22 Punkte in 29 Minuten mit 80% Feldtrefferquote: Veteran Tremmell Darden. Foto: Eibner.
Zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gehen die MHP RIESEN Ludwigsburg gegen den amtierenden Deutschen Meister als Sieger vom Parkett. Die Schwaben entschieden am Sonntagnachmittag vor fremder Kulisse ein Duell auf Augenhöhe für sich und nehmen den wichtigen Erfolg zum Rückrundenauftakt mit zurück nach Hause. Topscorer der Partie ist Veteran Tremmell Darden mit 22 Punkten.
Nach zwei Siegen in Folge wartete mit dem amtierenden Deutschen Meister ALBA BERLIN zum Rückrundenstart ein echtes Bundesliga-Schwergewicht auf die MHP RIESEN Ludwigsburg. Während die Hauptstädter nach der Corona-Zwangspause bereits die dritte Partie in dieser Woche bestreiten mussten, hatten sich die Schwaben am Samstag nach dem Spiel gegen Oldenburg am vergangenen Wochenende bereits auf die zweite 630km lange Reise quer durch die Republik gemacht. Hinter den Barockstädtern lag dabei eine voll Trainingswoche, in der sie sich voll und ganz auf den kommenden Gegner einstellen konnten. Den Anspruch, die „Extra-Frische“ auf das Parkett zu bringen und viel Energie zu zeigen, setzten die Gäste an diesem Abend über die gesamte Partie hinweg konzentriert um.
Die Gastgeber starteten an diesem Abend allerdings zunächst stark mit einem 6:0-Lauf in die Partie und ließen die RIESEN erst einmal nicht zum erfolgreichen Abschluss kommen. Headcoach John Patrick reagierte daraufhin direkt mit der ersten Auszeit, aus der die Ludwigsburger deutlich wacher auf das Parkett zurückkehrten: Aus 2 Steals in Folge verwandelte Tremmell Darden nun direkt 4 Zähler für das gelb-schwarze Konto (6:4), 2‘). 5 Turnovers in den ersten 5 Spielminuten waren allerdings zu deutlich zu viele. Zu kompensieren versuchte dies unter anderem Johannes Patrick, der mit seinem Einsatz noch einmal frischen Wind in die Runde brachte und ebenfalls 5 Zähler beisteuerte. Ein Dreier von James Woodard brachte dann den ersten Führungswechsel seit Beginn der Partie zugunsten der Ludwigsburger (18:19) und ein weiterer Distanztreffer markierte bereits eine zweistellige 10-Punkte-Ausbeute für Veteran Darden (20:22, 9‘). Die Berliner netzten daraufhin mit der Sirene noch einmal ein, erzwangen damit allerdings nur einen äußerst knappen Vorsprung vor dem zweiten Abschnitt.
Die hohen Trefferquoten auf beiden Seiten sollten sich auch im weiteren Spielverlauf als Thema fortsetzen: Für die Ludwigsburger war es dabei wieder Tremmell Darden, der zum Start ins zweite Viertel den ersten Korberfolg verbuchte und ein Tip-In von Justin Simon brachte die Schwaben zunächst mit 3 Zählern in Front (23:26, 13‘). Schafften es die Gelb-Schwarzen zwar erfolgreich die Berliner Spielmacher weitestgehend zu blockieren, gelang dies dem Gegner allerdings bei Jonah Radebaugh und Jordan Hulls ähnlich gut. Nun kamen aber auch diese immer wieder zu Wurfchancen und entsprechenden -erfolgen. Dazu konnte sich auch Ethan Happ unter dem Korb immer wieder durchsetzen, zeigte obendrein seine Stärke bei der Ballbewegung und verteilte in diesem Spielabschnitt 3 Assists an seine Teamkollegen (28:36, 16‘). Der Berliner Headcoach versuchte noch der Ludwigsburger Defensive mit einer Auszeit Einhalt zu gebieten, doch die RIESEN konnten die Verschnaufpause besser für sich nutzen und wieder war es Happ, der die Führung nun sogar in den zweistelligen Bereich ausbaute (28:38, 17‘). Die Gelb-Schwarzen nutzten wie bereits in den Spielen zuvor den Fastbreak als Garant für Punkte und sicherten sich zur Halbzeit einen 6-Punkte-Puffer.
