RIESEN bieten Deutschem Meister in Spiel 1 eindrucksvoll die Stirn

Category News Date 2022-05-28 ALBA BERLIN vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 89:84

Foto: Thilo Wiedensohler.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg verlieren trotz eines starken Kampfes ein unterhaltsames und intensives Spiel 1 mit 89:84 gegen ALBA BERLIN. Der amtierende deutsche Meister legt damit innerhalb der Serie erst einmal vor (1-0). Die Barockstädter haben bereits an diesem Sonntag, 29. Mai um 18 Uhr die Chance auf Revanche und den Ausgleich, bevor das Halbfinalduell nach Ludwigsburg wechselt. Topscorer der heutigen Partie wurde Jordan Hulls mit einer Saisonbestleistung von 26 Punkten.

Nach rund einwöchiger Spielpause ging es für die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Wochenende in der Hauptstadt weiter in den esayCredit Basketball Bundesliga Playoffs. Nachdem man sich in einer intensiven Viertelfinalserie gegen den schwäbischen Konkurrenten aus Ulm mit einem starken 3-0 durchsetzen konnte, stehen die Ludwigsburger nun im Halbfinale der Endrunde und sind damit lediglich drei Siege entfernt vom Finale um den Deutschen Meistertitel. Es ist bereits die dritte Saison in Folge, in der sich die Barockstädter unter den letzten vier Teams befinden – keinesfalls selbstverständlich und bereits jetzt ein großartiger Erfolg, wie Vorstand Alexander Reil am Mittwoch bei der Playoff Pressekonferenz betonte. Für die Barockstädter ist es zudem bereits der zweite Halbfinaleinzug dieser Spielzeit. Vor etwa einem Monat scheiterte man im Champions League Top 4 nur knapp im Halbfinale an BAXI Manresa, gewann am Ende jedoch einen historischen 3. Platz. Die überaus erfolgreiche Saison wollen die Barockstädter nun in der heimischen Liga veredeln.

Gegner ist dabei niemand Geringeres als der amtierende Deutsche Meister ALBA BERLIN. Die Hauptstädter treten dabei in beeindruckender Form an (14 Siege in Folge) und schlugen zuletzt Brose Bamberg im Viertelfinale ebenfalls mit 3-0. Kennzeichen der Albatrosse ist vor allem der bekannte Teambasketball (63% aller Punkte nach Assist – Ligabestwert) sowie ein tiefer und ausgeglichener Kader, bei dem mit Vorjahres-MVP Jaleen Smith, Oscar da Silva und Johannes Thiemann drei ehemalige Ludwigsburger Akteure im Berliner Aufgebot stehen. ALBA schloss die reguläre easyCredit BBL Spielzeit als Hauptrundenmeister ab und ist somit auch in diesem Jahr wieder Titelanwärter Nummer 1. Jedoch konnten die Ludwigsburger Berlin in beiden Hauptrundenbegegnungen schlagen und dabei das Berliner Offensivspiel mit ihrer berüchtigten Defensive in Schach halten. Gründe für eine unterhaltsame und brisante Serie gibt es neben der aktuell hervorragenden sportlichen Verfassung beider Teams also genügend.

Nach nervösem Beginn fanden die Ludwigsburger durch einen 5:0 Lauf in die Partie und gingen erstmals in Führung (3:5, 2´). Ludwigsburg wirkte, mit dem Selbstbewusstsein eines 3-0 Durchmarsches im Gepäck, sehr fokussiert. James Woodard traf zunächst selbst und bediente dann den in den Kader zurückgekehrten Tremmell Darden an der Dreipunktelinie (9:12, 4´). Es war ein erwartet temporeicher und unterhaltsamer Beginn, in welchem beide Mannschaften unterstrichen, dass sie zurecht unter den besten 4 Teams der Saison stehen. Für ein erstes Highlight-Play sorgte eine Ludwigsburger Kombination zweier Generationen: Youngster Johannes Patrick fand mit einem feinen Zuspiel Routinier Darden (9 Punkte in Halbzeit 1) für einen Alley-Oop Dunk (18:16, 8´). Auf Seiten der Berliner war es besonders der zu Saisonbeginn von den RIESEN in die Hauptstadt gewechselte, Oscar da Silva, der mit seinen 7 Punkten im Eröffnungsviertel überzeugte. In einem ausgeglichenen ersten Viertel konnte am Ende Woodard via Dreipunktewurf noch einmal verkürzen (25:24, 10´).

