Achterbahnfahrt in Ludwigsburg – RIESEN gewinnen verrückte Partie mit 93:92

Category News Date 2023-02-12 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Basketball Löwen Braunschweig 93:92
Foto: Eibner-Pressefoto / Silas Schüller

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben ihre Fans in der MHPArena (3.514 Zuschauer) ein paar Jahre altern lassen, nachdem es emotional auf und ab ging. Ein großer Vorsprung wurde abermals verspielt und in der Schlussminute lag Braunschweig wieder vorne, doch ein Buzzer-Beater von Justin Johnson brachte den RIESEN die dringend benötigten drei Punkte zum Sieg.

Vor dem Spiel gedachten beider Mannschaften zunächst der Opfer des schweren Erdbebens in der Türkei und Syrien mit einer Schweigeminute. Nachdem die Referees die Partie anschließend freigaben, legten beide Teams direkt gut los. Bei den RIESEN lief insbesondere Jhonathan Dunn im ersten Viertel gleich richtig heiß und konnte seine ersten drei Distanzversuche alle verwandeln. Kurz nach der Hälfte des Viertels stand es bereits 19:11 für die Ludwigsburger. Beide Teams konnten in der Folge besser verteidigen und dementsprechend ließ der anfängliche Punkteregen etwas nach. Die Löwen hatten nach acht Minuten alle Teamfouls aufgebraucht und Sananda Fru sammelte bereits drei persönliche Fouls. Die zunächst gute Quote der RIESEN bei den Dreiern wurde gegen Ende des Abschnitts immer schlechter, aber trotzdem ging man mit einer 25:20-Führung in die Viertelpause.

Wie zuvor begann auch das zweite Viertel sehr hektisch und ereignisreich. Auf beiden Seiten fielen die Körbe, jedoch veränderte sich der Vorsprung der Ludwigsburger dabei kaum. Nachdem der Braunschweiger Fru bereits im ersten Viertel drei Fouls beging, taten es ihm seine Kollegen Sleva (14‘) und Nicholas Tischler (18‘) im zweiten Viertel gleich. Das Spiel wurde weiterhin durch eine große Unruhe bestimmt und die Fehlerquote erhöhte sich, sei es bei Pässen, Würfen oder auch im Defensivverhalten. Zwei Freiwurfpunkte von Will Cherry schraubten das Ergebnis auf 40:35 nach oben (16‘). Die Braunschweiger haderten danach mit ihrer eigenen Wurfausbeute (3PT 1/12) und im Gegenzug zündeten die RIESEN kurz vor der Halbzeit den Turbo. Durch einen tollen Buzzer-Beater von David Krämer konnten die Braunschweiger zwar nochmal verkürzen, jedoch gingen die RIESEN mit einer 53:40-Führung in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Ludwigsburger einige Lücken in der Defensive der Braunschweiger nutzen und nachdem Jeff Roberson zwei Mal alleine am Korb verwandelte, nahm Gästecoach Jesús Ramírez eine Auszeit (61:44, 23‘). Die Löwen erwischten in der Folge eine bessere Phase und konnten den Rückstand, der zwischenzeitlich 20 Punkte betrug, auf 12 Punkte reduzieren (66:54). Ein technisches Foul durch David Krämer beendete den 8:0-Run der Gäste. Durch konsequentere Abschlüsse hätte dieser noch weiter schmelzen können, jedoch scheiterten die Löwen teilweise an den einfachsten Korblegern. Aber auch auf der anderen Seite wollte in den Angriffen nicht immer alles gelingen und deshalb blieb der 12-Punkte-Vorsprung auch zu Viertelende bestehen (73:61).

