Thriller ins Glück und die Play-Ins

Category News Date 2023-12-21 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. AEK BETSSON BC 83:79

RIESEN-Trumpf nach 40-minütiger Crunchtime: Deion Hammond und Desure Buie bejubeln stellvertretend für alle Ludwigsburger den Play-In-Einzug. Foto: Eibner / Sascha Walther.   

Die MHP RIESEN Ludwigsburg feiern zum Abschluss der Gruppenphase der Basketball Champions League gegen AEK BETSSON BC den wichtigsten Sieg im Saisonverlauf. Vor ausverkauftem Haus holen die Schwaben einen 83:79-Erfolg und lösen mit diesem das Ticket für die Play-Ins. Aufgrund des parallelen Sassari-Sieges gegen Stettin werden die Barockstädter zudem Gruppenzweiter.

Eine volle MHPArena, ein gelb-schwarz-gekleideter Gegner, ein europäisches Top-Team, ein maximal gefüllter Auswärtsblock: Ludwigsburg erlebte am Mittwochabend vor Spielbeginn die bestmögliche Ausgangslage für ein Do-or-die-Spiel zum Abschluss der Gruppenphase. Auf dem Parkett taten es die RIESEN ihren Fans gleich und legten exzellent los. Yorman Polas Bartolo, der in die Starting Five zurückkehrte, war ab dem Sprungball hellwach und führte sein Team zunächst zum 11:4, dann zum 13:6 und schließlich zum 21:18 (10. Spielminute). Kurzum: Die Schützlinge von Josh King lagen das komplette erste Viertel in Front. Verdientermaßen.

An dieser Situation hatten nicht nur die zu hunderten angereisten Gäste-Fans, sondern Mindaugas Kuzminskas und Mfiondu Kabengele etwas auszusetzen. Das Duo war an diesem Abend fortwährend über jeden Zweifel erhaben und hielt die Ludwigsburger exzellent in Schach. Allen voran Center-Büffel Kabengele sorgte für eine massive Anzahl an Fouls auf Seiten der RIESEN. Der 26-jährige Kanadier, Neffe von NBA-Legende Dikembe Mutombo, setzte Ausrufezeichen und sorgte in Kombination mit seinem 34-jährigen, litauischen Kollegen dafür, dass Eddy Edigin, Elijah Childs und Jaren Lewis allesamt mit drei Foulspielen und einem kleinen Rückstand (35:38, 20.) in die Kabine gingen. Das Geschehen war insgesamt offen, aufgrund der Ungleichheiten unter dem Korb (38:50 Rebounds), aber eher in Richtung der Griechen zu kippen.

Entscheidung erst in den letzten Sekunden

Aus der Kabine kommend erledigte sich die erste Foulproblematik binnen weniger Augenblicke: Edigin stand ab der 21. Minute auf dem Parkett und saß, wie später auch Jaren Lewis, mit vier respektive fünf Fouls auf der Bank. Von dort kommend sorgten Elijah Childs, Silas Melson und Desure Buie fortwährend für Offensiv-Impulse. Die Hausherren konnten hierdurch mit ihren griechischen Gästen mithalten. Die Leichtigkeit des Seins verkörperten weiterhin zwar eher Kuzminskas und Co. – Ludwigsburg stand aber gut und ermöglichte kaum gute Wurfgelegenheiten, was schlussendlich im Führungswechsel zum Viertelende und einem maximal spannenden Schlussabschnitt mündete (57:56, 30.).

Ebendort zogen die MHP RIESEN von Beginn an viele Fouls, von Beginn an schulterte Jayvon Graves die gelb-schwarzen Hausherren. Der US-Amerikaner drehte auf, traf aus der Ferndistanz (62:56, 32.) und sorgte für einen minimal komfortableren Vorsprung. Zweifelsohne war das Geschehen eng und Athen um keine Antwort verlegen, doch Ludwigsburg setzte weiterhin durch Graves und den Teamverbund Nadelstiche, arbeitete Basketball und sammelte Punkte, Rebounds und Minuten. Hierdurch wurde die griechische Laune zunächst getrübt und schließlich ernüchtert. Einzig Jordan McRae fand in der Crunchtime im Angriff noch vermehrt Antworten in Form von Punkten. Der Guard sorgte für Zählbares, dies sollte insgesamt aber nicht reichen – die MHP RIESEN belohnten sich selbst und ihre Fans mit dem maximal möglichen Ertrag und bezwangen die bis dato ungeschlagenen Athener 83:79.