Selbiger eröffnete ebenfalls aus der Distanz auch das zweite Viertel (27:27, 11´). Die Begegnung blieb weiter umkämpft: Kein Team konnte sich absetzen und die Ludwigsburger fanden stets eine Antwort auf die Versuche der Albatrosse, die Partie an sich zu reißen. So setzte sich Jordan Hulls, der mit 12 Punkten eine starke erste Hälfte auflegte, zirkusartig durch und konnte artistisch ausgleichen (31:31, 14´). Langsam kam ALBA ins Rollen: Ein erfolgreicher Dreier von Ex-Ludwigsburger Jaleen Smith zwang Gästecoach John Patrick zur Auszeit (39:33, 16´). Aus eben dieser kamen die Gelb-Schwarzen hochkonzentriert zurück und Hulls verkürzte erneut aus der Distanz. Doch die Hauptstädter waren jetzt in ihrem bekannten Flow und konnten sich durch einen 6:0-Run ein kleines Polster verschaffen, bevor James Woodard (14 Punkte) mit einem wichtigen Momentum-Dreier den Berliner Lauf stoppte (45:39, 19´). In zwei aufeinanderfolgenden Berliner Angriffen klaute er zudem den Ball, setzte seine Teamkollegen erfolgreich in Szene und war eigenständig für einen Ludwigsburger 7:0-Scoring Run zum Ende der ersten Halbzeit verantwortlich (45:43, 20´).

Zu Beginn des dritten Spielabschnitts brachte Jordan Hulls mit 5 aufeinanderfolgenden Punkten die Gelb-Schwarzen seit Spielbeginn erstmals in Führung (47:48, 22´). Doch auch die Albatrosse kamen gut aus der Kabine und übernahmen durch Punkte von Lo (20 Punkte) und Smith wieder das Spiel. Auf Ludwigsburger Seite war es wieder Woodard, der weiter sein heißes Händchen behielt und mit seinem bereits fünften erfolgreichen Dreier (bei sechs Versuchen) wieder verkürzte (52:51, 23´). Die Berliner zeigten sich unter den Körben physisch an diesem Abend präsenter und erarbeiteten sich so immer wieder zweite Chancen (20 Offensivrebounds / 17 Second Chance Points). Zudem schafften sie es gelangten sie über Freiwurflinie zu einfachen Punkten (22/28 : 2/6 Freiwürfe). Einen 8:0-Run der Gastgeber unterbrach Tremmell Darden per Dreier, der bei seiner Rückkehr wichtige Impulse für das Ludwigsburger Spiel setzen konnte (15 Punkte & 5 Rebounds), sich aber anschließend sein viertes persönliches Foul abholte (54:60, 26´). Doch Ludwigsburg ließ vor allem in Person von Jordan Hulls (26 Punkte) nicht abreißen, der mit zwei aufeinanderfolgenden Dreiern seine Mannschaft wieder in Schlagdistanz brachte (66:70, 30´).

Hulls eröffnete mit einem erneuten Dreier das Schlussviertel und stand zu diesem Zeitpunkt bei ebenso viel getroffenen Dreipunktewürfen (6/9 Dreier) wie das gesamte Berliner Team (69:70, 31´). Ludwigsburg zeigte eine beeindruckende Mentalität und schaffte es durch den abermals starken Woodard (24 Punkte, 5 Assists, 6/8 Dreier) die Partie zu drehen und in Führung zu gehen (72:74, 32´). Beide Mannschaften spielten jetzt mit offenem Visier und es war erneut Woodard der mit einem Treffer ALBA-Trainer Israel Gonzales in die Auszeit zwang. Die Gastgeber kamen ihrerseits mit einem 6:0-Lauf aus dieser zurück, woraufhin wiederum John Patrick reagierte (80:76, 36´). Es war nun eine absolute Playoff-Schlacht in der Mercedes-Benz Arena entbrannt, in welcher RIESEN-Kapitän Jonas Wolfarth-Bottermann mit einem Dunk die Marschroute für die Crunchtime vorgab. Ausgerechnet Jaleen Smith (18 Punkte, 6 Rebounds) lief jedoch in der Schlussphase noch einmal heiß und brachte mit entscheidenden Distanztreffern die Berliner mit fünf Punkten in Front (86:81, 38´). Ludwigsburg warf noch einmal alles in die Wagschale, schaffte es jedoch nicht, das Ruder noch einmal herumzureißen. Luke Sikma (15 Rebounds) sicherte sich die wichtige Abpraller und bediente Tamir Blatt, der das Spiel aus der Distanz dann endgültig zumachte (89:84, 40´).