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Aus dem Gang in die Kabinen kamen die Albatrosse ihrerseits entsprechend gelade zurück und der Vorsprung schrumpfte nach dem Auftakt in die zweite Hälfte in sich zusammen und ALBA schaffte zuletzt sogar den Ausgelich (44:44, 22‘). Erneut konnten sich die RIESEN allerdings auf den Mann des Spiels Tremmell Darden verlassen, der mit einem wichtigen Dreier seine Ludwigsburger in der Poleposition hielt (44:47, 23‘). Doch die Berliner waren nicht bereit, einfach so eine dritte Niederlage binnen einer Woche hinzunehmen: Luke Sikma arbeitete unermüdlich unter den Körben, Jaleen Smith blieb fehlerfrei von der Freiwurflinie (4/4) und Yovel Zoosman verbuchte seinerseits 6 Punkte. Kurz vor dem Viertelende kommt es kurzzeitig sogar noch einmal zu einem Führungswechsel, bevor Jordan Hulls für die RIESEN noch einmal von außen einnetzte (59:61, 30‘).
Der Start ins Schlussviertel war dann nicht weniger energiereich als das Spiel zuvor, beide Teams passten ihre Aufstellungen stetig an – die Ludwigsburger dabei allerdings weiter mit dem Vorteil und dem 7:0-Lauf zur 59:68-Führung (33‘). Doch auch hier blieben die Gastgeber weiterhin mit dem Fuß auf dem Gas und dem Kopf voll fokussiert auf ihr Spiel, was sie erst ganz nah heran und dann 60 Sekunden vor Schluss sogar noch einmal in Front brachte. Doch auch die Ludwigsburger wollten sich am Ende unbedingt für die investierte Arbeit belohnen und nutzten die letzte verbleibende Chance vollends aus: Tremmell Darden, Mann des Spiels, drückte im letzten gelb-schwarzen Angriff noch einmal aus der Mitteldistanz ab und netzte den Ball für die entscheidenden zwei Punkte ein. Der letzte Wurf der Haupstädter verfehlte nur knapp sein Ziel und ein Duell auf Augenhöhe endete mit dem besseren Ausgang für die Gäste aus Schwaben.
Die Ludwigsburger setzten sich an diesem Abend mit viel Druck in der Verteidigung und mit Fokus auf die Ballbewegung gegen einen der wohl (buchstäblich) größten Kontrahenten im nationalen Wettbewerb durch. „Ich denke entscheidend war – und das haben wir gemacht – ihre Schlüsselspieler einzuschränken. Insgesamt war es wieder eine starke Teameleistung, jeder der reinkam hat sich bereit gemeldet und seinen Job gemacht. Auch wenn es am Ende noch einmal knapp war, haben wir uns auf die Kleinigkeiten konzentriert und das hat sich am Ende ausgezahlt“, sagt Jonah Radebaugh nach dem Spiel bei MagentaSport. „Heute habe ich selber nicht so viele Würfe bekommen, also hab ich auf anderem Weg versucht, Einfluss auf das Spiel zu nehmen – ich habe auch schon immer gerne den Ball abgegeben und so ist das eben manchmal!“
Auch Tremmell Darden lobte nach dem verdienten Sieg noch einmal die Teamleistung der Gelb-Schwarzen an diesem Abend: „Ich alleine komme immer raus und versuche, mein Bestes zu geben, hart zu spielen und das Team anzuführen und genau das zu tun, was die Mannschaft braucht. Der Punkt ist: Wir geben als Team nie auf, haben eine ‚No-Quit-Attitude‘. Der Charakter jedes einzelnen Spielers und die Hartnäckigkeit, die sie mitbringen, egal wie die Situation aussieht – wir werden immer alles auf dem Feld lassen, bis die Zeit im vierten Viertel auf 0 Sekunden steht. Ich denke, weil wir das aussitzen, darum kämpfen und aneinander glauben, werden wir uns selbst niemals abschreiben. Es ist egal ob wir das älteste Team oder das kleinste sind, wir werden immer für den Sieg antreten.“
Für die RIESEN beginnt nun ein regelrechter Heimspielmarathon: Bereits am Mittwoch, 26. Januar stellen sich die Ludwigsburger dem nun feststehenden ersten Gegner der Gruppe I der Basketball Champions League aus Dijon (Frankreich). Am Samstag (29.01.) folgt das Rückrundenspiel gegen die nationale Konkurrenz aus Weißenfels, bevor es am Montagabend in der MHPArena wieder auf internationalem Parkett zum Spitzenspiel gegen Galatasaray kommt. Für die erste Partie der neuen Woche sind aktuell noch Tickets im Onlineshop verfügbar, zum Spiel gegen den syntainics mbc sind nach dem exklusiven Vorverkauf für ehemalige Dauerkartenbesitzer und Mitglieder bereits alle Karten des 500 umfassenden Kontingents vergriffen.
