Siegreich in die Länderspielpause

Category News Date 2021-02-12 RASTA Vechta vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 66:84

Zum (verfrühten) Abschluss einer äußerst intensiven Woche mobilisieren die Ludwigsburger in Vechta noch einmal alle Kräfte – und können sich beim 15. Erfolg in Serie vor allem auf ihre „Young Guns“ verlassen. Foto: Christian Becker.  

Die MHP RIESEN Ludwigsburg kehren siegreich aus Niedersachen zurück. Zum Rückrunden-Auftakt feiern die Schwaben einen 84:66-Auswärtserfolg bei RASTA Vechta und verteidigen die Tabellenführung, auch nach einer kräftezehrenden Woche, erneut.

Wenige Stunden vor Spielbeginn erlebte die vollgepackte Woche der MHP RIESEN Ludwigsburg eine unerwartete Entspannung: Aufgrund eines positiven Corona-Befundes bei s.Oliver Würzburg wurde die für Sonntag angesetzte Partie auf einen unbestimmten, späteren Zeitpunkt verlegt. John Patrick und seine Mannen hatten entsprechend vor Tip-Off die Gewissheit, dass im Anschluss an den Gastauftritt in Vechta Entspannung angesagt sein würde.

Ins dritte Spiel binnen fünf Tagen startete der deutsche Vize-Meister mit einer unveränderten Formation: Barry Brown konnte beim Aufwärmen zwar schon wieder mitwirken, wurde aber mit einer Vorsichtsmaßnahme geschont. Auch ohne den US-Amerikaner kamen die Ludwigsburger defensiv gut in den Rückrunden-Auftakt. Sie zwangen die Hausherren zu vier Ballverlusten, blieben selbst aber ohne Feldkorb. Lediglich Jaleen Smith sorgte zwischenzeitlich für zwei Zähler von der Freiwurflinie. Die Hausherren bekleckerten sich im Ballvortrag wahrlich nicht mit Ruhm – Stefan Peno leistete sich insgesamt acht Turnover – wussten jedoch ihre Chancen zu nutzen. Sie zogen auf vier Punkte davon, ehe Jonas Wohlfarth-Bottermann in der vierten Spielminute die ersten Punkte aus dem Feld erzielte (6:4). Infolgedessen lief es für die Gäste bedeutend besser, sie drehten das Spiel (8:10) und kamen besser in ihren Rhythmus. Jordan Hulls und Lukas Herzog verwandelten aus der Ferndistanz und führten ihre Farben zur verdienten Viertelführung (12:21, 10.).

Während die Ludwigsburger im ersten Spielabschnitt noch mit angezogener Handbremse agieren (mussten), waren die Beine auch zu Beginn des zweiten Viertels schwer. Dennoch blieben die Ludwigsburger mit Leichtigkeit vorne und konnten sich dabei auch weiterhin auf Herzog und Jacob Patrick verlassen. Der 19-Jährige markierte in den ersten 16 Minuten 11 Zähler, stellte für seinen Farben auf +15 (20:35) und zwang Thomas Päch zur zweiten Auszeit der Partie. Die kämpferisch gute Leistung der MHP RIESEN aber nur am Youngster festzumachen, würde dem Gezeigten nicht gerecht werden. Die Schwaben kontrollierten gemeinschaftlich das Geschehen und lagen auch beim Gang in die Kabinen zweistellig in Front (26:41, 20.).

Die frischen Beine entscheiden die Partie

Nach dem Seitenwechsel taten sich die Ludwigsburger dann aber noch mal ein Stückchen schwerer: Vechta versuchte sich mit aller Kraft am Start einer Aufholjagd und verkürzte den Rückstand durch einem 7:1-Lauf. Obwohl der schwäbische Vorsprung nun im einstelligen Bereich war, blieben die MHP RIESEN am Drücker. Sie ließen sich durch den Kampf der Hausherren nicht verunsichern, mobilisierten ihre Kraftreserven und hatten in Jaleen Smith den besten Mann in den eigenen Reihen. Der RIESEN-Topscorer führte seine Farben an, avancierte zum besten Punktesammler und Vorlagengeber der Partie – und spielte einen weiteren Assist auf Jonah Radebaugh, der fünf Sekunden vor Viertelende einen Distanztreffer nachlegte (45:58, 30.)

