Johannes Patrick präsentierte sich zuletzt nicht nur mit neuem Schuhwerk, sondern auch mit exzellenter Form – und möchte daran auch gegen Braunschweig anknüpfen. Foto: Sascha Walther / Eibner.
Mit einem Heimspiel gegen die Hinrunden-Überraschung Braunschweig beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstag (25.01.; 20:00 Uhr) die Rückrunde der easyCredit BBL. Das Duell gegen den Tabellenzweiten könnte das Debüt von Elijah Pemberton sowie eine zum fünften Mal in Folge ausverkaufte MHPArena mit sich bringen. Für beste Unterhaltung in der Halbzeitpause sorgen die Mistelhexen, für die Liveübertragung Dyn – Sendestart ist um 19:45 Uhr.
Im Anschluss an die Vielzahl der Partien rund um die Festtags- und Feiertage rund um den Jahreswechsel kamen die vergangenen Tage bei den MHP RIESEN Ludwigsburg einer kleinen Pause gleich. Zwischen den Partien in Włocławek und gegen Braunschweig liegen zehn Tage, sodass Spieler und Trainer erstmals seit Wochen ein freies Wochenende genießen konnten: John Patrick gab seiner Mannschaft bis Montag dieser Woche frei. Seither wurde mit etwas reduzierter(er) Taktung trainiert, die Vorbereitung für Braunschweig auf das Wesentliche komprimiert und zum Ende der Woche intensiviert. Neben der Integration von Nachverpflichtung Elijah Pemberton, der sich gut gelaunt und offensivstark einzufügen begann, steht für die Schwaben nun wieder ein kleiner Pflichtspielspurt im Kalender: Vier Partien in der easyCredit BBL (vs. Braunschweig, vs. Ulm, @ Heidelberg, vs. Bonn) sowie zwei Spiele im FIBA Europe Cup (@ Fribourg, vs. Charleroi) sind in den nächsten zweieinhalb Wochen terminiert.
National möchten die Gelb-Schwarzen dabei mindestens ihre Top-8-Platzierung verteidigen, was in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Kontrahenten auch noch Nachholpartien vor Augen haben, kein leichtes Unterfangen wird, international den Gruppensieg und den Heimvorteil über bestenfalls alle weiteren Runden – dazu in der kommenden Woche mehr – dingfest machen.
Mit drei der vier nationalen Konkurrenten, die momentan allesamt vor den MHP RIESEN im Tableau rangieren, haben die Gelb-Schwarzen aus der Hinrunde noch eine sprichwörtliche Rechnung offen. Die erste und direkt größte gibt’s mit den Basketball Löwen Braunschweig. Der zweite deutsche FEC-Vertreter schied international zwar in der Gruppenphase mit einer 3:3-Bilanz aus, dominierte zuvor aber die Ludwigsburger und danach die halbe Beletage des deutschen Basketballs. Die 71:91-Niederlage in der Volkswagen Halle Braunschweig war die erste und auch höchste Pleite im bisherigen Saisonverlauf: Am 2. Spieltag agierten die Patrick-Schützlinge viel zu fehlerbehaftet, waren während sich die Löwen in einen Offensiv-Rausch spielten und 52,4% von Downtown trafen, komplett chancenlos. Selbstredend möchten sie nun in eigener Halle ein bedeutend besseres Bild abgeben – was nicht allzu schwer werden dürfte. Wesentlich herausfordernder dürfte das Unterfangen sein, diese bessere Leistung auch in ein Erfolgserlebnis zu verwandeln.
Doch auch dahingehend sind die Schwaben optimistisch und selbstbewusst: Seit dem ersten Aufeinandertreffen haben auch sie sich deutlich verbessert, den Kader weiterentwickelt und zuletzt eine kleine Serie gefeiert. In Charleroi (57:78), gegen Bamberg (92:73) und in Włocławek (84:92) präsentierten sich Yorman Polas Bartolo, Johannes Patrick und Co. exzellent. Vorzeitig qualifizierten sich die Barockstädter für die Playoffs und das Viertelfinale im FEC, sicherten sich gegen die Franken dazwischen in der easyCredit BBL tabellarisch ab.
