Offensiv-Power und Center-Dominanz

Category News Date 2023-11-12 Bamberg Baskets vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 90:102

Elijah Childs machte unter den Körben das bisher beste Spiel im gelb-schwarzen Trikot und garnierte seine Leistung mit einem Distanztreffer samt Statement-Jubel. Foto: Eibner / Guener Santemiz.   

Mit einem 102:90-Erfolg kehren die MHP RIESEN Ludwigsburg am 7. Spieltag aus Bamberg zurück. In Oberfranken agieren beide Klubs mit offenem Visier im Angriff, weshalb die Ludwigsburger Defensive einmal mehr den Unterschied macht. Das dritte Viertel, die geringe Turnover-Anzahl und die gelb-schwarze Big-Men-Riege machen den Unterschied.

Zum vierten Mal in Serie gab’s für Headcoach Josh King eine Kader-Justierung vor Spielbeginn, erneut war diese der Verletzungs- und Krankheitssituation innerhalb des Teams geschuldet. Der weiterhin angeschlagene Jonathan Bähre rückte raus, der genesene Johannes Patrick, der gegen Sassari krank ausgefallen war, rückte wieder rein ins 12er-Aufgebot.

Ab dem Sprungball standen dann aber nicht mehr die Schwaben, sondern die Hausherren im Fokus. Von Beginn an suchten sie ihr Glück im Angriff und drückten aufs Tempo. Doch auf den 13:6-Zwischenstand reagierten die MHP RIESEN ausgezeichnet. Die Gäste kamen ihrerseits auf Betriebstemperatur, verkürzten das Defizit und kamen dank zweier aufeinanderfolgender Distanztreffer von Silas Melson zum Ausgleich (17:17). Dennoch war das beidseitig offene Visier mindestens für einen der beiden Trainer zu viel des Guten – King bat seine Mannen zur Zusatzansprache (23:20, 8. Spielminute). Nach der Ansprache veränderte sich das Geschehen kaum; beide Mannschaften warfen aus allen Lagen auf den Korb. Bamberg tat dies weiterhin besser, woran auch die sieben zugelassenen Offensivrebounds ihren Anteil hatten. Ludwigsburg blieb, unter anderem dank eines Buzzerbeaters von Deion Hammond, auf Tuchfühlung (28:25, 10.).

Ab dem zweiten Viertel übernahmen die Ludwigsburger dann schrittweise die Spielkontrolle. Den Führungswechsel besorgte Elijah Childs – mit Lay-Up und Alley-Oop-Dunk im Fastbreak (34;38, 14.), doch im weiteren Viertelverlauf standen die Big Men seltener im Fokus. EJ Onu und Filip Stanic hatten auf Bamberger, Childs und Eddy Edigin auf Ludwigsburger Seite mit Foulproblemen zu kämpfen. Hieraus entwickelte sich ein weiteres Hin und Her mit offensivem Fokus und entsprechender Akzentuierung. Für den letzten Akzent der ersten 20 Minuten sorgte Jayvon Graves, der seinen ersten Distanztreffer der Partie einstreute und seinen Farben die Halbzeit-Führung bescherte (49:52, 20.).

RIESEN-Verteidigung sorgt für Spielkontrolle

Trotz dessen, dass Edigin noch vor dem ersten Korberfolg nach dem Seitenwechsel sein viertes Foulspiel kassierte, kehrten die Schwaben dominant auf das Parkett der gut gefüllten BROSE Arena (5.011 Zuschauer) zurück. Childs, Graves, Hammond und Desure Buie trafen aufeinanderfolgend allesamt aus der Ferndistanz und sorgten für ein Offensivfeuerwerk. Dieses kam auf der Basis einer guten Verteidigungsleistung und einem sehr sicheren Ballvortrag – nur sieben Turnover im kompletten Spiel – daher; sorgte aber noch nicht für die Entscheidung. Der fränkische Mann des Abends, Trey Woodbury, war für keinen Ludwigsburger in den Griff zu bekommen. Der US-amerikanische Rookie schulterte seine Farben und hielt die Bamberger damit noch im Spiel (67:81, 30.).

Nur folgerichtig war es auch im vierten Spielabschnitt Woodbury, der mit fünf konsekutiven Zählern endgültig wieder für Hoffnung sorgte und King zur Auszeit zwang. Allerdings: Ludwigsburg blieb unter den Körben gefährlich und gab mit Childs, Edigin und Jaren Lewis, die zusammen auf 50 Punkte und 29 Rebounds kamen, deutlich den Ton an. EJ Onu und Woodbury mussten der schwäbischen Physis und Klasse Tribut zollen und wussten sich nur mit Foulspielen zu helfen – was das Duo mit derer je fünf auf die Bank beförderte und Ludwigsburg weiteren Auftrieb gab. Während die Baskets nochmals kämpften, blieben die MHP RIESEN auch in der Crunchtime hoch konzentriert und beharrlich (genug) und sicherten sich den verdienten vierten Sieg in der easyCredit BBL.

Weiter geht’s dann im nächsten Spiel mit vielen Parallelen: Erneut sind die Schwaben sonntags, auswärts und im größten Bundesland der Republik gefordert – dann allerdings im bayerischen Teil, in sieben Tagen gastieren die Ludwigsburger beim FC Bayern Basketball (19.11., 15:30 Uhr).

Stimmen und Stats

Für Bamberg spielten: Trey Woodbury 28 Punkte / 5 Rebounds, Malik Johnson 23 / 7 Assists, Adrian Nelson 16 / 13 Rebounds, Zach Copeland 14, Filip Stanic 7, EJ Onu 2, Kevin Wohlrath, Karsten Tadda, Lukas Herzog und Gabriel Kuku.

Für Ludwigsburg spielten: Elijah Childs 20 Punkte / 8 Rebounds, Jaren Lewis 19 / 6, Silas Melson 16, Jayvon Graves 12, Eddy Edigin 11 / 15, Desure Buie 10 / 7 Assists, Deion Hammond 9, Yorman Polas Bartolo 5, Jacob Patrick und Johannes Patrick.

Statements

Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Wir sind glücklich über den Sieg hier in Bamberg und ich freue mich für die Mannschaft und unseren ganzen Klub. Bamberg hat sehr gute Offensivspieler, gegen die wir in der zweiten Halbzeit in der Verteidigung viel besser agiert haben, als noch in der ersten Hälfte, als wir unsere Erwartungen überhaupt nicht umsetzen konnten. Wir müssen uns in dieser Hinsicht definitiv verbessern, aber dennoch haben wir es geschafft, die Stopps zu bekommen, als wir sie im Spiel brauchten. Unsere Großen Eddy Edigin, Elijah Childs und Jaren Lewis haben einen sehr guten Job gemacht und das war aus meiner Sicht heute der Unterschied in diesem Spiel."
Oren Amiel | Headcoach Bamberg Baskets
"Der positive Aspekt in diesem Spiel ist, dass wir auch gegen eine bekanntlich sehr physisch spielende Mannschaft Wege gefunden haben, um zu scoren, auch wenn wir in der Offensive keineswegs großartig gespielt haben. Die Sache aber ist, dass unsere Verteidigung nicht auf dem Level spielt, wie es in dieser Liga notwendig wäre, um so ein Spiel auch zu gewinnen. Hier müssen wir weiter ansetzen und herausfinden, wie wir das in den Griff bekommen können, denn wenn man mit den Top-Teams in dieser Liga mitspielen möchte, dann muss man einfach besser verteidigen."