RIESEN müssen auf Heimvorteil setzen

Category News Date 2022-05-29 ALBA BERLIN vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 100:76

Foto: Thilo Wiedensohler.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg verlieren auch Spiel 2 in und gegen Berlin und müssen am kommenden Wochenende (Freitag, 3. Juni | 19.00 Uhr) im eigenen Wohnzimmer auf den Heimvorteil setzen: ALBA BERLIN überzeugte an diesem Abend in ganzer Tiefe, zeigte sich wie bereits in Spiel 1 wurfstark und sicherte sich damit einen deutlichen 100:76-Erfolg und den Matchball für das dritte Playoff-Halbfinale in Ludwigsburg. RIESEN-Topscorer wird Jonah Radebaugh mit 18 Punkten und 8 Rebounds.

Nach einem spannenden und intensiven Spiel 1 am Freitag mit dem besseren Ende für die Gastgeber in der Haupstadt, stand bereits am Sonntagabend das so wichtige Spiel 2 der Playoff-Halbfinalserie zwischen den MHP RIESEN Ludwigsburg und ALBA BERLIN an. Während die Ludwigsburger den, für den weiteren Serienverlauf so wichtigen, Auswärtserfolg einfahren wollten, ging es für die Berliner darum mit einer komfortablen Ausgangslage ins Schwabenland zu reißen. Ein Serienausgleich von 1:1 würde mindestens ein viertes Spiel bedeuten, welches ebenfalls wieder in der Barockstadt stattfinden würde. Eine Berliner 2:0 würde jedes folgende Spiel zu einem Matchball für die Albatrosse machen.

Der erste Ballbesitz in der Mercedes-Benz Arena gehörte an diesem Abend den Ludwigsburger, die ersten Punkte jedoch den Hausherren, bei denen Maodo Lo direkt von der Dreierlinie ein Statement setzte. Einen erfolgreicher Freiwurf von Jonas Wohlfarth-Bottermann und Distanztreffer von Jordan Hulls sorgten dennoch dafür, dass die Gelb-Schwarzen den Anschluss nicht verloren (6:4, 3‘). Der Kapitän fand darauf noch mehr den Zug zum Korb und netzte per Korbleger zum ersten Ausgleich im Spiel ein (8:8, 4‘). Ein technisches Foul gegen den Headcoach der MHP RIESEN John Patrick sorgte dann für Berliner Freiwürfe, welche diesen einen kleineren 6-Punkte-Vorsprung verschafften – den jedoch Jonah Radebaugh von der 6.75-Meter-Linie für die Barockstädter direkt wieder zu verkürzen wusste (17:14, 8‘). In einem mit Blick auf die Feldtrefferquoten relativ ausgeglichenen ersten Viertel konnten sich die Hauptstädter vor allem über das Attackieren des Korbes durchsetzen, standen dabei drei Mal so häufig wie die Ludwigsburger an der Freiwurflinie (13:4 FT) und setzten sich nach den ersten 10 Minuten auf 25:17 ab.

In der Viertelpause gelang den MHP RIESEN kein Momentum-Wechsel und ALBA Berlin ging dank eines Dreiers von Louis Olinde zum ersten Mal zweistellig in Führung (28:17, 11‘). Auf einen 8:2-Lauf zum Start in den zweiten Spielabschnitt reagierte John Patrick zunächst mit einer Auszeit, bevor Tremmell Darden den Berliner Run erstmals wieder mit einem Distanztreffer stoppte (35:19, 13‘). Dennoch konnten die Hausherren ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf bis zu 16 Zähler ausbauen. Die MHP RIESEN dachten weiterhin jedoch noch lange nicht an Aufgeben, zeigten besonders am offensiven Brett starken Einsatz (7 Offesnivrebounds und versuchten, den Berliner Rhythmus so gut wie möglich zu unterbrechen. Sinnbildlich dafür der 1.000 Karriererebound (350+ Offensivrebounds) von Yorman Polas Bartolo, der im Angriff unermüdlich für sich und seine Teamkollegen ackerte und den offensiven Apraller mit einem Putback-Dunk veredelte. Doch die Hauptstädter trumpften weiter mit starken Trefferquoten auf – ein Offensivrhythmus, auf den die Barockstädter auch im zweiten Viertel keine Antwort fanden (49:35, 20‘).

Um eine Berliner Serienführung noch abwenden zu können, müsse man wieder „mehr „Ludwigsburger Basketball“ spielen“, erklärte Co-Trainer David McCray im MagentaSport-Halbzeitinterview. Mit dieser Einstellung startete man dann auch zunächst durch Korbleger von Jonah Radebaugh und Jonas Wolfarth-Bottermann motiviert in Halbzeit 2, ehe Jaleen Smith für Alba per Dreier konterte (52:39, 22´). Ludwigsburg verpasste es in Folge die Lücke weiter zu schließen und Louis Olinde erhöhte für die Hauptstädter mit zwei aufeinanderfolgenden Dreiern (5/6 insgesamt am Ende) via Korbleger erstmals auf 20 Punkte Vorsprung (62:42, 26´). Die Schwaben zeigten Moral und versuchten die drohende Niederlage dennoch abzuwenden: James Woodard (14 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists) übernahm Verantwortung und initiierte eine starke Ludwigsburger Phase und verkürzte erfolgreich per Dreier auf 72:55 (28´). Jonah Radebaugh machte mit einem starken Finish zum Viertelende noch einmal deutlich, dass man noch lange nicht aufgegeben hatte (73:59, 30´).

