Spieltag 15: Auswärtsfahrt zum Team der Stunde

Category News Date 2024-01-04

Jaren Lewis blieb in den vergangenen Wochen konsistent und in diesem Zusammenhang ein teamdienlicher und harter Arbeiter – in Chemnitz wird auf ihn, Stichwort Kevin Yebo, viel Arbeit zukommen. Foto: Eibner / Sascha Walther.  

Zwischen dem ersten und dem zweiten Play-In-Match-Up mit/bei Darüssafaka Lassa, erwartet die MHP RIESEN Ludwigsburg das herausfordernde Gastspiel in Chemnitz. Am Dreikönigstag (06.01., 20:00 Uhr) treten die Schwaben in Sachsen und damit beim in eigener Halle noch ungeschlagenen Tabellenführer der easyCredit BBL an.

Der Heimspiel-Marathon über die Weihnachtsfeiertage, mit fünf wettbewerbsübergreifenden Partien im RIESEN-Wohnzimmer binnen der letzten sechs Pflichtspiele, ist beendet. Für die kommenden beiden Aufgaben geht’s mal wieder in die Fremde und allein das kommende Wochenende verspricht dabei ein sehr spannendes zu werden: Das Top-Duell des Spieltags featured neben den Schwaben vor allem die NINERS Chemnitz, der Tabellensechste reist zum Ersten und wird damit für beide Klubs zum veritablen Formcheck.

Die King-Schützlinge zeigten zuletzt eine sehr gute Form, holten wettbewerbsübergreifend vier Siege aus den letzten fünf Partien. Dadurch festigten die Gelb-Schwarzen über die Feiertage den Playoff-Platz in der easyCredit BBL und sicherten sich auf internationalem Parkett zuerst die Play-In-Teilnahme und zuletzt ebenda den Matchball. Klingt gut, ist gut – aber noch lange kein Vergleich mit den Chemnitzern. Denn die NINERS holten aus ihren bis dato 24 Pflichtspielen 21 Siege, was einer Erfolgsquote von 87,5% entspricht. In der easyCredit BBL ist das Team von Headcoach Rodrigo Pastore Erster (12:2-Bilanz), in der zweiten Runde des FIBA Europe Cups (2:0) stehen die Zeichen ebenfalls auf Playoff-Heimvorteil. Lediglich im BBL Pokal zogen die Sachsen vorzeitig den Kürzeren und unterlagen Ulm im Viertelfinale 78:87, zudem setzte es am Silvester-Sonntag eine Auswärtspleite in Berlin (101:90). Womit dann alle Negativerlebnisse im Saisonverlauf aufgezählt sind. Lediglich Ulm (Liga + Pokal) und Berlin (Liga) konnten den Tabellenführer bisher bezwingen.

Belastungstests für Chemnitz in Serie

Klar ist: Chemnitz ist richtig, richtig gut. Klar ist noch nicht: wie gut. Doch das werden die nächsten Realitätscheck-Wochen verdeutlichen. Auf das Auswärtsspiel in der Hauptstadt (4.) folgen bis zum Hinrunden-Ende das Duell mit Ludwigsburg (6.), der Gastauftritt beim Vize-Meister in Bonn (9.) und der Kracher gegen München (3.). Gleichzeitig wird’s auch in der zweiten FEC-Gruppenphase wichtig, hier stehen im Januar drei der noch vier ausstehenden Partien an – und die Chemnitzer haben sich für alle Wettbewerbe sehr viel vorgenommen.

Hierfür kann Pastore auf eine der besten Rotationen der Liga vertrauen: Kevin Yebo (16,6 PpS / 6,3 RpS), Wesley van Beck (16,1 / 4,4 ApS), DeAndre Lansdowne (14,6 / 4,7 Aps), Jeff Garrett (12,6 / 8,4 RpS) und Kaza Kajami-Keane (11,8 / 6,0 ApS) brillieren im Angriff durch Zusammenspiel, Trefferquote(n) und gesammelte Rebounds. In der Verteidigung ist der ganze Teamverbund herausragend – Chemnitz hat das beste Defensiv- und das beste Net-Rating der Liga, ist schlicht die beste Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf.

Wirklich schlechter sind die Ludwigsburger, trotz einem Mehr an drei Pleiten in der easyCredit BBL, aber nicht: Die MHP RIESEN bezwangen mit Ulm, Berlin und Würzburg drei der anderen Top-6 Teams, zwei davon auswärts, lediglich in München setzte es eine Niederlage. Grämen müssen sich die Schwaben mit Blick auf die vergangenen Wochen nur über die Verluste gegen Weißenfels und Braunschweig – ohne die es am Samstag ein Duell um die Tabellenspitze geben würde. Allerdings: Die Vergangenheit soll nicht relativiert, sondern die Zukunft gestaltet werden.

Bähre-Rückkehr im Bereich des Möglichen

Personell wird King in Chemnitz dabei vielleicht wieder aus dem Vollen schöpfen können: Jonathan Bähre, der mit leichtem, grippalem Infekt am Dienstag nicht zur Verfügung stand, konnte zumindest wieder ins Einzeltraining einsteigen und soll – eine weitere Fortsetzung des Genesungsprozesses vorausgesetzt – ebenso wie Jeff Roberson und Dominykas Pleta mit nach Chemnitz reisen.

Unabhängig vom Ausgang des Spitzenspiels an diesem Wochenende möchten die Schwaben die Hinrunde mindestens auf Platz sechs abschließen und im Idealfall die Sachsen tabellarisch einholen. Ein Sieg am Samstag wäre für dieses Unterfangen und die Untermauerung der eigenen Playoff-Ambitionen selbstredend Gold wert. Der Reiz, die Festung Messe Chemnitz als erstes Team in der easyCredit BBL zu stürmen, ist zudem gewaltig. Die Herausforderung ist groß, der potentielle Lohn umso größer.

Zahlenspiele zum 15. Spieltag | #CHELUD

3 der 6 – Partien zwischen NINERS und MHP RIESEN konnte jeweils einer der Kontrahenten für sich entscheiden. Die ewige Bilanz ist folgerichtig ausgeglichen. Der letzte Schwaben-Sieg in Sachsen liegt dennoch schon etwas zurück (22.12.2020 | 91:114).

10,8 – Zähler markiert Yorman Polas Bartolo im Schnitt gegen Chemnitz. Damit sind die Sachsen der statistisch zweitliebste (in der easyCredit BBL aktive) Gegner des RIESEN-Kapitäns. Lediglich gegen Weißenfels (11,8) punktet der Deutsch-Kubaner noch besser.

97 – Steals holten sich die Gelb-Schwarzen bis dato im Saisonverlauf. Mit drei sächsischen Steals wäre die 100er-Marke entsprechend geknackt. Ein Jubiläum gab’s schon davor: Durch zwei Steals gegen Tübingen steht Yorman Polas Bartolo mittlerweile bei 300 Karriere-Steals in 303 easyCredit BBL-Spielen.

Infos

NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Samstag, 06.01.2024; Tip-Off 20:00 Uhr

Messe Chemnitz, Messeplatz 1, 09116 Chemnitz

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