Ohne diese drei Erfolge, den Leistungsstand der EWE Baskets Oldenburg (05.01. / 70:64) oder das anstehende Spiel in Fribourg (29.01.) außen vor zu lassen: Die Niedersachsen und Jesús Ramírez sind sicherlich der stärkste Januar-Kontrahent. Der Spanier führte die Braunschweiger seit seiner Amtsübernahme vom hinteren ins vordere Tabellendrittel, entwickelte den Klub gemeinsam mit Geschäftsführer (und Ex-Ludwigsburger) Nils Mittmann sowie Inhaber Dennis Schröder – und verlängerte, nur folgerichtig, sein im Sommer auslaufendes Arbeitspapier vor einer Woche um zwei Jahre und bis 2027. Ebenjene Vertragsabschluss-Euphorie nutzten die Schwarz-Goldenen und bezwangen am vergangenen Sonntag Ulm (98:89). Einmal mehr war die Offensive exzellent, einmal mehr überpowerten die Braunschweiger mit Teamplay und Athletik ihren Gegner. In der ersten Saison-Hälfte konnten nur Heidelberg, Berlin, München und Würzburg die Basketball Löwen stoppen.
Die letzte Niederlage gegen Bonn (74:94) war dabei aber eher der Abwesenheit von Sananda Fru (23:11 Minuten | 9,4 Punkte / 4,2 Rebounds), Gavin Schilling (13:13 | 2,3 / 3,7) und Ferdinand Zylka (20:23 | 7,6 / 2,6) als der Stärke der Telekom Baskets zuzuschreiben. Das Trio ist wichtig, auch wenn andere Akteure – die internationalen – im Scoring herausragen: TJ Crockett Jr. (13,6), Arnas Velicka (11,8 / 4,3 Assists), Barra Njie (11,6 / 4,0) Luka Ščuka (11,5 / 5,7 Rebounds) und Tre Mitchell (10,1 / 4,4) sind ein unfassbar gutes und trotzdem noch junges Quintett, das von Chip Flanigan zusammengehalten wird und die Ludwigsburger über die vollen 40 Minuten herausfordern wird.
Dieser Herausforderung stellen sich die Schwaben äußerst gerne und sind sich sicher: In eigener Halle, mit der Unterstützung aller RIESEN-Fans, bestmöglich ausgeruhten Spielern und Rückenwind wird die Revanche glücken können und der Big-Point-Sieg, den das Spiel zweifelsohne hervorbringen wird, gelb-schwarz daherkommen.
Während John Patrick und sein Team entsprechend an der guten Laune im Sinne des Erfolgserlebnisses arbeiten, wird es in der Halbzeit-Pause garantiert freudestrahlende Gesichter geben: Die Neckarweihinger Mistelhexen läuten mit einer Marschtanz- und Showeinlage die Faschingszeit in der MHPArena ein und werden, der Blick in die Vorjahre zeigt dies, mit ihrer 35-köpfigen Crew im Alter zwischen 15 und 32 Jahren, nicht nur die 15-minütige Pause mit Leben füllen, sondern ganzheitlich für Glücksgefühle sorgen.
3 – Kaderveränderungen nahmen die MHP RIESEN Ludwigsburg seit dem Hinspiel vor, der 12er-Kader aus dem Hinspiel wird demnach auf jeden Fall verändert daherkommen. Kevin Cross Jr. (05:54 @ Braunschweig) spielt mittlerweile für die Rio Grande Valley Vipers, Dominykas Pleta fehlte zuletzt mit einer Knieblessur und auch wenn Jarred Ogungbemi-Jackson verletzungsbedingt kein Faktor sein kann: Personell hat John Patrick durch die Pemberton-Verpflichtung wieder mehr Möglichkeiten.
13,9 vs. 13,6 – Punkte markieren Ezra Mañjon und TJ Crockett Jr. durchschnittlich pro Partie. Das Stellvertreter-Duell der beiden Guards illustriert; das ist eine enge Nummer.
3 x 10, 4 x 9 und 4 x 8 – Siege: Die easyCredit BBL-Tabelle ist und bleibt eng beisammen.
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Basketball Löwen Braunschweig
Samstag, 25.01.2025; Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
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