In den abschließenden zehn Spielminuten sollten die Barockstädter dann nichts mehr anbrennen lassen. Obwohl bei Tremmell Darden, Yorman Polas Bartolo und Co. sichtbar die Kräfte schwanden, stimmte der gemeinschaftliche Ertrag: Unter anderem Radebaugh, Herzog und Desi Rodriguez sprangen mehrfach und energisch für ihre Teamkollegen in die Bresche. Sie lieferten im vierten Viertel die nötigen Zähler und verteidigten im Teamverbund effizient, sodass der Vorsprung weiter anwuchs. Bemerkenswert dabei: Rodriguez (20 Punkte) und Radebaugh (11) markierten jeweils Karrierebestwerte und sorgten, gemeinsam mit ihren Teamkameraden, für einen nun sehenswerten Spielfluss und das beste Viertel der Partie. Schlussendlich feierten die Schwaben einen hart erkämpften 84:66-Auswärtserfolg und den gelungen Rückrunden-Auftakt.

Nach der zweiten, sehr langen Auswärtsfahrt binnen fünf Tagen haben die Ludwigsburger nun knapp zwei Wochen spielfrei. Im Anschluss an die Länderspielpause sind sie abermals auf fremdem Parkett gefordert – dann allerdings nicht in Niedersachsen, sondern in Hamburg (28.02.2021).

Stats

Für Vechta spielten: Will Vorhees 19 Punkte / 5 Rebounds, Jordan Barnett 17, Robin Christen 9 / 5, Jesse Hunt 8 / 8, Björn Rohwer 6, Jannes Hundt 4, Stefan Peno 3, Tim Hasbargen, Josh Young und Marlin Mason.

Für Ludwigsburg spielten: Desi Rodriguez 20 Punkte, Jaleen Smith 18 / 5 Rebounds / 8 Assists, Jonah Radebaugh 12, Lukas Herzog 11, Jonas Wohlfarth-Bottermann 9, Jordan Hulls 6, Yorman Polas Bartolo 5 / 7, Andrew Warren 3, Jacob Patrick, Tremmell Darden und Johannes Patrick.

Statements

John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Ich möchte meiner Mannschaft zum Sieg gratulieren. Es war ein hart umkämpftes Spiel. Vechta hat, trotz aller Verletzungen, alles gegeben. Auch wenn wir am Ende mit 18 Punkten in Vorsprung lagen, hat Vechta immer gekämpft – wir konnten nie in unseren Rhythmus kommen. Jaleen Smith hat mal wieder ein Monster-Spiel gemacht. Aber ich möchte besonders unseren jüngeren Spielern ein Kompliment machen. Luki [Herzog] und Jacob [Patrick] waren auf dem Feld wichtig für uns. Der Plus-Minus-Wert von Jaleen war mit +16 natürlich super, aber auch Jake, Luki und Jonah Radebaugh haben gezeigt, was sie können. Es war ein wichtiger Sieg für uns. Ich wünsche Thomas [Päch] und dem Vechtaer Team vor allem gute Besserung und dass sie hoffentlich bald in ihren Rhythmus finden."
Thomas Päch | Headcoach RASTA Vechta
"Glückwunsch nach Ludwigsburg – und vielen Dank für die Wünsche! Wie er schon gesagt hat: Sie sind hier mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführers hergekommen und haben mit Jaleen Smith den, für mich, klar besten Spieler der Liga. Es ist unglaublich, was für eine Souveränität er ausstrahlt und alle anderen Akteure dies mitnehmen. Was soll ich sagen? Wir waren auf den Druck vorbereitet. Die Bälle haben wir nicht gegen den Druck verloren, sondern haben sie fahrlässig weggeworfen. Zum Teil ohne, dass überhaupt ein Gegner involviert war. Dann wird es schwierig gegen eine Ludwigsburger Mannschaft. Wir sind mehrfach nochmal auf neun Punkte herangekommen, dies war der knappste Rückstand. Die Jungs ackern und kämpfen, aber wenn die Leistungsträger fehlen und die, die da sind aus unterschiedlichen Gründen nicht so abliefern können, wie sie sollen, wird es extrem schwierig. Aber am Ende müssen wir Energie finden und den Mund abwischen, damit wir gegen Braunschweig besser abliefern und unsere Nervosität, die uns die Turnover gekostet haben, besser in den Griff bekommen."