Spieltag 7: zuhause sieglos vs. auswärts ungeschlagen

Vieles ist im Fluss, Vieles in den kommenden Tagen in der Fremde auf der Agenda: Ludwigsburg steht vor reiseintensiven Wochen. Foto: Eibner / Sascha Walther.

Eine Serie von sechs Auswärtsspielen in den nächsten sieben Partien beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Wochenende. In Bamberg treffen die Schwaben am Sonntag (12.11.; 15:30 Uhr) auf einen runderneuerten Klub. Während die nunmehr als Baskets firmierenden Franken noch auf den ersten Heimsieg warten, streben die Barockstädter den vierten Sieg im sechsten easyCredit BBL-Spiel an.

60:78 und 70:99: Die Stichprobe von innerdeutschen Auswärtsfahrten ist bei den MHP RIESEN Ludwigsburg in dieser Spielzeit zwar noch sehr gering – gleichwohl aber sehr positiv. Zweifach betraten die Schützlinge von Headcoach Josh King in der Fremde das Parkett, zweifach verließen sie es als Sieger. Die Leistungen in Würzburg und Ulm gehörten zweifelsohne zu den besten Defensiv-Leistungen im bisherigen Saisonverlauf. Ludwigsburg hielt dem Druck von Gegner und Publikum stand und belohnte sich jeweils mit dem Auswärtserfolg.

Exakt dieses Ergebnis soll auch am Sonntag schlussendlich auf der Habenseite stehen, was abermals eine defensive Herausforderung werden wird. Unter der Ägide von Headcoach Oren Amiel, der weiterhin an der Seitenlinie steht, haben die Bamberger Gastgeber in den vergangenen Wochen nicht nur den Klubnamen, das Logo und die Gesellschafterstruktur verändert, sondern sich auch einem sehr schnellen Spielstil verschrieben. Die Oberfranken nehmen bis dato 71,4 Würfe pro Partie (Ludwigsburg: 68,6) und werfen aus allen Lagen auf den gegnerischen Korb, sehr gerne aus der Ferndistanz. 32,4 Versuche (Ludwigsburg: 27,6) nehmen die Baskets pro Partie von jenseits der 6,75-Meter-Linie und haben damit ähnliche Stärken wie auch die ROSTOCK SEAWOLVES, denen die MHP RIESEN zuletzt erfolgreich gegenüberstanden.

An diesem Wochenende gilt es nun nicht die Kreise von Derrick Alston Jr. und Co. zu minimieren, sondern Zach Copeland (19,2 PpS, 3,4 ApS), Justin Gray (14,0), Trey Woodbury (15,2) ), Adrian Nelson (12,0) und EJ Onu (10,4) zu bremsen. Das Quintett wechselte im vergangenen Sommer nach Deutschland und in die Heimat des Resetknopfes, prägt das Geschehen. Für Ludwigsburg-Expertise und Extra-Power in der Verteidigung sorgen BBA-Alumni Lukas Herzog und Rückkehrer Karsten Tadda. Letzterer zog unter der Woche an alter Wirkungsstätte mit den Telekom Baskets Bonn das BCL-Sieger-Banner unter die Hallendecke, ist seit diesem Sommer aber wieder in seiner Heimat aktiv. Mit Ausnahme von Tadda, der ein Profisportler aus dem Bilderbuch ist, konnten sich die Amiel-Schützlinge die ganze Woche hinweg auf das Duell mit den RIESEN konzentrieren. Bamberg verpasste im Frühjahr erstmals nach 22 Jahren die Playoffs und qualifizierte sich damit auch nicht fürs internationale Geschäft.

Der erneute Neustart kommt in ‚Freak City‘ bisher dennoch mit Zuspruch daher. Für das Match-Up am Sonntag sind bereits mehr als 4.500 Tickets verkauft, die Kulisse dürfte demnach, traditionell, sehr gut werden und auf ein weiteres Erfolgserlebnis hoffen. Aktuell rangieren die Franken mit einer 2:3-Bilanz auf Rang 12 der easyCredit BBL-Tabelle. Die Erfolgserlebnisse gab’s in Weißenfels (86:94) und in der Vorwoche in Heidelberg (90:109), zudem waren die Baskets auch auf im BBL Pokal siegreich unterwegs  – und sicherten sich in Quakenbrück (67:78) und Hamburg (64:80) das Ticket für die jeweils nächste Runde. Im Viertelfinale geht’s nun Anfang Dezember nach Vechta.

Kader-Situation: besser, Bamberg-Bilanz: verbesserungswürdig

Bis zur Pokal-Pause sind die MHP RIESEN Ludwigsburg ihrerseits noch siebenfach gefordert, sechsfach treten sie dabei auswärts an und möchten für dieses Aufgabenspektrum zeitnah auch personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Die Kräfte sind ähnlich zur Wochenmitte und dem Duell gegen Sassari gelagert, die Gelb-Schwarzen werden gegebenenfalls erneut justieren müssen – was aufgrund der Kader-Struktur und gleich vier Doppellizenz-Akteuren aber nicht mit einem Rumpfaufgebot einhergehen und aufgrund des Genesungsprozesses einiger erkältungsbedingt angeschlagener Spieler ohnehin voraussichtlich gar nicht ins Gewicht fallen wird. Unter anderem Johannes Patrick, der am Dienstag krankheitsbedingt das Bett hüten musste, wird in Bamberg wieder zum Aufgebot gehören.

Gewissheit herrscht derweil bei der Herangehensweise. King attestierte und adressierte am Dienstag nach der Niederlage gegen Sassari, dass sein Team mit den eigenen Mittel verdientermaßen bezwungen worden wäre und er nun einerseits eine Reaktion erwarte und andererseits die Stellschrauben in Bamberg justieren wolle. Da die Enttäuschung über die BCL-Niederlage keine Einzelmeinung des US-Amerikaner ist, sondern exemplarisch für alle Ludwigsburger steht, ist die Maßgabe klar. Während Bamberg den Feuerwehr- und Familienspieltag zelebriert, möchten die MHP RIESEN ihrerseits ab Spielbeginn zünden.

Zahlenspiele zum 7. Spieltag | #BAMLUD

1 – Offensivrebound kann den Unterschied machen. Und sollten die Schwaben einen oder mehrere Abpraller holen, hätten sie in dieser Spielzeit bereits 75 offensive Boards gesammelt.

14 – Punkte für die 100. Desure Buie könnte, bei seinem bisherigen Saisonschnitt und eben jener Ausbeute, in Franken als erster RIESE die dreistellige Marke knacken.  

2:8 – lautet die Ludwigsburger Bilanz in der BROSE ARENA aus den vergangenen zehn Spielen. Womit klar wird: Das oberfränkische Pflaster war in den vergangenen Jahren kein wirklich gutes für die Schwaben. In der vergangenen Spielzeit setzte es eine 73:81-Niederlage, nun soll auch dafür Revanche genommen werden.

Infos

Bamberg Baskets vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Sonntag, 12.11.2023; Tip-Off 15:30 Uhr

BROSE ARENA, Forchheimer Straße 15, 96050 Bamberg

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