Spieltag 3: Weiter geht’s in Würzburg

Besser machen als eine Frage der Ehre: Yorman Polas Bartolo und Co. reisen mit offenem Visier gen Franken. Foto: Eibner / Sascha Walther.    

Am 3. Spieltag der jüngst begonnenen Spielzeit 2023/2024 sind die MHP RIESEN Ludwigsburg am Freitagabend (06.10.; 20:00 Uhr) in Franken gefordert. In der tectake ARENA treffen die Gelb-Schwarzen auf Würzburg.

Um das Offensichtliche vorwegzunehmen: 78:89 versus 58:88 lauteten am vergangenen Wochenende die Endergebnisse von Partien mit Hamburger Beteiligung. Zuerst gewannen die Hanseaten in Ludwigsburg, 41 Stunden später gingen sie in eigener Halle gegen Würzburg unter. Während sich die MHP RIESEN am Freitagabend unter ihrem Möglichkeiten präsentierten und die Siegchance den Veolia Towers frustrierend einfach überließen, zeigten sich die Unterfranken am Sonntagmittag bedeutend gnadenloser – nach dem Seitenwechsel nutzten sie den Hamburger Kräfteverschleiß exzellent aus, zogen deutlich davon und sicherten sich den ersten Saisonerfolg. Am 1. Spieltag hatte das Team von Saša Filipovski, wie auch Ludwigsburg am 2. Spieltag, frei: Die Partien gegen die BG Göttingen wurden aufgrund der Qualifikationsspiele der Niedersachsen für die Basketball Champions League verlegt. Folgerichtig war das Auftaktprogramm in die easyCredit BBL-Saison an beiden Seiten der A81 identisch, nun kommt es zum direkten Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe.

„Würzburg ist ein wirklich gutes Team, die Halle eine toughe Umgebung. Wir müssen am Freitag über 40 Minuten unsere Leistung, vor allem defensiv, bringen und permanent fokussiert sein, um am Ende eine Siegchance zu haben“, analysiert Headcoach Josh King. Konkret auf Spieler bezogen ergänzt der Cheftrainer: „Ihre Guards, besonders Darius Perry und Otis Livingston II, haben eine sehr prominente Rolle im Kader. Die Beiden bringen das Team einerseits offensiv ins Laufen und halten es andererseits zusammen.“

Die entscheidenden Zahnräder im fränkischen Maschinenraum sind entsprechend schnell ausgemacht. Klassisch Würzburg und klassisch Filipovski ist die Guard-Rotation das rot-weiße Trumpf-Stück: Der liga-erfahrene Livingston II (17,0 PpS / 5,0 ApS) und der neu entdeckte Perry (23.0 PpS / 4,0 SpS) führten ihre Farben zum Auftaktsieg und zuvor ins Pokal-Achtelfinale (93:81-Sieg in Karlsruhe). Das Duo ist dabei aber keinesfalls Alleinunterhalter. Allround-Talent und Edelverteidiger Javon Bess, Maxi Ugrai und Collin Welp hatten allesamt wichtigen Anteil am Auftaktsieg. Selbiges gilt auch für Zach Seljaas, hinter dessen Einsatz allerdings ein deutliches Fragezeichen steht. Der US-amerikanische Forward knickte in der edel-optics.de Arena (in der 34. Spielminute) derart unglücklich um, dass er sich am rechten Knöchel verletzte. Die Seljaas‘ Ausfallzeit ist noch nicht bekannt, eine Baskets-Nachverpflichtung dem Vernehmen nach aber wahrscheinlicher als ein Einsatz gegen Ludwigsburg.

Deion Hammond steht vor dem Comeback

Landsmann Deion Hammond erlebte ein ähnliches Sprunggelenk-Schicksal vor rund fünf Wochen in der PreSeason und feierte am zurückliegenden Freitag sein Comeback im Spieltagskader. Im Idealfall sollte er an diesem Freitag (nun) auch zum Einsatz kommen können. Hinter dem restlichen gelb-schwarzen Aufgebot stehen indes auch nach dieser Woche keinerlei Fragezeichen – das Team hatte eine ergiebige und vollgepackte (Trainings-)Woche, ist heiß darauf, es im (nochmaligen) Freitagsspiel nun besser (lies: siegreicher) zu machen.

Während die vier Doppellizenzler den ProB-Auftakt rockten und mit der Porsche Basketball-Akademie am Samstag und Dienstag zwei Siege (98:82 @ München, 84:72 vs. Ulm) aus zwei Spielen feierten, gab’s für alle Beteiligten im 16er-Kader ausgiebige Trainingsarbeit und dazwischen, am Mittwoch, den Media Day der Basketball Champions League.

Mit Fleiß und Akribie wurde an den aufgedeckten Stellschrauben des vergangenen Freitags gearbeitet. Einerseits mit dem klaren Wunsch und der Notwendigkeit der Verbesserung, andererseits aber auch mit Bedacht und Ruhe – der Saison-Auftakt war ausbaufähig und wenig zufriedenstellend, die Spielzeit ist allerdings auch lang (genug), um den Verbesserungspotentialen Raum zu geben. Überreagiert wird im Schwäbischen nicht, weshalb die Anreise am Freitag auch „klassisch“ erfolgen wird: Aufgrund der Kürze der Distanz macht sich der RIESEN-Tross erst am Freitagmittag auf den direkten Weg, Würzburg ist eines von vier bis fünf Auswärtszielen, die erst am Spieltag von Kurt Dehring angesteuert werden. Hin und zurück geht’s entsprechend am Freitag – zurück im besten Falle mit dem emotionalen Zusatzgewicht in Form von zwei Punkten.

Zahlenspiele zum 2. Spieltag | #WUELUD

31 – fach trug Owen Klassen in der Saison 2018/2019 das Trikot der MHP RIESEN Ludwigsburg. Der kanadische Center ist mittlerweile wieder in Würzburg heimisch, verpasst(e) den Saisonstart allerdings verletzungsbedingt.  

14 – fach standen sich Ludwigsburg und Würzburg seit dem easyCreditBBL-Aufstieg der Franken im Jahr 2011 gegenüber. Die „ewige“ Bilanz spricht dahingehend für die Schwaben – 14 Siege, 7 Niederlagen.

80 x 10 – Besagte Siege entsprachen in Würzburg zumeist nicht der typischen Ludwigsburger Defensiv-DNA: Bei 10 der 14 Siege war die Offensive Trumpf, die Gelb-Schwarzen erzielten jeweils mehr als 80 Punkte.

Infos

Würzburg Baskets vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Freitag, 06.10.2023; Tip-Off 20:00 Uhr

tectake ARENA, Stettiner Straße 1, 97072 Würzburg

Live bei Dyn