Der sechste Mann als entscheidender Faktor: Mit den Fans und voller Halle im Rücken möchte Ludwigsburg in den kommenden drei Tagen dreifach siegen. Foto: Eibner / Sascha Walther.
Nach den aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen in Chemnitz und Istanbul sind die MHP RIESEN Ludwigsburg bei den kommenden drei Aufgaben wieder in eigener Halle gefordert. Binnen der nächsten acht Tage stehen drei wegweisende Duelle in der MHPArena an. Zunächst steht an diesem Samstag (13.01., 20:00 Uhr) das Derby gegen die HAKRO Merlins Crailsheim auf der Agenda.
Flug TK 1703, der am Donnerstagnachmittag am Flughafen Stuttgart ankam, brachte nicht nur den gelb-schwarzen RIESEN-Tross wohlbehalten zurück ins Schwäbische, sondern auch einen Cocktail aus Frust, Motivation und Jetzt-erst-recht-Stimmung mit in die Barockstadt. Headcoach Josh King und sein Team waren sichtbar und merklich angefressen, ob des Spiels in Istanbul. Natürlich auch über die Tatsache, dass das zweite Play-In-Spiel verloren wurde. Vor allem aber über das Zustandekommen der Niederlage, die Chancenlosigkeit nach deutlichem Rückstand und das fahrlässige Verspielen des gerade erst erarbeiteten Matchballs.
In der kommenden Woche und den kommenden drei Heimspielen möchten sich die MHP RIESEN nun wieder von ihrer besten Seite präsentieren, spielerisch eine Reaktion zeigen und in beiden Wettbewerben die nächste Stufe erreichen; also das Top-16 in der Basketball Champions League und mindestens Rang sechs nach der easyCredit BBL-Hinrunde.
Aber: first things first. Also: Kompletter Fokus aufs Derby, alle Augen auf Crailsheim und auf einen Gegner im diametralen Gegensatz. Einerseits sind die HAKRO Merlins seit der Vorwoche im Aufwind, andererseits mit Blick auf das Tableau akut abstiegsgefährdet. Mit einer 3:12-Bilanz stehen die Hohenlohe-Franken nur auf Rang 17. Die Nachverpflichtung von Tremmell Darden gab dennoch das Maximum an positiver Energie. Der mittlerweile 42-jährige Bilderbuchveteran vernetzte am vergangenen Wochenende zahlreiche lose Enden miteinander und machte genau das, was er auch unter anderem in Ludwigsburg in die Waagschale warf: Führungsqualität, Verteidigung und Kommunikation. Crailsheim gewann 87:76 gegen Weißenfels und erarbeitete sich den Befreiungsschlag. Aufgrund dessen, dass Bogdan Radosavljevic in der PreSeason gesundheitsbedingt seine Karriere (Arthrose in der rechten Schulter) beenden musste, der Klub bereits dreifach nachverpflichtete (Leo Westermann, Brandon Childress, Darden) und auch den Trainer wechselte (Jussi Laakso statt Nikola Markovic), ist die Lage in Crailsheim dennoch äußerst angespannt.
Der Klassenerhalt ist kurz vor der Saisonhalbzeit absolut im Bereich des Möglichen: Göttingen, Tübingen und Weißenfels sind tabellarisch in Reichweite und der Kader, wenn komplett, absolut konkurrenzfähig. Wunder- oder in diesem Fall eher Zauberdinge muss bei den HAKRO Merlins keiner vollbringen. An zwei Stellschrauben gilt es dennoch zu arbeiten: A) der Offensive und B) der Auswärtsschwäche. Mit 79,7 Zählern pro Partie schicken die Crailsheimer die durchschnittlich punkteärmste Angriffsreihe ins Rennen, verfügen zudem über ein Net-Rating von -11,3. Heißt: Crailsheim kommt selbst schwer ins Rollen und kassierte bis dato zumeist deutliche Niederlagen, in der Fremde ist der Klub in dieser Saison noch sieglos – und entsprechend heiß drauf, den Trend der Vorwoche zu bestätigen. Darden (24:38 Minuten beim Debüt / 2 Punkte / 8 Rebounds), Westermann (10,5 PpS / 4,7 RpS), Childress (16,2), James Murray-Boyles (13,0), Keandre Cook (12,6 / 4,7) sowie die Merlins-Leader Maurice Stuckey (8,9 / 2,9) und Fabian Bleck (5,8 / 4,7) sind auf alle bereit fürs Derby und können sich bei diesem auf eine Vielzahl an eigenen Fans freuen. Wie auch im Duell gegen Tübingen wird der Auswärtsblock gut gefüllt daherkommen.
Wobei die Auslastung am Samstag generell (k)ein Thema sein wird: Abermals ist die MHPArena bereits im Vorfeld der Partie sehr gut gefüllt, erneut gibt’s „nur“ noch Restkarten-Kontingente. Während die Hausherren auf dem Parkett für beste Unterhaltung sorgen, die Bretter kontrollieren und offensiv ins Laufen kommen möchten und sich, siehe eingangs, den Heimsieg-Dreierpack zum Ziel gesetzt haben, gibt’s erneut auch rundherum und abseits des Liberty Dance Teams Erwähnenswertes: Die Barock Pirates laden wie schon beim Heim-Derby gegen Tübingen erneut zum Glühwein- und Punsch-Umtrunk (3,50 Euro / 3,00 Euro) auf dem Vorplatz der MHPArena ein, sodass gerade bei den aktuell vorherrschenden Temperaturen alle Körper gewärmt und alle Stimmbänder geölt sein werden. In der Halbzeit lohnt derweil das Verweilen im Innenraum: Die Air Cracks sind wieder einmal vor Ort und werden wie schon in den vergangenen Jahren und zuletzt auch die Kunstrad-Europameister Simon Köcher und Jonas Mächtig begeistern.
Alle RIESEN-Fans, die für Samstagabend kein Ticket (mehr) bekommen haben, werden gewohntermaßen doppelt medial fündig: Dyn überträgt das Duell, mit Michael Körner am Mikrofon, ab 19:45 Uhr live aus der MHPArena. Ebenfalls live und ebenfalls aus der MHPArena, gleichzeitig aber kostenfrei, meldet sich das marktEINBLICKE RIESEN-Fanradio. Hier sind Sebastian Schacht und Nicolas Reil ab 19:50 Uhr via YouTube-Stream auf Sendung.
5 – fach war die MHPArena in den letzten sechs RIESEN-Heimspielen mit jeweils 4.000 Fans ausverkauft und gegen Darüssafaka Lassa (3.314) ebenfalls sehr gut gefüllt. Gegen Crailsheim könnte ebenfalls kein Platz mehr frei bleiben. Stand jetzt (Freitag, 10:00 Uhr) sind nur noch knapp 100 Resttickets verfügbar.
6 – Spiele, 6 Siege: Die RIESEN-Heimbilanz gegen Crailsheim ist beachtlich und perfekt. Durchschnittlich wurden die Partien gegen die Hohenlohe-Franken mit 12,3 Zählern Differenz bezwungen.
74 – Derbyzähler stehen bisher für Jaren Lewis auf der Habenseite: In seinen sechs Duellen (4x easyCredit BBL, 2x BBL Pokal) mit Ludwigsburg erzielte der Ex-Merlin
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. HAKRO Merlins Crailsheim
Samstag, 13.01.2024; Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
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