RIESEN-Talsohle setzt sich fort

Category News Date 2025-03-16 SKYLINERS vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 77:69

Nah dran und doch weit entfernt.  Foto: Florian Wiegand / Eibner.

Mit dem Ziel, die Trendwende einzuleiten, reisten die MHP RIESEN Ludwigsburg nach Frankfurt – kehren nun allerdings mit leeren Händen heim: Die Schwaben kassieren, nach einer soliden ersten Halbzeit, eine verdiente 69:77-Niederlage, da sie in der zweiten Halbzeit schwach agieren und im Schlussabschnitt chancenlos sind.

An sich starteten die Barockstädter personell verstärkt in den 24. Spieltag. John und Jacob Patrick waren ebenso wie Elijah Pemberton einsatzfähig und trugen allesamt ihren Teil zum defensivstarken Start bei. Jonas Wohlfarth-Bottermann, der an alter Wirkungsstätte in der Startformation stand, war zwar binnen kürzester Zeit zwar foulbelastet, trug dann aber maßgeblich bei. Die Ludwigsburger agierten abgezockt und kamen durch Yorman Polas Bartolo und Justin Simon zu Zählbarem (1:7). Ganz generell erarbeiteten sich die Gäste gute Gelegenheiten, die sie aber zu selten in Zählbares ummünzten (13:15, 10. Spielminute).

Nachdem die Ansätze zunächst gut, die Ausbeute aber schwach war, sollte sich zu Beginn des zweiten Viertels die Dinge fügen: Ezra Mañjon traf doppelt aus der 6,75-Meter-Distanz, Johannes Patrick zwischenzeitlich von der Freiwurflinie. Ludwigsburg zog die Stimmung aus der mit 5.000 ausverkauften Süwag Energie ARENA, zwang Frankfurt zur Auszeit (15:23, 13.) und sorgte danach für die Szene der Partie: Mañjon bediente Joel Scott mustergültig per Alley-Oop, was der Big Man sehenswert vollendete.  Da auch Simon den zweiten Distanzwurf verwandelte, Patrick diesem Beispiel folgte und für die SKYLINERS ausschließlich Garai Zeeb zu überzeugen wusste, setzte sich Ludwigburg ab (25:33 / 27:39); konnte den Vorsprung aber nicht in die Pause retten: Jordon Theodore sorgte durch fünf Zähler, per Dreier und Buzzerbeater-Floater, für hessischen Aufwind (32:39, 20.).

Schrittweiser Kompletteinbruch

Ein kurzzeitiger Eindruck, der sich leider nachhaltig auch nach dem Gang in die Katakomben fortsetzte: Einem einzelnen Lichtblick von Jacob Patrick, der direkt zu Beginn traf, folgten zahlreiche Frankfurter Zähler und eine massive Foulbelastung der Gäste: Neben Wohlfarth-Bottermann mussten auch Mañjon, Polas Bartolo und die Gebrüder Patrick mit drei Fouls gehandicapt agieren. Das wesentlich Negative daran: Ludwigsburg bekam die Frankfurter Aktionen nicht mehr gestoppt und kam im Angriff nicht mehr zur Geltung. Einaras Tubutis und Jacob Knauf dominierten die Bretter, Frankfurt das Scoreboard – aufgrund des besseren Teamplays und der besseren, weil reiferen Spielgestaltung. Nichtsdestotrotz konnten die MHP RIESEN das Blatt, nachdem sie die Führung durch einen Kamaka-Hepa-Dreier verloren hatten, nochmals wenden: Polas Bartolo und ein Power-Play gegen zwei Gegner sorgten kurzzeitig für den Momentum Shift (49:50 / 51:55 / 53:57, 30.).

Nachhaltig profitieren konnten die Gäste davon aber nicht: Knapp zwei Minuten blieben sie punktlos, konnten durch Jacob Patrick ein Vierpunkt-Spielzug gar davonziehen (55:63), sich aber nicht konsolidieren. X-fach vergaben sie in der Offensive gute Gelegenheiten, standen sich komplett selbst im Weg und kollabierten, mit der gewählten Sieben-Mann-Rotation regelrecht. Frankfurt spielte sich in einen Lauf (63:63), überzeugte durch die Guards und war für schwankende RIESEN nicht mehr aufzuhalten. Theodore, Malik Parsons und Marcus Domask sorgten für hessisches Entzücken und schwäbischen Frust.

Stats

Für Frankfurt spielten: Marcus Domask 16 Punkte / 8 Rebounds, Jordan Theodore 14 / 5, Kamaka Hepa 8, Jacob Knauf 8, Garai Zeeb 8, Malik Parsons 8, Patrick Heckmann 7, Einaras Tubutis 6 / 16 und Lorenz Brenneke 2.

Für Ludwigsburg spielten: Ezra Mañjon 15 Punkte, Johannes Patrick 11 / 5 Assists, Justin Simon 10, Yorman Polas Bartolo 9 / 6 Rebounds, Jacob Patrick 9, Joel Scott 7, Elijah Pemberton 3, Brandon Tischler 2, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Dominykas Pleta 1 und Julis Baumer.

 

Statements

John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit ganz okay gespielt haben. Wir haben in den letzten 30 Sekunden der ersten Hälfte etwas das Momentum hergegeben, das Frankfurt leider Selbstvertrauen gegeben hat. Wir hatten eine sehr schwache offensive Exekution, waren sehr passiv, haben in der zweiten Halbzeit quasi kein Point-Guard-Play gehabt. Wir haben mit einigen immer noch angeschlagenen Spielern gekämpft und alles gegeben, aber wir müssen deutlich fokussierter sein, gerade in Crunchtime-Situationen, damit wir nicht auseinanderfallen oder abreißen lassen müssen, in Momenten wie heute. Dennoch: Wir sind immer noch ein junges Team, lernen immer noch dazu und die Tabelle ist weiterhin eng beisammen – das kann noch in jede Richtungen gehen."
Klaus Perwas | Headcoach SKYLINERS
"Das, was wir uns vorgenommen haben, insbesondere im dritten und vierten Viertel, haben wir umgesetzt. Die Jungs haben gekämpft, und das war auch genau das, was wir besprochen hatten. Wir hatten auch über die schwierigen Situationen gesprochen, die in der zweiten Hälfte auftreten können – ich denke, die haben wir sehr gut gemeistert. Es war natürlich nicht alles Gold, was glänzt, aber darauf lässt sich mit Sicherheit aufbauen."
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