger zu. Yorman Polas Bartolo war direkt gut drauf und brachte den RIESEN mit seinem zweiten Treffer eine 8:2-Führung ein (3‘). Der MBC ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und zog nur zwei Minuten später durch einen Dreier von Kostja Mushidi wieder vorbei (12:10, 5‘). Beide Mannschaften spielten direkt mit offenem Visier, was ein frühes Pressing, eine aggressive Verteidigung und viele Punkte bedeutete. In den letzten drei Minuten legten beide sogar noch eine Schippe drauf, was die Zuschauer begeisterte. Während die Weißenfelser jedoch Probleme mit ihren Abschlüssen hatten, konnten die Ludwigsburger mit tollen Quoten (67 % FG & 50 % 3PT) überzeugen und so davonziehen. Zum Ende des Viertels sprang so ein 36:21-Vorsprung heraus.

Das Tempo konnte zu Beginn des zweiten Viertels von beiden Teams nicht ganz gehalten werden, auch wenn es weiterhin überdurchschnittlich hoch blieb. Der MBC kam besser aus der kurzen Pause und konnte bis Spielminute 15 wieder auf acht Punkte herankommen (44:36), wofür meist ihre beiden Center John Bryant und Martin Breunig verantwortlich waren. Die Partie wurde im Anschluss etwas zerfahrener, auch da die Gäste ihr bereits fünftes Teamfoul erreichten und es dadurch einige Spielunterbrechungen gab. In den letzten zwei Minuten kombinierten sich die RIESEN zwei Mal nacheinander herrlich durch die Verteidigung der Weißenfelser und schraubten den Vorsprung dadurch wieder auf einen zweistelligen Wert (60:47, 19‘). Josh King gewann vor der Halbzeit noch eine Coaches-Challenge, als ein angebliches Goaltending von Shonn Miller wieder aberkannt wurde. Ein Freiwurf von Würzburg-Held Will Cherry brachte den letzten Punkt vor der Halbzeit, in welche die Ludwigsburger mit einer 63:50-Führung gingen.

Der Beginn in die zweite Hälfte verlief, verglichen mit dem Tempo der bisherigen Partie, eher schleppend. Beide Teams erzielten in den ersten vier Minuten nur jeweils vier Punkte und ein anschließender Dunk von Eddy Edigin war das erste Highlight des Viertels (69:54, 25‘). Defensiv wurde auf beiden Seiten nun viel besser gearbeitet, auch da beide Mannschaften dem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen mussten. Mit sieben Punkten in Folge konnten die Weißenfelser den Vorsprung wieder reduzieren, während die RIESEN über fünf Minuten nur einen einzigen Korberfolg verbuchen konnten. Kapitän Yorman Polas Bartolo erlöste die Ludwigsburger mit einem Distanzwurf, bevor die Gäste durch Charles Callison den letzten Punkt des Viertels setzten und auf ein 78:71 herankamen.

Im Schlussabschnitt war es wiederum Callison, der den Rückstand der Gäste direkt per Dreier auf vier Punkte reduzieren konnte, bevor es den obligatorischen Shonn Miller Dunk auf der anderen Seite setzte. Ansonsten schien den RIESEN, wie schon im dritten Viertel, wieder das Wurfpech an den Händen zu kleben, denn trotz vieler Versuche wollte nichts fallen. Der MBC hätte daraus deutlich mehr Kapital schlagen können, ließ sich jedoch von den Fehlwürfen der Ludwigsburger anstecken und setzte selbst einiges daneben. Will Cherry traf nach einigen wilden Pässen einen Dreier, bevor es ihm der heute sehr treffsichere Prentiss Hubb von weit draußen nachmachte (90:84, 36‘). Die Gäste ließen den Rückstand jedoch nie so groß werden, dass die Ludwigsburger sich des Sieges sicher sein konnten. Zwei Minuten vor Schluss kamen sie sogar wieder auf zwei Punkte heran, denn Charles Callison traf nun fast alles und setzte seinen bereits 13. Punkt im Schlussviertel (92:90, 39‘). Ex-RIESE Tremell Darden erzielte im Anschluss den 92:92-Ausgleich, bevor seine Ex-Kollegen gleich mehrere gute Chancen auf einen Korbleger versetzten. Die Weißenfelser hatten sechs Sekunden vor Schluss Einwurf in der Ludwigsburger Hälfte, schenkten diesen jedoch direkt her und es ging beim Stand von 92:92 in die Overtime.

