1:0 Ludwigsburg

Category News Date 2021-05-29 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. FC Bayern München Basketball 101:98

Jamel McLean ist von keinem Münchner aufzuhalten: Der US-Amerikaner markiert bei herausragenden Quoten (83 FG%) 27 Zähler – und steuert mehr als ein Viertel aller RIESEN-Zähler bei. Foto: Tatjana Klee.

Die MHP RIESEN starten siegreich ins Playoff-Halbfinale! Der Hauptrunden-Erste bezwingt den FC Bayern Basketball in eigener Halle aufgrund einer herausragenden Leistung 101:98 und stellt in der Serie auf 1:0.

Knapp 48 Stunden nach der siegreichen Partie gegen Bamberg – und dem Einzug in die Runde der letzten Vier – starteten die MHP RIESEN Ludwigsburg ohne personelle Änderungen ins Halbfinale. Mit identischer Fomration starteten die Hausherren ins Spiel. Die ersten Sequenzen waren, trotz des verlorenen Sprungballs, gut: Gleich dreifach klauten die Hausherren das Spielgerät. Die schwäbische Verteidigung stand von Beginn an und erlaubte erst in der dritten Spielminute den ersten Feldkorb. Die Münchner Defensive stand dem Gezeigten allerdings in nichts nach, weshalb die beiden Kontrahenten eine ausgeglichene Anfangsphase aufs Parkett legten (7:6, 4. Spielminute). Die Ludwigsburger konnten, bis auf den mit zwei Fouls draußen sitzenden Jaleen Smith, zufrieden sein. Jordan Hulls traf zwei seiner ersten drei und Yorman Polas Bartolo einen seiner ersten zwei Distanzwürfe, sodass die Führung auf 18:11 anwuchs und Andrea Trinchieri (7.) wenig erfreut zur Auszeit bat. Der Italiener brachte in der Folge zwar Jalen Reynolds und Paul Zipser ins Spiel, aufdrehen sollte aber nicht das Duo, sondern Barry Brown und Jamel McLean, die für ihre Farben auf 29:13 stellten. Grundlage der verdienten 12-Punkte-Führung: insgesamt sieben erzwungene Ballverluste (29:17, 10.).

Während die Münchner fokussierter auf das Parkett zurück kamen, war die RIESEN-Intensität weiterhin am Anschlag und bei 100%. Die Hausherren blieben am Drücker und stellten auf 39:23. Doch die Trefferquote der bayerischen Gäste sollte nicht derart schwach bleiben, sondern sich kontinuierlich steigern. Nachdem die Münchner im ersten Spielabschnitt nur einen Wurf von jenseits der 6,75-Meteröinie verwandelt hatten, folgten in den folgenden fünf Minuten vier weitere Treffer. Die Ludwigsburger hielten der kleinen Druckphase jedoch stand: Sie blieben in Front, kamen aber nun seltener zu Korberfolgen – und ließen zu allem Überfluss noch zwei Freiwürfe und einige Rebounds liegen, sodass die Halbzeitführung sogar noch deutlicher hätte ausfallen können. In den ersten zwanzig Minuten überdeckte die RIESEN-Energie und die -Offensive die Reboundunterlegenheit  (10/19, 55:47, 20.).

RIESEN halten dem Druck stand

Durch drei Distanztreffer – Zipser, Hulls und Leon Radosevic – wurden die zweiten zwanzig Minuten mit offenem Visier eingeläutet. Doch zumindest der US-Amerikaner musste fortan mit einer Wadenverletzung zusehen. Doch auch ohne den körperlich kleinsten Akteur änderte sich nichts an der schwäbischen Fokussierung: Die Hausherren blieben auch nach dem Seitenwechsel am Drücker und hatten bereits Mitte des dritten Viertels vier zweistellig punktende Akteure in ihren Reihen: Neben Hulls erwischten auch Smith, Barry Brown und McLean einen guten Tag (65:58, 26.). Doch die exzellente Leistung nur an diesem Quartett festzumachen, wäre grundlegend falsch. Das Team arbeite im kompletten Verbund herausragend gut und konsolidierte seine Führung wieder und wieder. Der immer mehr aufdrehendere Jonah Radebaugh und Lukas Herzog hatten defensiv entscheidenden Anteil daran, dass die Hausherren auch nach 30 Minuten in Front lagen (76:66).

