Spieltag 9: Festtag in der MHPArena  

Category News Date 2023-11-24

Vorbereitung für den nächsten Sieg? Josh King und sein Team haben sich für Sonntag viel vorgenommen. Foto: Eibner / Sascha Walther.

Auf den BCL-Erfolg in Sassari folgt der Heimspiel-Kracher: Auf die MHP RIESEN Ludwigsburg wartet am Sonntag (26.11., 18:30 Uhr) das nächste Highlight im Terminkalender. Das Duell gegen ALBA BERLIN ist das dritte Top-Duell binnen sieben Tagen und soll die Basis für die nächste gelb-schwarze Party bilden.

Ludwigsburg war in der Verteidigung viel aggressiver und physischer [Sasa Filipovski]. Ludwigsburg ist immer eine schwierige Umgebung und ein tougher Kontrahent [Christian Held]. Es ist extrem schwierig hier zu gewinnen [Roel Moors]: Wenn gegnerische Coaches bei den Pressekonferenzen nach Spielschluss über das vorangegangene Duell gegen die MHP RIESEN sprechen, sind sie sich einig: andernorts lässt sich’s (viel) leichter gewinnen. Partien gegen Gelb-Schwarz kosten Kraft. Richtig viel Kraft. Um die Barockstädter zu bezwingen, bedarf’s dem Maximum. Würzburgs, Rostocks und Bonns Trainer einte in den vergangenen Wochen der Inhalt der Aussagen, prinzipiell sind diese jedoch auf beinahe jeden Kontrahenten übertragbar. #gefürchtetundstolzdrauf steht drauf, #gefürchtetundstolzdrauf ist drin. Dinamo BdS Sassari sah sich, nach schwachem Saisonstart und der deutlichen BCL-Heimpleite gegen Ludwigsburg, am Donnerstag dazu gezwungen, in den kommenden zehn Tagen ins Hotel (um)zuziehen, um den Fokus wiederherzustellen. Die Barockstädter haben auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel Spuren hinterlassen – und möchten dies nun auch im Duell gegen Berlin.

Wieder einmal Spuren hinterlassen, ließe sich sagen. Denn drei der letzten sechs Heimspiele gegen die Hauptstädter wurden gewonnen. Fünf dieser sechs Partien waren denkbar eng und wurden mit einer Differenz von sieben oder weniger Punkten entschieden. In anderen Worten: Obwohl die Favoritenlage klar bei den Berlinern lag und liegt, agierten die Schwaben in den vergangenen Jahren in eigener Halle auf Augenhöhe, am Sonntag soll dies erneut so sein.

Die Rahmenbedingungen hierfür könnten kaum besser sein: Die MHPArena ist seit Wochen ausverkauft, die Vorfreude abseits des Parketts immens – und auf dem Parkett ist die Lage ebenfalls durchaus gut: Die Ludwigsburger kommen mit viel Rückenwind aus der Basketball Champions League und den Auswärtsspielen in der easyCredit BBL zurück nach Hause. Seit dem vergangenen Heimauftritt gab’s Siege in Bamberg (102:90) und in Sassari (97:80), dazwischen eine Niederlage in München (84:92). Nun gibt’s das dritte Duell gegen einen Top-Gegner binnen sieben Tagen.

Kontinuität trifft Umbruch

Die Hauptstädter, weiterhin von Israel González trainiert, durchlebten im zurückliegenden Sommer einen für ihre Verhältnisse großen Umbruch: Mit Weltmeister Johannes Thiemann, Malte Delow, Jonas Mattisseck, Tim Schneider, Yanni Wetzell, Louis Olinde und Gabriele Procida sind sechs Leistungsträger des Vorjahres weiterhin in Berlin beheimatet. Die bekannten Gesichter acht, neun und zehn kommen mit minimalen Abstrichen daher: Khalifa Koumadje (Namensänderung), Kresimir Nikic (Leih-Rückkehr aus Bayreuth) und Marcus Eriksson (Aufbautraining nach Verletzung) sind ebenfalls allesamt, neben diversen Doppellizenzlern, Berlin-Veteranen. Der „neue Zyklus“ betrifft am Spreeufer beinahe exklusiv die Import-Spots: Nach den Abgängen von Jaleen Smith (Bologna), Luke Sikma (Piräus), Yovel Zoosman (Jerusalem), Tamir Blatt (Tel Aviv) und Weltmeister Maodo Lô (Mailand) sind Sterling Brown, Matteo Spangolo, Ziga Samar, Matt Thomas und Justin Bean neu im gelb-blauen Jersey.

