Ausrufezeichen gesetzt, Serie ausgebaut

Category News Date 2021-03-07 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. EWE Baskets Oldenburg 98:87

Jamel McLean machte auf der Center-Position ein herausragendes Spiel: Der Neuzugang markierte 18 Punkte und 9 Rebounds – und war seinem Gegenüber Rasid Mahalbaisc klar überlegen. Foto: Pressefoto Baumann.

Der 22. Spieltag endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit dem 19. Erfolgserlebnis im Saisonverlauf: Die Schwaben gewinnen das Top-Duell des Spieltags gegen die EWE Baskets Oldenburg 98:87.

Headcoach John Patrick bemühte vor dem ersten Teil des März-Marathons notgedrungen die Rotation. Da Barry Brown angeschlagen passen musste, rückte Jonah Radebaugh in den Spieltagskader. Der 23-Jährige sollte Werbung in eigener Sache machen, kam aber vorerst von der Bank. Von dort sah der US-Amerikaner einen gewonnen Sprungball seiner Farben und fünf frühe Punkte von Yorman Polas Bartolo. Leider aber auch, dass Jonas Wohlfarth-Bottermann zwei schnelle Fouls kassierte. Trotz der Foulprobleme ihres Kapitäns erlebten die Hausherren eine gelungene Anfangsphase. Sie erspielten sich klare Vorteile, waren wacher und offensiv fokussierter (8:2, 3. Spielminute). Früh auffällig waren dabei die Big Men. Während Jordan Hulls und Jaleen Smith mit defensivem Fokus ins Spiel starteten, lag viel Verantwortung auf den „großen Jungs“. Sie schulterten diese beachtlich, haderten in Person von Jamel McLean aber mit den Wurfquoten. Die jüngst unter Vertrag genommene Nachverpflichtung konnte sich mehrfach nicht für seine gute Arbeit belohnen – war aber dennoch maßgeblich am gelungenen Auftakt beteiligt. Beteiligt war in der Folge dann auch Jordan Hulls, der nach kurzer Pause auf der Bank, gleich zweifach aus der Distanz verwandelte (24:18, 9.). (26:20, 10.).

Auch im zweiten Spielabschnitt blieben die Hausherren am Drücker. Sie bestimmten auch weiterhin das Tempo und die Intensität des Spiels und fanden mit Smith und Desi Rodriguez, der bereits im ersten Spielabschnitt spektakulär einen Fastbreak per Dunking veredelt hatte, viel Entlastung. Die Schwaben zeigten eine sehr reife und konzentrierte Leistung. Diese war von großem Einsatz und vielen Akteuren gezeichnet, die Akzente setzen: Radebaugh sorgte gemeinsam mit Lukas Herzog und Jacob Patrick für viel Verteidigung aus der zweiten Reihe. Braydon Hobbs stoppte in diesem Viertel aber niemand. Während Edelverteidiger Polas Bartolo auf der Bank saß, markierte der Scharfschütze 19 Zähler. 17 davon im zweiten Viertel. Das Spiel im Alleingang auf den Kopf stellen konnte aber auch er nicht. Gemeinschaftlich blieb Ludwigsburg in Front (53:43, 20.).

Oldenburg drückt, Ludwigsburg behält die Kontrolle

Während Wohlfarth-Bottermann in den ersten zwanzig Minuten nur 78 Sekunden auf dem Parkett gestanden hatte, war der Mann des Hinspiels nach dem Gang in die Kabinen dann voll da: Er ging mit voller Hingabe zu Werke und hatte sich, ebenso wie die Gäste, für das dritte Viertel viel vorgenommen. Der 31-Jährige erwischte zwar einen gebrauchten Tag, warf aber sich und seinen Körper in gewohnter Art und Weise in die Waagschale. Er half seinen Farben erfolgreich. Offensiv auffälliger waren an diesem Abend andere Spieler. Beispielsweise Darden und McLean, die früh auf zweistellige Scoringwerte kamen. Das in Halbzeit eins Gesehene blieb gleich: Die MHP RIESEN sprangen füreinander in die Bresche, brillierten im Teamverbund und verdienten sich die Führung Ballbesitz für Ballbesitz. Durch ihre fortwährende Energie waren sie zu keiner Zeit deutlich, dafür aber permanent, vorn (75:66, 30.).