Bei allen Terminen wird es zudem auch wieder die Möglichkeit für eine Erst-, Zweit- oder Boosterimpfung direkt an der MHPArena geben:
MI, 26.01.2022 // BCL // 18.00 – 21.00 Uhr
SA, 29.01.2022 // BBL // 15.00 – 20.30 Uhr
MO, 31.01.2022 // BCL // 18.00 – 21.00 Uhr
Termine sind ab Montag online buchbar, eine Impfung ist kurzfristig auch ohne Termin möglich.
Für Ludwigsburg spielten:
Tremmell Darden 22 Punkte / Jonah Radebaugh 10 (6 Rebounds / 6 Assists) / James Woodard 10 / Ethan Happ 9 (6 Rebounds) / Justin Simon 7 (6 Rebounds) / Jordan Hulls 6 / Johannes Patrick 5 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 4 / Yorman Polas Bartolo 3 und Lukas Herzog.
Für Berlin spielten:
Jaleen Smith 12 / Ben Lammers 10 / Yovel Zoosman 10 / Maodo Lo 10 / Luke Sikma 9 ( 9 Rebounds) / Louis Olinde 7 (9 Rebounds) / Oscar da Silva 7 (5 Rebounds) / Tamir Blatt 3 / Jonas Mattisseck 3 / Christ Koumadje 2 / Tim Schneider 2 und Johannes Thiemann.
Israel Gonzalez | Headcoach ALBA BERLIN: | „Glückwunsch an Ludwigsburg, die ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Sie haben sehr gute Quoten von der Dreierlinie aufgelegt und den Ball sehr gut bewegt. Es ist immer schwer, gegen dieses Team. Es ist sehr gut gecoacht und die Spieler fighten hart. Meine Spieler haben alles versucht und alles gegeben, was sie haben. Am Ende waren es die kleinen Details, die das Spiel entschieden haben. Wir hatten am Ende unnötige Turnover, wodurch das Spiel nochmal offen war. Es ist schade, dass wir verloren haben, aber Ludwigsburg hat sehr gut gespielt und den Sieg verdient.“ |
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg: | „Ich bin erleichtert und stolz, dass wir gegen einen starken, intensiven Gegner gewonnen haben. Kompliment auch an ALBA, das trotz des schwierigen Spielplans und der Corona-Quarantäne alles gegeben hat und zurück gekommen ist. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück auf unserer Seite. Tremmell hat einen Wurf getroffen und ALBA hatte noch einen offenen Wurf, der nicht rein gegangen ist. Es war ein knappes Spiel, in dem ALBA uns outrebounded hat. Wir hatten dafür weniger Turnover und mehr Assists. Am Ende waren es kleine Details, die entschieden haben. Ich wünsche ALBA, dass alle wieder gesund werden und sie zur alten Form zurückfinden. Für uns fängt jetzt mit dem Beginn des TOP16 in der Championsleague eine schwierige Phase an. Daher war der Sieg sehr wichtig heute.“ |