Im Schlussabschnitt warfen die Braunschweiger nochmals alles in die Waagschale und trafen nun besser. Der Vorsprung der RIESEN schmolz nach knapp 33 Spielminuten auf 8 Punkte und Erinnerungen an vergebene Führungen wurden wach. Ein Dreier von Will Cherry setzte diesen zunächst ein Ende, jedoch verwandelte Braydon Hobbs auf der anderen Seite von ganz weit draußen und konnte so auf sechs Punkte verkürzen (81:75, 34‘). Vier Minuten vor Ende war das Spiel fast ausgeglichen, als David Krämer einen Korbleger traf und beide Teams nur noch durch einen Punkt getrennt wurden. Nicholas Tischler und Dustin Sleva holten sich beide ihr fünftes Foul und mussten vom Parkett. Ein Layup-And-One von Divine Myles brachte den Löwen drei Minuten vor Ende die erste Führung des Spiels (83:82) und die RIESEN waren nun völlig von der Rolle. Während die Braunschweiger weiter trafen und trafen, wollten bei den Ludwigsburgern nicht mal Freiwürfe fallen. Eine Minute vor Schluss hauchte Jhonathan Dunn per Stepback-Dreier dem Team nochmals Leben ein und verkürzte zum 87:89. Braydon Hobbs traf den Dreier für Braunschweig und alle dachten das war es, doch auf der Gegenseite schenkte er den Ball leichtsinnig her und Prentiss Hubb traf seinerseits die Drei. Nachdem die Löwen 15 Sekunden nicht von der Uhr bringen konnten, versenkte Justin Johnson den Buzzer-Beater, holte doch noch den Ludwigsburger Sieg und verwandelte die MHPArena in ein absolutes Tollhaus. Auch wenn die RIESEN abermals eine Führung verspielten, konnten sie trotzdem noch den Sieg erringen. Erwähnenswert ist die starke Leistung von Jhonathan Dunn, der mit 28 Punkten einen neuen Karrierebestwert erzielte.

Die Highlights vom Spiel gibt es auf dem YouTube-Kanal von Magenta Sport!

Das nächste Spiel

Die RIESEN reisen am kommenden Dienstag (14.02.23) nach Bayern und spielen dort die Nachholpartie gegen medi bayreuth. Beginn ist um 19 Uhr.

Für Ludwigsburg spielten

Jhonathan Dunn 28 (7/10 3PT, 3 Steals, +29 EFF) / Justin Johnson 15 / Will Cherry 15 (6 Assists, 4 Steals) / Prentiss Hubb 12 (7 Assists) / Jeff Roberson 10 / Yorman Polas Bartolo 5 (9 Rebounds, 7 Assists, 2 Steals) / Eddy Edigin 4 / Jacob Patrick 2 / Shonn Miller 2 / Jonathan Bähre / Johannes Patrick

Für Braunschweig spielten

Divine Myles 20 / David Krämer 14 (9 Rebounds, 2 Steals) / Braydon Hobbs 14 (6 Assists) / Dustin Sleva 11 (6 Rebounds) / Brandon Tischler 8 / Luc van Slooten 7 (6 Rebounds) / Sananda Fru 7 / Robin Amaize 5 (7 Rebounds) / Nicholas Tischler 4 / Jannik Göttsche 2 / Gian Aydinoglu DNP / Jamil Hyangho DNP

Statements

Josh King (MHP RIESEN Ludwigsburg)
„Wir sind mit dem Endergebnis zufrieden, aber ich habe den Jungs in der Umkleide gesagt, dass wir uns den Sieg nicht verdient haben. Braunschweig hätte den Sieg verdient gehabt. Wir behandeln dieses Spiel wie eine Niederlage. In den letzten vier Spielen haben wir drei Mal einen Vorsprung verspielt, jedes Mal zuhause. Das darf uns absolut nicht passieren. Wir haben insbesondere im Schlussviertel den Fokus verloren und Braunschweig hat uns in der zweiten Hälfte dominiert. Klar sind wir glücklich über das Resultat, aber ich sehe dieses Spiel als Niederlage und wir müssen uns weiter verbessern.“
Jesús Ramírez (Headcoach Basketball Löwen Braunschweig)
„Gratulation an Coach King und Ludwigsburg. Das Spiel war verrückt, mit vielen Ups and Downs. Wir haben das Spiel aber bereits in der ersten Halbzeit verloren, auch wenn wir 40 Sekunden vor Schluss fünf Punkte Vorsprung hatten. Wir haben nicht gut begonnen, wie letzte Woche. Wir haben zwar Charakter gezeigt, aber müssen diesen in jeder Spielsekunde zeigen, nicht erst in schwierigen Situation. Ich will die letzten zwei Viertel auch nächste Woche sehen und darauf müssen wir uns konzentrieren.“
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