Mit vollem Einsatz eine volle Gegenwehr bezwingen: Jaren Lewis und Ludwigsburg erwarten, trotz NINERS-Feierlichkeiten, einen exzellent eingestellten Gegner. Foto: Eibner / Sascha Walther.
Im vorletzten Hauptrunden-Heimspiel der Saison 2023/2024 empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Samstag (27.04.; 18:30 Uhr) die NINERS Chemnitz. Während die Sachsen als frisch gekürter Champion im FIBA Europe Cup direkt aus Istanbul nach Württemberg reisen und sich bereits für die nationalen Playoffs qualifiziert haben, möchten die Gelb-Schwarzen mit einem Erfolgserlebnis die Top-6 in Reichweite behalten.
Neue Woche, neue tabellarische Konstellation – wieder einmal: Nachdem die MHP RIESEN Ludwigsburg vor 14 Tagen und nach dem 93:68-Sieg gegen Heidelberg der Nutznießer im Duell um den sechsten Playoff-Spot waren, gab’s in der vergangenen Woche durch die 84:89-Niederlage in Hamburg wieder einen Rückschlag. Als Achter starten die Gelb-Schwarzen nun in die finalen zwei Hauptrunden-Wochen, die nochmals fünf Partien und sowohl für Vechta (6. | 18 Siege / 11 Niederlagen) als auch Bonn (7. | 17 / 12) und Ludwigsburg (8. | 17 / 12) noch alle Möglichkeiten beinhalten.
Der Spielraum für Erfolg und Misserfolg ist in der vergangenen Woche dabei aber kleiner geworden. Einerseits können die Barockstädter, Niederlagen der Konkurrenz vorausgesetzt, noch Tabellen-Vierter werden. Andererseits ist die Play-In-Qualifikation seit dem vergangenen Sonntag fixiert. Selbst im Falle von fünf Niederlagen in den fünf Hauptrunden-Spielen werden die Schwaben mindestens als Zehnter abschließen – und in diesem Fall über die Play-Ins in die Postseason starten.
Um das formulierte Playoff-Ziel ohne Umweg angehen zu können, benötigen Josh King und sein Team viele Siege in den kommenden Wochen. Nach der Auswärtspleite im hohen Norden möchten die Gelb-Schwarzen schnellstmöglich zurück auf die Siegerstraße, selbstverständlich schon am Samstag – auch wenn die Herausforderung sicherlich maximal herausfordernd werden wird.
Mit Chemnitz kommt einer der formstärksten Klubs Deutschlands in die MHPArena, der, trotz zuletzt zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen, maximal gut gelaunt nach Ludwigsburg reisen wird (respektive am Donnerstag bereits gereist ist): Am Mittwoch setzte es im Final-Rückspiel des FIBA Europe Cup bei Bahcesehir College in Istanbul die schönste Niederlage (95:105) der Historie. Die Addition von Hin- und Rückspiel brachte den sehnlichst erwarteten wie ebenso hoch verdienten ersten Pokal der NINERS-Geschichte mit sich, der auf einer herausragenden Bühne vor 13.500 Zuschauern in der Ülker Sports Arena selbstverständlich einen Meilenstein darstellte und ausgiebig wie frenetisch gefeiert wurde. Nachdem die Sachsen in Istanbul die Nacht zum Tage machten, reisten sie ohne Umwege nach Stuttgart. Erst nach dem 30. Spieltag geht’s, mit glitzernder Trophäe im Gepäck, gen Heimat und zur Titel-Feier.
Unabhängig davon, welche Akteure als Feierbiester am Bosporusufer herausragten, ist Headcoach Rodrigo Pastore die personifizierte Garantie für harte und akribische Arbeit; sicherlich auch nach langen Party-Nächten. Die siegbringenden Faktoren auf dem Parkett ohnehin unverändert: Eine maximal physische und agile Defensive, die viele Rebounds (37,8) und Steals (8,4) generiert, ungemein effizient agiert (104,5) und von der Starting Five bis zum letzten Rotationsspieler herausragend funktioniert. Mit Kevin Yebo (17,1 Punkte pro Spiel), Wes van Beck (14,7), Jeff Garrett (13,5), DeAndre Lansdowne (12,7), Kaza Kajami-Keane (11,0) und Aher Uguak (10,1) punkten sechs Akteure zweistellig. Sowohl die Spielanteile als auch der Einfluss aufs das Geschehen verdeutlichen aber, dass Jonas Richter (18:53 Minuten), Tylor Ongwae (22:06), Dominic Lockhart (16:33) und Ousman Krubally (15:03) ebenfalls von hoher Relevanz sind.
In der Hinrunden-Partie, die in den ersten 30 Minuten ein ausgeglichenes Top-Duell war, gab’s aus Sicht der Schwaben drei wesentliche Gründe für den 66:85-Misserfolg: Yebo (27 Punkte / 7 Rebounds), Kazami-Keane (11 / 11 Assists), der am Mittwoch zum MVP des FEC-Finals gekürt wurde sowie eine Ludwigsburger Trefferquote von lediglich 30,1 FG% verhinderten den RIESEN-Erfolg in der Messe Chemnitz.
In eigener Halle und im zweiten Aufeinandertreffen möchten die Schwaben nicht nur diese drei Faktoren zu ihren Gunsten gestalteten (und das two-man-game zwischen Point Guard und Center verhindern), sondern über die vollen 40 Minuten alles tun, um den 18. Liga-Sieg einzufahren. Wohlwissend, dass auch bei einer Niederlage eine Top-6-Platzierung weiterhin möglich ist, möchten sie das Wochenende nutzen, um den tabellarischen Druck auf die Konkurrenz maximal zu halten – und bei einem möglichen Punktverlust der niedersächsischen oder rheinländischen Konkurrenz da zu sein.
Hierfür hat das King-Team nicht nur eine weitere gute und komplette Trainingswoche hinter sich, sondern kann voraussichtlich auch auf alle Akteure vertrauen: Der in Hamburg leicht angeschlagen geschonte Jonathan Bähre ist fit, der Rest der in der Hansestadt eingesetzten Mannschaft ebenfalls einsatzfähig. Nachdem in Hamburg Kleinigkeiten zur positiven Entscheidung fehlten, möchten die Ludwigsburger nun diese Kleinigkeiten erzwingen, sich die Punkte verdienen und den Sieg feiern.
10.811 – Tage liegt das erstmalige Aufeinandertreffen zwischen Chemnitz (damals noch vor der Fusion zwischen BG und ESV Lok und der Neugründung der NINERS) und Ludwigsburg zurück. Im Herbst 1994 gewannen die Gelb-Schwarzen 98:67 in Sachsen.
4:4 – lautet die ewige Bilanz zwischen Chemnitz und Ludwigsburg. Historisch betrachtet ist das Duell sehr ausgeglichen, mehrheitlich aber mit statistischen Vorteilen für die Sachsen versehen. Bei den Rebounds haben die MHP RIESEN hingegen die Nase vorn – und sich 16 mehr gesichert.
12 – Zähler ist der elfte RIESEN-Akteur im Saisonverlauf noch von einer dreistelligen Punkteanzahl entfernt: Aktuell steht Jeff Roberson bei 88 Punkten.
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. NINERS Chemnitz
Samstag, 27.04.2024; Tip-Off 18:30 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
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