Angeführt von Wade Baldwin starteten die Gäste im Schlussabschnitt den nächsten Versuch einer Aufholjagd, doch die Ludwigsburger waren weiterhin cool genug. Brown und McLean behielten den offensiven Fokus. Der FC Bayern Basketball verdeutlichte derweil seine immensen Qualitäten und seine nervliche Belastbarkeit. Jalen Reynolds kassierte ein technisches Foul – und musste Konterpart McLean weiter gewähren lassen. Der 33-Jährige stellte auf +10 (97:87) und schrie seine Energie, stellvertretend für alle Ludwigsburger, heraus. Das Schlusswort hatte er damit noch nicht gesprochen, doch der Vorsprung sollte reichen. Denn der zwischenzeitliche Münchner 11:0-Lauf reichte nicht zum Turnaround. Denn Smith jagte, nach Pass von Brown und knapp neun Sekunden vor dem Ende, den umjubelten Dagger aus der Distanz durch die Reuse.

Durch den 101:98-Sieg stellen die MHP RIESEN Ludwigsburger im Playoff-Halbfinale auf 1:0 – und werden mit der Führung im Rücken am Montagabend (01.06., Tip-Off 19:00 Uhr) erneut den FC Bayern Basketball in ihrem Wohnzimmer empfangen.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Jamel McLean 27 Punkte, Jaleen Smith 18, Barry Brown 15, Jonah Radebaugh 14 / 9 Rebounds, Jordan Hulls 12, Yorman Polas Bartolo 9, Jonas Wohlfarth-Bottermann 3, Tremmell Darden 3, Lukas Herzog, Jacob Patrick, Johannes Patrick und Oscar da Silva.

Für München spielten: Vladimir Lucic 24 Punkte / 7 Rebounds, DJ Seeley 20 / 4 / 5 Assists, Paul Zipser 18 / 8, Wade Baldwin 14, Jalen Reynolds 11 / 5, James Gist 4, Leon Radosevic 3, Diego Flaccadori 2, Nihad Djedovic 2 und Robin Amaize.

Statements

Andrea Trinchieri | Headcoach FC Bayern Basketball
"Glückwunsch an Ludwigsburg. Ich denke, dass sie am Ende der verdiente Sieger sind. Wir waren bei den Zweiern, Dreiern und Freiwürfen treffsicherer, haben mehr Rebounds geholt und mehr Assists gespielt und eine höhere Effektivität gehabt – und dennoch eine Niederlage kassiert. Warum? Weil wir den Ball verloren haben. Dies ist relativ einfach. Zudem haben wir keinen Weg gefunden, um [Jamel] McLean zu stoppen. Dies war der Schlüssel zum Spiel. Insgesamt war es eine schwache Leistung von uns. Wenn Du eine Playoff-Serie spielst und mit der Körpersprache der regulären Spielzeit ankommst, kostet Dich dies das Spiel. 29 Punkte im ersten Viertel… Wir haben ein Comeback versucht und auch bewerkstelligt bekommen – den Job aber nicht erledigt."
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Wir haben unsere Gameplan sehr gut umgesetzt, würde ich sagen. Zumindest bis zur 38. Minute – am Ende waren wir nervös. Wir wollten heute wenige Turnover begehen und in der Verteidigung pressen, dies hat gut funktioniert. Wir haben auch ohne Jaleen [Smith] in der ersten und ohne Jordan [Hulls] in der zweiten Halbzeit gut gespielt. Das war eine positive Überraschung für mich. Natürlich war die Leistung von Jonah Radebaugh sehr wichtig. Darüber bin ich sehr stolz! Er kam im Winter aus Schweden und es haben sich viele Menschen gewundert, weshalb wir ihn unter Vertrag genommen haben. Er hat hier eine unglaubliche Entwicklung genommen, immer gekämpft und war auch heute der Gamewinner in der Verteidigung. Die letzte Aktion von Barry [Brown] war sehr wichtig, da er endlich gepasst und Jaleen Smith gefunden hat. Jaleen hat, wie schon in der gesamten Saison, in der Crunchtime geliefert. Der letzte Wurf von [Vladimir] Lucic war ein bisschen zu viel Drama. Er hat den Rebound geholt und eine zweite Chance gehabt. Am Ende ist es aber egal: Wir haben gewonnen und es steht 1:0."