Spieltag 14: Derby meets Spitzenspiel

Category News Date 2024-12-28

Viele Heimspiele im Dezember, noch mehr Siege im Dezember: Die MHP RIESEN Ludwigsburg möchten das Jahr mit einem Erfolgserlebnis beenden. Foto: Sascha Walther / Eibner.  

Die letzte Partie des Kalenderjahres 2024 hat’s in sich: Am Montag (30.12.; 20:00 Uhr) empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit den MLP Academics Heidelberg die Positiv-Überraschung des ersten Saisondrittels. Im mit Spannung erwarteten Derby wird die Kulisse in der bereits ausverkauften MHPArena sicherlich großartig und das Duell auf dem Parkett intensiv. Die Barockstädter gehen, dank sportlich erfolgreichem Dezember und einem weihnachtlichen Rahmenprogramm, selbstbewusst und euphorisch ins Spiel. Dyn überträgt ab 19:45 Uhr live.  

Das Ungleichgewicht im Spielplan und der Tabelle der easyCredit Basketball Bundesliga wird aktuell direkt beim ersten Blick offensichtlich: Nach 13 absolvierten Spieltagen haben nur die MHP RIESEN Ludwigsburg 13 Partien absolviert. Immerhin sechs Klubs haben bereits 12 Partien auf der Habenseite und dies ist, da aufgrund des 17 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeldes stets ein Verein spielfrei hat, ebenfalls normal. Die Aussagekraft des Tableaus ist also etwas geschwächt, doch unabhängig vom Interpretationsspielraum ist klar: Das Spitzenspiel des 14. Spieltages steigt zwischen Ludwigsburg und Heidelberg und bringt das Aufeinandertreffen zweier Klubs mit sich, die beide bisher acht (Liga-)Siege auf der Habenseite haben – diese Zahl aber zuletzt unterschiedlich zu verarbeiten hatten.

Während die MHP RIESEN im Dezember vieles richtig machten, der bereits wieder etwas entspannteren personellen Lage und dem Spielplan trotzten und wettbewerbsübergreifend sechs ihrer sieben Partien gewannen, erlebten die MLP Academics im zwölften Kalendermonat ein emotionales Auf und Ab: Zunächst setzte es im Viertelfinale des BBL Pokals eine krachende 85:100-Niederlage in Weißenfels, die den Pokal-Traum jäh beendete. Im Anschluss daran gewannen die Kurpfälzer das Baden-Württemberg-Duell in Ulm 69:67, fügten den Orange-Weißen die erste Heimpleite zu und sprangen an die Tabellenspitze. Nur um den Platz an der Sonne nach der Niederlage gegen Bamberg (68:79) direkt wieder abzugeben. Das war vor Weihnachten. An Weihnachten hatten die Heidelberger ihrerseits und demnach mehr als eine komplette Woche spielfrei. Gestärkt und regeneriert gehen sie entsprechend ins Derby, das beide Seiten, auch aufgrund der Oberhaus-Abstinenz von Crailsheim und Tübingen, in dieser Spielzeit nochmals besonders motiviert. Die sportliche Brisanz, dass beide Klubs gerne in die Postseason einziehen möchten, tut dazu ihr Übriges.

Danny Jansson, das System und die Ex-Tübinger: Ein Erfolgskonzept

Wobei die schwäbische Erwartungshaltung dahingehend natürlich bekannt ist, während Heidelberg seit der Rückkehr ins Oberhaus einmal knapp (2022/2023: 15 Siege / Platz 12) und einmal deutlich (2023/2024: 9 Siege / Platz 16) scheiterte, in der Vorsaison aber durch Ingo Freyer den Super-GAU abwendete und den Klassenverbleib sicherte. Seit Sommer gibt’s neben den Veteranen Niklas Würzner und Paul Zipser zahlreiche neue Gesichter. Das wichtigste gehört Daniel Jansson. Der 45-jährige Finne (und Kumpel von Ex-RIESE Shawn Huff) kam aus Tübingen nach Heidelberg und implementierte (s)ein sehr gutes Offensivkonzept, dass ihn schon bei den Tigers und in Ulm auszeichnete. Hilfreich war dahingehend sicherlich, dass mit Mateo Seric, Erol Ersek (beide Tübingen), Bakary Dibba (zuletzt Karlsruhe, davor Tübingen) und Ryan Mikesell (zuletzt Chalon-sur-Saône, davor Tübingen) gleich vier Akteure Jansson und sein System kannten. Hinzu kamen mit Damariae, genannt D.J., Horne, Alex Barcello, Michael Weathers und Osun Osunniyi exzellent funktionierende Import-Profis, die sich allesamt in Windeseile etablierten.

