Foulfestival in Ludwigsburg – RIESEN gewinnen kampfbetontes Spiel mit 103:92

Category News Date 2022-11-06 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Veolia Towers Hamburg 103:92
Foto: Eibner-Pressefoto / Sascha Walther

Die Partie am Sonntagnachmittag geriet in der ausverkauften Ludwigsburger MHPArena zur körperbetonten Kampfschlacht – alternativ auch zum ausgiebigen Training von der Freiwurflinie. Sage und schreibe 56 Fouls (davon 6 unsportliche) ließen lange wenig Spielfluss zu und selten gingen mehr als zwei aufeinanderfolgende Angriffe ohne Unterbrechung zu Ende. Am Ende konnten sich die RIESEN mit 103:92 durchsetzen.

Yorman Polas Bartolo brachte die MHPArena mit den ersten Ludwigsburger Punkten zum Beben. Diese Energie übertrug sich sofort auf die Defensive, die in den ersten drei Minuten nur 2 Hamburger Punkte zuließ. Die RIESEN konnten offensiv im Dribbling überzeugen und verwandelten einige Körbe aus schwierigen Positionen direkt unter dem Brett. Nach 5 Minuten konnten sie sich so einen 13:6-Vorsprung erarbeiten. Die Hamburger konnten anschließend von Ludwigsburger Fehlwürfen profitieren und kamen auf einen Punkt heran. Ein Block von Justin Johnson und der Layup durch Jacob Patrick nach schönem Spielzug, ließ die Führung wieder auf 5 Punkte anwachsen (17:12, 7‘). Jonathan Bähre legte mit einem Dunk nach, bevor viele Fouls die restliche Phase des Viertels bestimmten. Beim Stand von 26:23 für die Ludwigsburger ging es in die erste Pause.

Das Foulfestival ging im zweiten Viertel weiter und Yorman Polas Bartolo sammelte innerhalb der ersten Minute gleich zwei. Dies tat den RIESEN keinen Abbruch und die Defense blieb weiter standhaft. Jhonathan Dunn traf einen Dreier von ganz weit hinten (33:26, 13‘), aber ansonsten kam kaum Spielfluss zustande. Nach dreieinhalb Minuten hatten die Referees bereits auf sieben Fouls entschieden. Nichtsdestotrotz waren die RIESEN konsequenter in ihren Abschlüssen und konnten durch einen Dunk von Shonn Miller auf 41:28 (15‘) davonziehen. Erfolgreiche Dreier und viele weitere Freiwürfe halfen den Hamburgern dabei, den Rückstand in Grenzen zu halten. Der ehemalige RIESE Jonas Wohlfarth-Bottermann konnte unter dem Korb zwei aktuelle RIESEN austanzen und den Korbleger verwerten (40:50, 19‘). Nach weiteren Freiwürfen (insgesamt 28 Fouls in Halbzeit eins!) konnte Jhonathan Dunn mit dem Pausenpfiff nochmal aus der Distanz nachlegen und zum Pausenstand von 57:41 erhöhen.

Wer dachte, dass sich beide Teams nach der Pause mit den Fouls zurückhalten würden, der hatte sich gewaltig getäuscht. Nach einer Minute gab es bereits weitere fünf, vier davon gegen die Towers. Eine Minute später kamen zwei weitere auf Ludwigsburger Seite dazu. Punkte gab es tatsächlich auch noch und die Towers verkürzten durch Lukas Meisner per sehenswertem Dunk und danach durch „WoBo“ auf 51:59 (23‘). Prentiss Hubb versenkte zum Gefallen der ausverkauften MHPArena zwei Dreier in Folge und zwang die Hamburger zur Auszeit (68:55, 26‘). Beide Teams konnten anschließend gleichmäßig punkten, bevor Hubb es Dunn nachmachte und das Viertel per langem Dreier beendete (78:65).