Mit dem Rückenwind der aufkommenden Aufholjagd wollte Ludwigsburg nun endgültig zurück ins Spiel, doch wie zuvor im Spiel fand Berlin immer wieder eine Antwort und verpasste durch aufeinanderfolgende Dreier von Blatt und da Silva der gelb-schwarzen Euphorie einen Dämpfer (79:61, 31´). Die RIESEN verpassten es an dieser Stelle noch einmal den Abstand entscheidend zu verkürzen: Ein potenzielles Momentum-Play der Barockstädter, bei welchem Jordan Hulls mit Zuspiel Tremmell Darden für den Alley-Oop bediente, wurde sinnbildlich für dieses Spiel durch schnelle fünf Berliner Punkte gekontert und die letzte Ludwigsburger Hoffnung im Keim erstickt (84:63, 35´). Das Spiel war nun entschieden und die Berliner verwalteten vor allem in Persona von Louis Olinde (24 Punkte) und Johannes Thiemann (22 Punkte) die Partie – und holten sich am Ende den deutlichen Sieg in Spiel 2 (100:76, 40´).

Somit geht die Serie mit einer 2:0-Führung für die Albatrosse nach Ludwigsburg. Zwar schafften die Ludwigsburger es heute den großen Malus aus Spiel 1 – die Rebound Unterlegenheit – auszugleichen (38:38 Rebounds), doch konnte man das charakteristische Berliner Zusammenspiel nicht entscheidend reduzieren (28:13 Assists), um ihren Rhythmus empfindlich zu stören. Außerdem ermöglichte eine erneute deutliche Freiwurfdiskrepanz den Berlinern viele einfache Punkte von der Freiwurflinie, die den Barockstädtern ihrerseits fehlten. Mit dem Rücken zur Wand wollen sich die Barockstädter nun vor heimischer Kulisse die Chance auf die nächste Runde bewahren und mindestens ein Spiel 4 erzwingen.

Nächstes Heimspiel

Am kommenden Freitag, den 03.06 wechselt die Serie für Spiel 3 in die Barockstadt, Tip-Off ist um 19:00 Uhr. Ein mögliches Spiel 4 wäre am Sonntag, den 05.Juni 18:00 Uhr.

Tickets für alle gesetzten Playoff Heimspiele sind im RIESEN Ticketshop, der Tickethotline, in der Geschäftsstelle und an allen Eventim Vorverkaufsstellen verfügbar. (Zu den Tickets auf der Sparda-Tribüne geht es hier entlang.).

Tickets für ein mögliches Spiel 4 der Serie sind sobald dieses feststeht erhältlich und könnten nach Spiel 3 auch an der Abendkasse in der MHPArena erworben werden.

 

Für Ludwigsburg spielten:

Jonah Radebaugh (15 Punkte (8 Rebounds) / James Woodard 14 (5 Rebounds / 5 Rebounds) / Tremmell Darden 13 / Jordan Hulls 8 / Yorman Polas Bartolo 6 (7 Rebounds) / Jonathan Bähre 5 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 5 / Ethan Happ 4 / Johannes Patrick 3 / Jacob Patrick, Lukas Herzog und Tekele Cotton.

Für Berlin spielten:

Louis Olinde 24 Punkte (5 Rebounds) / Johannes Thiemann 22 (6 Rebounds) / Oscar Da Silva 14 / Maodo Lo 10 / Tamir Blatt 7 (6 Assists) / Jaleen Smith 5 (6 Assists) / Malte Delow 5 (5 Rebounds) / Christ Koumadje 4 (3 Rebounds) / Yovel Zoosman 4 / Luke Sikma 2 (6 Rebounds / 5 Assists) / Ben Lammers 2 und Jonas Mattisseck 1.

Statements

Israel Gonzalez | Headcoach ALBA BERLIN:
„Ich freue mich sehr über die Atmosphäre heute in der Mercedes-Benz Arena: Nach einem Jahr mit so vielen Problemen ist es toll, wieder so viele Leute in der Arena zu sehen und die Stimmung zu erleben. Meine Mannschaft hat tollen Einsatz gezeigt. Ludwigsburg ist ein harter Gegner, der sehr körperlich spielt. Aber wir haben uns heute besser darauf eingestellt. Dazu haben wir mit besserer Quote getroffen als im ersten Spiel, wovon auch unsere Ballbewegung profitiert hat. Aber es steht nun erst 0:2. Um in Ludwigsburg zu gewinnen, müssen wir sehr gut spielen.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Wir haben in den ersten beiden Ballbesitzen gleich Maodo Lô freie Dreier gegeben - das hat uns nicht geholfen. Wenn ALBA seinen Rhythmus hat, ist es sehr schwer diesen zu stoppen. Sie sind ihre Fastbreaks gelaufen - es gab Dreier, Dunks, teilweise war es spektakulär. Wir haben uns in Phasen zurückgekämpft, aber ich bin nicht zufrieden damit, dass wir 100 Punkte zugelassen haben, auch wenn ALBA ein sehr gutes Team ist. Ich bin auch etwas verwundert, dass wir so viel weniger Freiwürfe bekommen haben – in beiden Spielen. Dennoch hat ALBA exzellent gespielt und vor allem die Dreier sehr gut getroffen, Olinde alleine mit Fünf von Sechs. Das hat unsere Moral gebrochen.“
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