Verdiente 93:76-Derbyniederlage in Ulm

Category News Date 2023-03-25 ratiopharm ulm vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 93:76
Foto: Eibner-Pressefoto / Sascha Walther

Die MHP RIESEN Ludwigsburg müssen mit hängenden Köpfen und ohne Punkte nach Hause fahren. Beim Schwabenderby wurde man den Ulmern nur zu einem Zeitpunkt wirklich ebenbürtig und rannte stets einem Rückstand hinterher. Auch wenn die Barockstädter im Schlussabschnitt auf einen Punkt herankamen, war der Sieg für die Ulmer nie wirklich . Am Ende schraubten sie das Ergebnis sogar noch in die Höhe und gewannen mit 93:76.

Bei den RIESEN gab es mit Will Cherry (Schulter) und Jonathan Bähre (Knie) zwei angeschlagene Spieler, die nicht am Spielgeschehen teilnehmen konnten. Die Partie begann sehr langsam, denn beide Mannschaften verteidigten zunächst stark. Nach zweieinhalb Minuten standen nur drei Ulmer Punkte durch Yago dos Santos auf der Anzeigetafel. Shonn Miller erzielte nach etwas mehr als drei Minuten per Trademark-Dunk die ersten Ludwigsburger Zähler. In der Offensive wollte in dieser frühen Phase bei den RIESEN jedoch nicht viel gelingen und hinten bekam man dos Santos nicht in den Griff. Die Ulmer konnten sich so eine schnelle 10:2-Führung erarbeiten (5‘). Auch wenn die Ludwigsburger durch Hubb und Johnson zwei Dreier nacheinander trafen und wieder etwas herankamen, konnten sie mit ihrer gesamten Wurfquote (28%) zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden sein (10:16, 7‘). Das Spieltempo war mittlerweile sehr hoch, die Fehlerquote bei beidem Teams aber auch, was sich durch insgesamt 11 Ballverluste deutlich zeigte. Die Hausherren gingen nach 10 Minuten mit einer 22:15-Führung in die erste Viertelpause.

Das zweite Viertel machte schnell deutlich, dass es sich hier um ein rassiges Derby handelt. Nach einer Minute erhielten beide Teams zwei Freiwürfe, jedoch gelangten die Ulmer durch ein als unsportlich gewertetes Foul von Tommy Kuhse in Ballbesitz. Die RIESEN haderten weiterhin mit ihren Abschlüssen und konnten nur etwa ein Drittel der gesamten Versuche verwerten. Ein Dreier von Jhonathan Dunn verkürzte den Rückstand in Minute 14 zwar auf 10 Punkte (24:34), aber in den nächsten Minuten wuchs dieser direkt wieder an, da die Ludwigsburger defensiv keinen Zugriff auf die Ulmer bekamen und in der Offensive weiter ohne das nötige Wurfglück agierten. Shonn Miller holte sich nach 16 Minuten gleich zwei Fouls auf einen Schlag ab und stand danach schon bei vier, weshalb er sich wieder in Richtung Bank verabschiedete. Auch bei Tommy Kuhse wurde danach überprüft, ob er sich zwei Fouls auf einmal leistete, jedoch wurde das unsportliche Foul wieder zurückgenommen. Nichtsdestotrotz waren die Ulmer mittlerweile auf ein 47:32 enteilt und bis zur Pausensirene änderte sich am Vorsprung nicht mehr viel (52:39).

Zu Beginn von Halbzeit zwei bot sich den Zuschauern zunächst ein ähnliches Bild. Die Ludwigsburger suchten vergebens ein Durchkommen und kämpften weiterhin mit ihrer Wurfausbeute. Die Ulmer konnten in den ersten Minuten daraus kein Kapital schlagen, brachten aber nach einem Alley Oop durch Joshua Hawley die Arena zum Beben (58:44, 24‘). In der Folge war die Partie umkämpft und Sam Waardenburg musste nach einem Ulmer Foul, welches jedoch keineswegs unsportlich war, mit einer blutigen Nase vom Parkett. Das Spiel war nun zerfahren, aber die RIESEN schafften es trotzdem, den Rückstand minimal zu verkürzen. Shonn Miller musste kurz vor Viertelende mit seinem fünften Foul vom Feld und vor dem Schlussabschnitt lagen die Ulmer mit 10 Punkten in Führung (67:57).