Trotz aller Neuerungen: Noch läuft die Berliner Maschine, die in den Jahren 2020, 2021 und 2022, die Beletage des deutschen Basketballs dominierte und die Meisterschaft holte, nicht auf Hochtouren. Wettbewerbsübergreifend gab es in den vergangenen 20 Partien 12 Niederlagen. Am Donnerstag setzte es in Madrid eine 75:99-Pleite, schmerzhafter war zuvor allerdings die höchste Heimniederlage der BBL-Geschichte: Am zurückliegenden Sonntag gingen die Berliner, geschwächt von der Doppelspieltagswoche in der EuroLeague, 75:108 gegen Weißenfels unter. Was einerseits die aktuelle Lage in Berlin illustriert und andererseits darauf schließen lässt, dass die Albatrosse in Ludwigsburg eine Reaktion zeigen möchten. Welche Akteure im RIESEN-Wohnzimmer zum Einsatz kommen könnte, steht nach Donnerstag – Brown: leichte Verletzung im Knie, Thomas: Fußverletzung, Olinde: Gehirnerschütterung, Bean: familiäre Gründe – noch nicht fest. Mit 19 Spielern ist der Berliner-Kader aber groß genug, um eine Vielzahl solcher Ausfälle, sofern diese am Sonntag überhaupt noch aktuell sein sollten, quantitativ aufzufangen.

Headcoach Josh King geht derweil, zum ersten Mal seit Wochen, ohne neue Kader-Puzzle-Herausforderungen ins Wochenende. Nachdem Johannes Patrick und Dominykas Pleta das krankheitsbedingte Fehlen bereits zuvor hinter sich ließen, feierte am Mittwoch auch Jonathan Bähre sein Comeback und verdeutlichte auf Sardinien seine Wichtigkeit in der RIESEN-Rotation direkt ab der ersten Einsatzsekunde. Er möchte nun, erstmals seit dem 21. Oktober, auch wieder im eigenen Wohnzimmer auflaufen – und ein Erfolgserlebnis feiern.

Klar ist dahingehend: Es geht nur gemeinschaftlich. Nur mit einer sehr guten, eigenen Leistung, der Unterstützung der Fans und einer Stringenz und Konsequenz im eigenen Spiel gibt’s am Sonntag eine Chance auf den Favoritensturz. Berlin ist heiß auf eine Reaktion, Ludwigsburg hat sich derweil den Upset zum Ziel gesetzt.

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Fans, die keine Tickets mehr für die Partie des 9. Spieltags ergattern konnten, sollten einerseits bereits die Dezember-Heimspiele auf die Agenda nehmen (riesen-tickets.de) und werden andererseits wie gewohnt am Sonntag auch bei Dyn fündig. Der Medienpartner der easyCredit BBL überträgt die Partie aus der MHPArena selbstverständlich live und exklusiv – Kommentator ist Henning Kuhl – und feilt weiterhin am Angebot. Neben einer Weihnachtsaktion hat Dyn dem klassischen Abonnement auch einen neues Analysetool hinzugefügt. Dieses zeigt und integriert alle Spieldaten in Echtzeit an und ermöglicht so das punktegenaue Springen zu einzelnen Highlight-Szenen. Generelle Infos dazu finden sich auf dem Dyn-YouTube-Account.

Zahlenspiele zum 9. Spieltag | #LUDBER

2 – Zähler benötigt Deion Hammond noch, um als siebter RIESE im Saisonverlauf über 50 markierte Punkte im nationalen Wettbewerb erzielt zu haben. Topscorer dieser Statistik ist aktuell Jayvon Graves (107). Ihm folgen Desure Buie (106), Jaren Lewis (77), Elijah Childs (73), Eddy Edigin (67) und Silas Melson (55).

6 – Punkte Betrug die Differenz bei den vergangenen beiden Heimspielen. Jeweils zu gelb-schwarzen Ungunsten. 67:73 und 77:83 endeten die vergangenen beiden Partien in der MHPArena.

79 – fach standen sich Ludwigsburg und Berlin bisher im nationalen Wettbewerb (sowie zweifach im EuroCup) gegenüber. 18 Partien gewannen die MHP RIESEN, 61 gingen an die Hauptstädter. Nun folgt Duell Nummer 80.  

 Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. ALBA BERLIN

Sonntag, 26.11.2023; Tip-Off 18:30 Uhr

MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg

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