Die Hochspannung des letzten Viertels ging auch in der Verlängerung weiter, in welcher sich kein Team absetzen konnte und stets die richtigen Antworten auf die Erfolge des Gegners gefunden wurden, egal welche Mannschaft zuerst traf. Die entscheidende Szene war ein wunderbares Anspiel von Will Cherry auf Shonn Miller, der mit dem Rücken zum Korb den Alley Oop verwandelte und den RIESEN dadurch drei Punkte Vorsprung bescherte (103:100, 45‘). Yorman Polas Bartolo machte den Sack sechs Sekunden vor Ende mit einem Freiwurf endgültig zu und bescherte den RIESEN nicht nur den 104:100-Sieg, sondern aufgrund der Rostocker Niederlage auch den Einzug in die Play-offs.

Das nächste Spiel

Für die RIESEN geht es als nächstes am Samstag, den 29.04.23 zum wichtigen Duell nach Oldenburg. Beim derzeit Viertplatzierten spielt man um das Heimrecht der Play-offs. Beginn ist dort um 18 Uhr.

Statistiken

Viertelergebnisse: (1) 36:21       (2) 27:29             (3) 15:21             (4) 14:21             (OT1) 12:8

MHP RIESEN LudwigsburgSYNTAINICS MBC
Rebounds5142
Assists2317
Turnover2116
Wurfquoten
Field Goals46,3 % (38/82)44,3 % (35/79)
Dreier41,4 % (12/29)41,4 % (12/29)
Freiwürfe66,7 % (16/24)72,0 % (18/25)

 

MHP RIESEN Ludwigsburg

#LudwigsburgPunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverEFFMinuten
1Bähre650102914:16
2Ja. Patrick11412001222:50
3Hubb19751052239:58
6Jo. Patrick00000000:02
7Miller121420222330:17
12Dunn15220011322:25
13Polas Bartolo1631213733:10
21Hartmann000000001:45
23Johnson452214716:57
27Edigin422201710:08
29Cherry13271121124:32
93Waardenburg411000508:40

 

SYNTAINICS MBC

#MBCPunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverEFFMinuten
1Clyburn16343221328:04
8Breunig101530002527:48
11Mushidi1632003732:42
13Caisin410000406:45
15Jelks5710021016:42
20ReynoldsDNP
21Darden631002229:34
23Callison26452152439:34
24Ballock11114011333:36
54Bryant610001210:15

 

Statements

Josh King (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg)
„Ich freue mich für alle Beteiligten, denn wir haben mit dem Sieg die Play-offs erreicht. Es ging hin und her und wir haben uns mit dem MBC einen harten Fight geliefert, was wir erwartet haben. Sie spielen in der Offensive ein sehr schnelles Tempo und sind schwer zu verteidigen. Wir hatten damit Probleme und konnten in vielen Situation Charles Callison nicht stoppen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut verteidigt, denn wir haben 50 Punkte zugelassen. Nach dem Seitenwechsel haben wir es bis zu den letzten zwei Minuten des dritten Viertels besser gemacht, danach haben wir ihnen Selbstvertrauen gegeben, was man bei einem Team wie dem MBC nicht machen darf. Ich bin trotzdem stolz, denn wir haben zusammengehalten, in den entscheidenden Momenten die Stops kreiert und einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen, was der Hauptpunkt ist. Wir müssen die Shooter besser verteidigen, aber der Sieg ist das, was heute zählt.“
Ingo Freyer (Headcoach SYNTAINICS MBC)
„Es war ein knappes Spiel. Die zweite Halbzeit war sehr stark von uns. Wir haben die Verteidigung umgestellt, auf die Ludwigsburg nicht so gut vorbereitet war. Dafür waren sie in der ersten Halbzeit sehr gut vorbereitet und haben dort sehr stark ihre Dreier getroffen, die wir in der zweiten Halbzeit versucht haben wegzunehmen. Das ist uns auch gut geglückt, denn in der zweiten Halbzeit haben sie nur 29 Punkte erzielt. Das Spiel war eng und es entscheidet sich daran, ob man den ein oder anderen Wurf mehr trifft und wir haben am Ende zu viele Freiwürfe daneben geworfen. Wir hätten gewinnen können, so hat jetzt Ludwigsburg gewonnen, Glückwunsch dazu, es war auch nicht ungerecht, aber wir hätten auch gewinnen können. Schade.“
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