Obwohl die Ludwigsburger ab der ersten Minute in Front lagen, sollte die Partie gegen den Tabellendritten zu Beginn des Schlussabschnitts noch lange nicht entschieden sein. Keith Hornsby, Sebastian Herrera Kratzborn und Rickey Paulding versuchten noch einmal alles. Oldenburg kam bis auf drei Zähler heran. Gegen die Leidenschaft und den Willen der Schwaben wussten sie aber nicht mehr genug entgegenzusetzen. Die Hausherren ließen auch zum Spielende Ball und Gegner laufen, setzten durch Polas Bartolo immer wieder Nadelstiche. Die EWE Baskets zeigten immer wieder ihre ganze Klasse – bis Hulls auf den Plan trat und in der 38. Minute aus der 6,75-Meter-Distanz einnetzte. Der Wurf war drei Punkte wert, sorgte aber für den entscheidenden emotionalen Dämpfer bei den Niedersachsen, die sich geschlagen geben mussten, während Ludwigsburg den 98:87-Sieg bejubelte.

Nach dem 19. Sieg im 20. Spiel geht es für die Ludwigsburger nicht im Wochenrhythmus, sondern schon in drei Tagen weiter. Dann sind die frisch erholten NINERS Chemnitz zum Nachholspiel des 20. Spieltags zu Gast. Tip-Off gegen den Aufsteiger ist am Dienstag erneut um 20:30 Uhr.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Jamel McLean 18 Punkte / 9 Rebounds, Tremmell Darden 15, Jaleen Smith 14 / 6 / 6 Assists, Yorman Polas Bartolo 14, Jordan Hulls 13, Desi Rodriguez 9, Lukas Herzog 8, Jonah Radebaugh 5, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Jacob Patrick und Johannes Patrick.

Für Oldenburg spielten: Braydon Hobbs 19 Punkte, Keith Hornsby 15 / 5 Rebounds, Rasid Mahalbasic 11 / 7 Rebounds / 8 Assists, Rickey Paulding 10, Sebastian Herrera Kratzborn 9, Philipp Schwethelm 8, Karsten Tadda 5, Phil Pressey 4 / 4 / 7, Nathan Boothe 4 / 5 und Martin Breunig 2.

Statements

Mladen Drijencic | Headcoach EWE Baskets Oldenburg
"Ich gratuliere Coach [John] Patrick zum verdienten Sieg. Wir sind von Anfang an schwer ins Spiel gekommen, haben mit unserem defensiven und offensiven Spielrhythmus gekämpft. Unser großes Problem in Halbzeit eins waren die Turnover. Zudem waren unsere 1-gegen-1-Verteidigung und unser Foulmanagement nicht gut. Wenn man sieht, dass wir nur 14 und der Gegner 30 Freiwürfe geschossen haben, sagt dies viel über die Qualität im 1-gegen-1-Verhalten aus. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr versucht, dies hat phasenweise gut funktioniert. Wir waren nah dran das Spiel zu drehen, aber Ludwigsburg hat immer eine richtige Antwort gegeben – und uns ein Turnaround nicht mehr erlaubt."
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Wir haben gut angefangen. Leider hatte Jonas Wohlfarth-Bottermann zwei schnelle Fouls. Jamel [McLean] ist dann früher als gedacht reingekommen und hat seine Qualität gezeigt. Nach acht Tagen im Teamtraining ist er, nach einer knapp einjährigen Pause, natürlich nicht bei 100% - aber seine Qualität ist unbestritten. Er hat uns unter dem Korb geholfen. Wir waren ein bisschen unkonzentriert als wir in der ersten Halbzeit eine 18-Punkte-Führung hatten. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass Jaleen [Smith] und Jonah [Radebauh] Braydon Hobbs so offengelassen haben. Aber ich bin froh, dass Jaleen – auch wenn er kein gutes Spiel gemacht hat – am Ende einen wichtigen Wurf getroffen hat. Ich glaube, dass wir von diesem Sieg auch lernen können. Wir haben gegen Oldenburg das Spiel unter Kontrolle gehabt, haben ein bisschen Energie gespart, weshalb sie zurückkommen konnten. Das war unnötig. Es ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Oldenburg war hochmotiviert, hat nie aufgegeben. Es freut mich für Desi [Rodriguez] und Jonah, die uns gute Minuten gegeben haben und für die zwei Mels, Tremmell und Jamel, die sehr gut unter dem Korb waren."