Die Ludwigsburger bäumten sich zu Beginn des vierten Viertels nochmals auf, zeigten Kampfgeist und Moral und konnten vor allem in der Defensive endlich überzeugen. Die Ulmer fanden kein Vorbeikommen mehr und innerhalb kürzester Zeit waren die RIESEN wieder auf einen Punkt dran (66:67, 34‘). Die Zuschauer in der Arena merkten nun, dass ihr Team Unterstützung braucht und nach einem Offensivfoul von Yorman Polas Bartolo und dem anschließenden Dreier durch Brandon Paul, waren es wieder sechs Punkte Vorsprung für Ulm (72:66, 35‘). Die hektische Schlussphase brach nun endgültig an und beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Drei Minuten vor Schluss brachte Karim Jallow die Ulmer per Distanzwurf mit acht Punkten in Führung und es roch nach Vorentscheidung. Ein weiterer Dreier von Robin Christen bestätigte das und die RIESEN ließen sich zu Ende noch zu viele unnötige Punkte einschenken. Die Ulmer gewannen schlussendlich verdient mit 93:76 und gaben dem Derbykonkurrenten einiges zu Denken mit auf den Heimweg.

Das nächste Spiel

Die Wochen der Wahrheit gehen für die RIESEN am Mittwoch, 29.03.23, mit dem Topspiel gegen die Telekom Baskets Bonn weiter. Beginn im Telekom Dome ist um 19 Uhr.

Für Ludwigsburg spielten

Jhonathan Dunn 16 / Yorman Polas Bartolo 12 / Prentiss Hubb 11 (6 Assists, 2 Steals) / Eddy Edigin 9 (10 Rebounds) / Justin Johnson 8 (9 Rebounds) / Tommy Kuhse 7 (6 Assists) / Shonn Miller 4 / Sebastian Hartmann 4 / Jacob Patrick 3 / Sam Waardenburg 2

Für Ulm spielten

Yago dos Santos 26 (5 Rebounds, 5 Assists, +26 EFF) / Bruno Caboclo 14 (9 Rebounds, 2 Blocks) / Karim Jallow 13 / Thomas Klepeisz 9 (3 Steals) / Brandon Paul 8 (2 Steals) / Juan Nunez 8 / Joshua Hawley 7 (6 Rebounds) / Robin Christen 6 / David Fuchs 2 / Nicolas Bretzel DNP / Philipp Herkenhoff DNP / Fedor Zugic DNP

Statements

Josh King (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg)
"Erst mal Gratulation an Ulm. Sie waren heute über weite Strecken die bessere Mannschaft und haben somit verdient gewonnen. Wir hatten keinen guten Start in die Partie, haben uns zu Beginn offensiv enorm schwer getan. Trotz einigen Foulproblemen haben wir aber gerade im Mittelteil eine gute Leistung gezeigt und haben uns in das Spiel mit allem, was dazu gehört, zurückgekämpft. Kamen so bis auf einen Punkt wieder dran. Konnten dann aber leider am Ende nicht mehr daran anknüpfen. Demnach hatten wir nicht nur einen schlechten Start, sondern ebenfalls kein gutes Ende und so kann man auswärts gegen eine starke Ulmer Mannschaft nicht gewinnen.“
Anton Gavel (Headcoach ratiopharm ulm)
„Glückwunsch an meine Spieler und ein großes Dankeschön an die Fans, die für eine unglaubliche Derbystimmung gesorgt und uns hervorragend unterstützt haben. Es war erneut ein Spiel, indem wir uns in der ersten Hälfte einen Vorsprung herausgearbeitet haben. Können dann aber den Sack wieder einmal nicht zu machen. Wir lassen den Gegner wieder zurück in die Partie kommen, müssen somit wieder von vorne anfangen. Als das Spiel enger wurde, stieg auch die Aggressivität und Intensität der Ludwigsburger. Damit hatten wir unsere Probleme und offensiv suchten wir zu viele Einzelaktionen, anstatt weiterhin den Ball laufen zu lassen. In der Schlussphase konnten wir dann aber wieder paar Stopps kreieren und in der Offensive wieder bessere Abschlüsse gefunden. Wir sind sehr glücklich über den Derbysieg, müssen aber in Zukunft gerade gegen Mannschaften wie Ludwigsburg einen konzentrierten Auftritt über 40 Minuten zeigen.“
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