Ein Blick sagt mehr als jedes Wort: Yorman Polas Bartolo und Co. sind entsprechend konsterniert. Foto: Nicolas Woern / Eibner.
Der Rückrunden-Start endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg im Fiasko: Gegen die Basketball Löwen Braunschweig legen die Schwaben ihre schwächte Heim-Leistung aufs Parkett und verlieren 69:83. Die Hausherren sind zwar kämpferisch stark, ansonsten aber in allen Belangen unterlegen.
In der zum fünften Mal in Folge ausverkauften MHPArena dauerte es 113 Sekunden, ehe RIESEN-Neuzugang Elijah Pemberton sein – mit Spannung erwartetes – Debüt feiern konnte: Als der US-Amerikaner und Jonas Wohlfarth-Bottermann ins Spiel kamen, hatte Braunschweig den Sprungball gewonnen, sich eine erste Führung erspielt und den Ton für die Partie gesetzt. Die Basketball Löwen waren von Beginn an hellwach, omnipräsent und in der Entscheidungsfindung exzellent. Justin Simon, Wohlfarth-Bottermann und Jacob Patrick trafen zwar zwischenzeitlich und Joel Scott punktete mehrfach; der Rückstand war dennoch eher schmeichelhaft (14:23, 10.).
Diese Dominanz sollte sich auch im weiteren Verlauf fortsetzen: Angeführt von Yorman Polas Bartolo, Wohlfarth-Bottermann und Scott waren die Hausherren kämpferisch über die vollen 40 Minuten über jeden Zweifel überhaben, ansonsten aber chancenlos. Die Gäste waren durch Tre Mitchell und Sananda Fru in der Zone und im Backcourt durch Ferdinand Zylka, Arnas Velicka, Barra Njie und TJ Crockett Jr. in der Entscheidungsfindung dominanter, besser, griffiger. Ludwigsburg setzte Akzente, nicht mehr, aber auch nicht weniger (31:40, 20.).
Nach dem Gang in die Kabinen wurde das RIESEN-Team offensiv besser, agierte fokussierter und konzentrierter und kam durch fünf konsekutive Mañjon-Zähler gut rein. Das Spielglück blieb jedoch auf niedersächsischer Seite. Die Braunschweiger waren abgezockter und schlicht besser. Immer wieder brachten Steals, beispielsweise von Johannes Patrick und Justin Simon, die Ludwigsburger zwar zu Gelegenheiten. Doch Zylka und Co. trafen x-fach ins Herz der (potenziellen) Aufholjagd und zerstörten jegliche gelb-schwarze Aufbruchstimmung (51:62, 30.).
Auch im Schlussabschnitt versuchten die Ludwigsburger Einiges und wussten situativ zu gefallen. Scott, Simon, … die Gelb-Schwarzen verwandelten die Partie in ein Two-Possesion-Game. Doch alles, was sie an diesem Abend begannen, sollte schlussendlich misslingen. Immer wieder verstrickten sich die MHP RIESEN in Einzelaktionen, in Fehlern und Fahrlässigkeiten. Braunschweig sollte auch das ausnutzen und die Partie verdientermaßen entscheiden.
Die nächste(n) Chance(n) es besser zu machen, bietet sich in der kommenden Woche doppelt: Am Mittwoch gastieren die Schwaben in Fribourg (29.01.; 18:45 Uhr), am Sonntag steigt das Derby gegen Ulm (02.02.; 18:00 Uhr).
Für Ludwigsburg spielten: Joel Scott 17 Punkte / 13 Rebounds, Ezra Mañjon 12, Yorman Polas Bartolo 12 / 10, Justin Simon 9 / 9, Jonas Wohlfarth-Bottermann 7 / 6, Johannes Patrick 6, Jacob Patrick 3, Elijah Pemberton 2, Hunter Maldonado 1, Julis Baumer, Brandon Tischler, Simon Feneberg.
Für Braunschweig spielten: Sananda Fru 17 / 5 Rebounds, Ferdinand Zylka 16 / 5, Arnas Velicka 13 / 6 Assists, Barra Njie 10 / 5, Luka Scuka 9 / 5, Tre Mitchell 8, TJ Crockett Jr. 4, Martin Kalu 4, Chip Flanigan 3, Luca Ewelt und Romario Holloway.
Jesús Ramírez | Headcoach Basketball Löwen Braunschweig | "Wir wussten, dass es ein Kampfspiel in genau diese Richtung und die Rebounds sowie die Physis in der Zone ein Schlüsselfaktor werden würden. […] Ich denke, dass es heute ganz allgemein zu viele Ellenbogen in beiden Richtungen waren. In Richtung meiner Spieler: großen Respekt. Heute ging es nicht um die Xs and Os, die wir okay gemacht haben, obwohl wir während des Spiels dahingehend etwas schwächer in der Umsetzung waren. In der zweiten Hälfte ging es um die Physis, den Stolz, den Kampf. Ludwigsburg war beim Offensivrebound großartig. Am Ende haben sie 28 Offensivrebounds und 57 Rebounds insgesamt geholt. Ich kann mich in meiner Karriere an kein Spiel mit 57 Rebounds einer Mannschaft erinnern. Ich bin wirklich stolz über den Kampf und die Kompetitivität meiner Spieler." |
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg | "Gratulation an Jesús [Ramírez] und die Braunschweiger Mannschaft. Es ist schwierig ein Spiel zu gewinnen, wenn man nur 2 von 26 Dreiern trifft [8,0 3P%]. Das erste Spiel in Braunschweig war ähnlich: Das Guard-Play von Braunschweig, die Reads – 18 Assists. Sie haben die Plays exzellent laufen gelassen und wir hatten [damit] Probleme. Auch wenn wir die Offensivrebounds [28] geholt haben, waren wir zu nervös. Wir hatten keine gute Trainingswoche, auch mit einigen Verletzungen und teilweise keinen zehn Leuten im Training. Das hat sich leider auch im Spiel fortgesetzt. Braunschweig war viel bissiger, in der Offensive viel schärfer und das Guard-Play von [Ferdinand] Zylka und [Barra] Njie war exzellent, auch [Sananda] Fru hat uns unter dem Korb dominiert. Nochmals: Gratulation an Braunschweig. Sie sind aus gutem Grund auf dem zweiten Platz. Sie sind eine sehr gute Mannschaft." |