Mit durchschnittlich 80,9 Punkten, vor allem aber einer exzellenten Wurfauswahl von 29,6 Feldwurf-Treffern pro Partie stellen die MLP Academics eine der effektivsten Angriffsformationen Deutschlands, die sich im ersten Saison-Drittel dauerhaft in einen Rausch und kurzzeitig auch an die Tabellenspitze spielte. Viele der genannten Akteure sind dahingehend wichtig, Mikesell ist aber der Spieler, der den Unterschied macht und illustriert, weshalb er in der vergangenen Spielzeit bereits in der Beletage des französischen Basketballs spielte. Mit 15,8 Zählern, 6,4 Rebounds und einer Effektivität von 17,3 ist der 27-jährige Forward der Go-to-Guy in vielen Belangen, während Point Guard Barcello (10,4 Punkte / 3,9 Assists / 3,4 Rebounds) und Center Ossuniyi (5,2 Punkte / 5,3 Rebounds / 1,6 Blocks) – oder alternativ Horne und Dibba – ein exzellentes Duo auf der Eins und der Fünf bilden. Nichtsdestotrotz: Heidelberg zieht seine Stärke aus dem Kollektiv. Wie auch Ludwigsburg.

Das Maß aller Dinge in der Defensive

Die MHP RIESEN dominierten nicht nur, aber vor allem in den vergangenen vier Wochen, über ihre Verteidigung die Partien. Mit Physis, Cleverness und immensem Einsatz überpowerten sie ihre Gegner und die eigenen, zumeist eher ausbaufähigen, Wurfquoten. Die Transition-Offensive sowie Zweit- und Drittchancen brachten Zählbares auf die Anzeigetafel, sodass die Ludwigsburger die Abwesenheit ihrer zwei vielleicht besten Offensivakteure – Jarred Ogungbemi-Jackson und Jacob Patrick – erfolgreich kaschieren konnten. Lediglich 68,1 Punkte gestatteten die Schwaben ihren Dezember-Gegnern, gegen Frankfurt waren es an Weihnachten gar nur 61. Mit Fug und Recht kann demnach behauptet werden: Die Defensive ist Trumpf in Ludwigsburg. Kein Kontrahent in der easyCredit BBL verteidigt besser.

Nach einem soliden, aber keinesfalls fehlerfreien Saisonstart haben sich die Gelb-Schwarzen im Dezember national und international in den Gefilden etabliert, die sie selbst anstreben. Nun geht es darum, diese Lage im zweiten Hauptrunden-Drittel weiter zu konsolidieren und die eigene(n) Platzierung(en) zu verbessern. Und zwar ganz unabhängig von Spielplan-Ungleichgewichten und gegnerischen Qualitäten. Ein Erfolg gegen Heidelberg wäre dahingehend ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und ein echter Big-Point-Sieg – für das Tableau der easyCredit BBL und den weiteren Saisonverlauf.

Punsch und Glühwein samt Athletik und Spitzensport

Für alle Fans, die am Montagabend nicht vor den digitalen Endgeräten den Dyn-Livestream im Bewegtbild der die Radio-Übertragung im CASMOS Media RIESEN-Fanradio verfolgen, sondern sich die begehrten Tickets sichern konnten, lohnt sich das frühere Kommen und das längere Verweilen: Die Barock Pirates Ludwigsburg verkaufen ab 18:00 Uhr Glühwein (3,50 Euro) und Punsch (3,00 Euro) auf dem Vorplatz der MHPArena, der Aufwärmen und Einheizen soll, bevor es dann ab dem Sprungball beim Derby ebenfalls hoch hergehen wird. Hoch hinaus geht’s dann in der Halbzeit: Die Sindelfinger Show- & Turngruppe Air-Cracks, die bereits mehrfach die RIESEN-Familie begeisterte, hat sich angekündigt und wird mit ihren Turner:innen sicherlich erneut für Freude und Entzücken sorgen – sodass das Spitzenspiel zwischen Ludwigsburg und Heidelberg direkt noch mehr Spitzensport in die Barockstadt bringen wird. Um letztmals in 2024 an dieser Stelle eine Phrase zu dreschen: Es ist angerichtet.

Zahlenspiele zum 14. Spieltag | #LUDHDB

4 – fach wird die MHPArena am Montag seit Saisonstart ausverkauft sein. Nach München (1. Spieltag), Chemnitz (11.) und Frankfurt (13.) werden auch beim Duell gegen Heidelberg (14.) die Ränge bis auf den letzten Platz besetzt sein.

5:1 – ist die Duell-Bilanz seit der Heidelberger Rückkehr ins Oberhaus. Nachdem die Kurpfälzer im September 2021 gewinnen konnten (73:67), dominierten seither die Ludwigsburger mit fünf Erfolgen in Serie. Das vergangene Spiel in der MHPArena gewannen sie 93:68.

9 – Siege aus 34 Hauptrunden-Partien holten die MLP Academics in der Vorsaison. Mit dem nächsten Erfolgserlebnis hätten sie diese Marke – aus Ludwigsburger Sicht hoffentlich nicht, sondern erst später – schon am 14. Spieltag erreicht.

 Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. MLP Academics Heidelberg

Montag, 30.12.2024; Tip-Off 20:00 Uhr

MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg

Live bei Dyn | Live bei YouTube | Tickets unter riesen-tickets.de

 

 

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