Durch den eigenen Erfolg und den parallelen Sassari-Sieg gegen Stettin samt Gewinn des direkten Vergleichs beenden die Schwaben die Gruppenphase der Basketball Champions League auf dem zweiten Tabellenplatz. Das Play-In-Ticket und der Heimvorteil sind die entsprechende Folge. In der Zwischenrunde geht’s nun, in den ersten drei Januar-Wochen, gegen Darüssafaka Istanbul. Die exakte Terminierung der Start des Ticketverkaufs steigt in den kommenden Stunden. Klar ist: Am 02./03. Januar geht’s los. Vorab stehen für die Ludwigsburger mehrere Partien in der easyCredit BBL auf der Agenda, zunächst gastieren die Barockstädter am Samstagabend (23.12.; 18:30 Uhr) in Braunschweig.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Jayvon Graves 24 Punkte / 8 Assists, Desure Buie 16, Yorman Polas Bartolo / 7 Rebounds 13, Elijah Childs 8 / 5, Deion Hammond 7, Silas Melson 6, Jaren Lewis 6, Jonathan Bähre 3, Eddy Edigin und Jacob Patrick.

Für Athen spielten: Jordan McRae 20 Punkte, Mindaugas Kuzminskas 16, Mfiondu Kabengele 11, Chasson Randle 9, Justin Tillman 8, Zois Karampelas 6, Ioannis Kouazeloglou 6, Omiros Netzip Oglou 2, Dimitris Flionis 1, Langston Hall, Manos Chatzidakis und Alfis Pilavios.

Statements

Joan Plaza | Headcoach AEK BETSSON BC
"Ludwigsburg hat heute, mehr als wir, den Sieg verdient. Wir haben gekämpft und gekämpft und gekämpft – auch wenn wir heute nicht unseren kompletten Kader zur Verfügung hatten. Wir waren bis zum Ende dran, hatten Siegchancen. Allerdings: Wenn wir so viele Freiwürfe verwerfen [23/38, 60 FT%], ist es schwierig ein Spiel zu gewinnen. Aber trotz dieses Problems: Wir hatten heute Chancen zu gewinnen, aber wir waren nicht smart genug, hatten mehr Ballverluste als der Gegner, haben unsere Dreier nicht getroffen [4/21, 19 3P%], hatten ganz generell schlechte Würfe. Unsere Pick-and-Roll-Verteidigung war wirklich schlecht. Ich bin nicht glücklich über den Ausgang dieses Spiels. Aber wir sind glücklich darüber, dass wir heute gekämpft und Charakter gezeigt haben. Aber wenn wir uns das Spiel anschauen, wissen wir, dass wir den Sieg heute nicht verdient haben."
Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Ich bin heute Abend stolz auf mein Team – sie haben heute einen guten Job beim Bounce Back gemacht. Wir haben zuletzt keinen guten Basketball gespielt, auch heute waren wir nicht perfekt. Allerdings waren wir lange Zeit in Rückstand, das war herausfordernd. Jeder hat heute seinen Beitrag geleistet, wir hatten als Team eine tolle Energie. Diese Energie benötigen und suchen wir, dieser Stil ist unserer. Der Wurf ist heute nicht gut gefallen [26/70, 37,1 FG%], aber wir haben gegen einen richtig, richtig guten Gegner, der uns alles abverlangt hat, ein sehr gutes Spiel gemacht. Darauf müssen wir aufbauen – und können das hoffentlich auch, um uns weiterhin zu verbessern."
Back