Eine beeindruckende kämpferische und moralische Leistung der Ludwigsburger wird am Ende nicht belohnt und Spiel 1 der Halbfinalserie gegen den amtierenden deutschen Meister verbleibt in dessen Wohnzimmer. Ausschlaggebend war an diesem Abend die Berline Dominanz unter den Brettern (48:29 Rebounds) und vor allem die durch Offensivrebounds (20:12) generierten zweiten Chancen (17). Dennoch lässt sich einiges Positives für die bereits wartende zweite Begegnung am Sonntag mitnehmen, gelang es doch, das berüchtigte Berliner Teamplay in Schach zu halten (19:20 Assists) und 15 Ballverluste zu erzwingen.

Nächstes Heimspiel

Am kommenden Freitag, den 03.06 wechselt die Serie für Spiel 3 in die Barockstadt, Tip-Off ist um 19:00 Uhr. Ein mögliches Spiel 4 wäre am Sonntag, den 05.Juni 18:00 Uhr.

Tickets für alle gesetzten Playoff Heimspiele sind im RIESEN Ticketshop, der Tickethotline, in der Geschäftsstelle und an allen Eventim Vorverkaufsstellen verfügbar. (Zu den Tickets auf der Sparda-Tribüne geht es hier entlang.).

Tickets für ein mögliches Spiel 4 der Serie sind sobald dieses feststeht erhältlich und könnten nach Spiel 3 auch an der Abendkasse in der MHPArena erworben werden.

 

Für Ludwigsburg spielten:

Jordan Hulls 26 / James Woodard 24 (5 Assists) / Tremmell Dardan 15 (5 Rebounds) / Jonah Radebaugh 7 (5 Assists) / Lukas Herzog 4 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 4 / Yorman Polas Bartolo 4 (6 Rebounds) / Tekele Cotton / Jacob Patrick / Johannes Patrick und Jonathan Bähre

Für Berlin spielten:

Maodo Lo 20 / Jaleen Smith 18 (6 Rebounds) / Oscar da Silva 13 (5 Rebounds) / Luke Sikma 8 (15 Rebounds) / Tamir Blatt 8 (6 Assists) / Christ Koumadje  6 / Johannes Thiemann 5 (6 Rebounds) / Yovel Zoosman 5 / Ben Lammers 4 (6 Rebounds) / Louis Olinde 2 / Malte Delow und Johannes Mattisseck

Statements

Israel Gonzalez | Headcoach ALBA BERLIN:
„Endlich haben wir den ersten Sieg in dieser Saison gegen Ludwigsburg geholt. Wir wissen, wie hart es ist, gegen sie zu spielen. Sie haben ein gutes System und haben es uns mit ihren Rotationen sehr schwer gemacht. Wir haben heute den Dreier nicht gut getroffen, waren dafür aber sehr gut beim Offensivrebound. Meine Mannschaft hat tollen Einsatz gegen ein starkes Team gezeigt. Dieses heutige Spiel war so, wie man es in den Playoffs erwartet: Die ganze Zeit knapp und erst in den letzten Minuten entschieden.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„ALBA hat verdient gewonnen. Sie haben 48 Rebounds geholt und wir nur 29, hatte mehr Offensivrebounds als wir Defensivrebounds. Wir hatten Personalprobleme, aber ich bin trotzdem etwas enttäuscht, denn wir hätten besser Rebounden müssen. ALBA hat die „Big Shots“, die wichtigen Würfe, getroffen und Mitte des vierten Viertels den entscheidenden Run gemacht. Ich bin stolz, denn wir hatten unsere Chance. Hoffentlich können wir die richtigen Anpassungen vornehmen und vielleicht am Sonntag unseren ersten Sieg in der Serie holen.“
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