Im Schlussabschnitt holte sich Gästetrainer Raoul Korner zu Beginn ein Trainerfoul ab und gesellte sich so zur langen Liste der Foulsünder dazu. Nach drei Hubb-Freiwürfen war der Vorsprung der RIESEN auf 14 Punkte angewachsen (81:67, 32‘). Kendale McCullum, den die Ludwigsburger abermals gut im Griff hatten, konnte für die Towers seinen erst siebten Punkt am Abend erzielen (87:73, 34‘). Dank eines 9:0-Runs konnten sie folglich auf 79:87 verkürzen, doch so langsam wurde die Zeit für ein Comeback knapp. Ein als unsportlich gewertetes Foul von Hubb brachte Seth Hinrichs zwei Freiwürfe. Daneben gingen nicht nur diese beiden Versuche, sondern auch der anschließende aus der Halbdistanz. Hubb, der heutige Topscorer, machte völlig freistehend per Dreier den Deckel auf die Partie (95:81, 38‘). Das dachten zumindest die meisten, doch ein guter Run der Hamburger und eine erfolgreiche Coaches-Challenge durch Korner, brachte sie 50 Sekunden vor Schluss auf vier Punkte heran (92:96). Dies gefiel Prentiss Hub überhaupt nicht und mit einem eiskalten Dreier entschied er die Partie. Jeff Roberson konnte den Punktestand durch zwei Freiwürfe ins Dreistellige schrauben und am Ende gewannen die RIESEN ein intensiv geführtes Spiel mit 103:92.

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Das nächste Spiel

Am kommenden Wochenende finden aufgrund der FIBA-Break keine Spiele statt, weshalb die nächste Partie erst am Sonntag 20.11.2022 ausgetragen wird. Dann reisen unsere RIESEN zum amtierenden Champion ALBA Berlin. Spielbeginn ist um 18 Uhr. Ein Topspiel folgt auf das andere, denn beim nächsten Heimspiel in der MHPArena sind am Samstag 26.11.2022 die Telekom Baskets Bonn zu Gast. Beginn ist hier um 20:30 Uhr. Tickets gibt es im RIESEN Online-Ticketshop, in der Geschäftsstelle und an der Abendkasse.

Für Ludwigsburg spielten

Prentiss Hubb 26 (13 Assists) / Jhonathan Dunn 16 / Jeff Roberson 14 (6 Rebounds) / Justin Johnson 9 (5 Rebounds) / Eddy Edigin 8 / Jacob Patrick 8 / Isaiah Whitehead 6 / Shonn Miller 5 / Jonathan Bähre 4 / Yorman Polas Bartolo 4 / Johannes Patrick 3 / Sebastian Hartmann DNP

Für Hamburg spielten

Ziga Samar 18 (6 Assists) / Jonas Wohlfarth-Bottermann 14 (8 Rebounds) / Lukas Meisner 13 (4 Rebounds) / James Woodard 12 (5 Assists) / Len Schoormann 8 / Kendale McCullum 7 / Seth Hinrichs 6 / Yoeli Childs 6 / Christoph Philipps 5 / Marvin Clark II 3 / Leif Möller DNP

Statements

Benka Barloschky (Veolia Towers Hamburg)
„Zunächst einmal Glückwunsch an Ludwigsburg. Ich glaube, wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gesehen, in der ersten unglaublich starke Ludwigsburger. Alles das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht wirklich gut umgesetzt. Wir wussten, was auf uns zukommt – viel Physis, Aggressivität. Wir hatten keine gute Körpersprache und uns selbst in ein tiefes Loch gegraben. In der zweiten Hälfte haben wir es ganz gut gemacht und ein anderes Gesicht gezeigt. Letzten Endes war die Hypothek aus der ersten zu groß. So konnte Ludwigsburg das Spiel am Ende nach Hause bringen.“
Josh King (MHP RIESEN Ludwigsburg)
„Wir sind natürlich glücklich, gegen ein gutes Team wie Hamburg gewonnen zu haben, denn vor dem Spiel haben sie uns Kopfzerbrechen bereitet. Sie haben das letzte Match verloren und waren deshalb garantiert hungrig auf den Sieg. Wir haben die erste Halbzeit kontrolliert, aber in der zweiten kamen sie besser ins Spiel und haben uns insbesondere spät im dritten und vierten Viertel Schwierigkeiten bereitet. Wie gesagt, insgesamt wir sind sehr glücklich darüber, dass wir den Sieg einfahren konnten.“