Auf Jamel McLean lagen in den vergangenen beiden Partien viele Blicke. Der US-Amerikaner etablierte sich binnen Kürze im Ludwigsburger System – und schrammte gegen Oldenburg knapp am Double-Double (18 Punkte / 9 Rebounds) vorbei. Foto: Tatjana Klee.
72 Stunden nach dem Statement-Erfolg gegen die EWE Baskets Oldenburg steht für die MHP RIESEN Ludwigsburg schon das nächste Heimspiel auf der Agenda. Im Rahmen des 20. Spieltags empfängt der easyCredit BBL-Tabellenführer am Dienstag (09.03.2021, Tip-Off 20:30 Uhr) erstmals die NINERS Chemnitz.
Die bekannte Redensart „Wer rastet, der rostet“ trifft im Monat März auf Basketball-Deutschland in Gänze zu. In keinem anderen Monat wird das orangene Leder derart häufig durch die Lüfte fliegen. In dieser Woche stehen in der easyCredit Basketball Bundesliga dabei zahlreiche Nachholpartien auf der Agenda. Denn während in der laufenden Saison bereits 22. Spieltage absolviert sind, haben nur sechs von 18 Teams eine ebensolche Anzahl an Partien bestritten. Spielverlegungen aufgrund der Länderspiel-Pause, den internationalen Wettbewerben und Corona-Quarantänen haben für kleine Ungleichheiten gesorgt, die nun ligaweit – wie schon seit Beginn der Spielzeit – nach und nach angegangen werden. Der Blick geht entsprechend nach vorn und hat für die MHP RIESEN Ludwigsburg im März ebenfalls zwei verlegte Partien auf der Agenda. Spieltag 19 steigt am 23. März in Würzburg, Spieltag 20 am morgigen Abend in der MHPArena.
Zum dienstäglichen Stelldichein freuen sich die Schwaben auf den ProA-Meister und Aufsteiger aus Chemnitz, der erstmals in der Barockstadt gastieren wird. Die Sachsen reisen als Tabellendreizehnter nach Ludwigsburg, haben aber noch genug Nachholpartien auf der Agenda, um aus eigener Kraft auch auf Position acht rangieren zu können. Nach eines positiven Corona-Befundes weilten Teile von Mannschaft und Klub zuletzt in Quarantäne. Das Gastspiel in Ludwigsburg ist die erste Partie seit dem 14. Februar. Entsprechend unberechenbar sind die Mannen von Headcoach Rodrigo Pastore.
Dass die Qualität der Chemnitzer seit dem Ludwigsburger 114:91-Hinspielsieg zugenommen hat, verdeutlicht der Blick auf den Doppelspieltag Mitte Februar. Im Rahmen dessen bezwangen Marcus Thornton und Co. sowohl Bamberg (85:82) als auch München (85:83) – und gewannen damit auch den direkten Vergleich gegen den FC Bayern Basketball. Aufgrund der tabellarischen Distanz zwischen beiden Klubs wird dieser nicht ins Gewicht fallen, ein emotionales Ausrufezeichen war der Erfolg aber auf jeden Fall. Er sorgt(e) in Chemnitz für Selbstvertrauen und für die Gewissheit, dass der Klassenerhalt allemal möglich ist. Vielleicht geht sogar noch etwas in Richtung Postseason.
Um für alles, was da noch kommen wird gewappnet zu sein, verpflichtete der Aufsteiger während des Länderspielfensters Jonathan Williams. Der 2.04-Meter-Mann, der von Galatasary Istanbul kam, könnte in Ludwigsburg sein Deutschland-Debüt geben. Sollte er die erhoffte Wirkung entfalten, würde das Topscorer-Quartett Chemnitz‘ möglicherweise um einen Akteur reicher. Bis dato sind Thornton (13.2 PpS), George King (11.2), Terrell Harris (10.7) und Isiaha Mike (10.3) die auffälligsten Korbjäger der Sachsen. Von großer Qualität sind zudem die athletischen Jonas Richter (7.9 / 3.5 RpS) und Jan Wimberg (9.3 / 4.4).
Im Vergleich zum Hinrunden-Duell fehlt Wes Clark. Der Guard machte, wie beispielsweise Elias Harris, von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch und spielt seit dem Jahreswechsel für Umana Reyer Venedig. Bezüglich eines fehlerfreien Ballvortrags konnte der US-Amerikaner die Hände zwar nicht in Unschuld waschen, seine Abstinenz wirkte sich aber auch nicht positiv aus: Mit durchschnittlich 16.8 Ballverlusten weißt Chemnitz den fehleranfälligsten Ballvortrag der Liga auf und ist dennoch eine der formstärksten Mannschaften der easyCredit BBL. Drei Siege in Serie sind, nach den 17 konsekutiven Erfolgen der Ludwigsburger, die längste Aneinanderreihung Deutschlands.
Exakt der Blick auf die letzte Spalte des Tableaus verdeutlicht, dass die MHP RIESEN Ludwigsburg aktuell Historisches leisten: Sie verfügen nicht nur über die längste und beste Serie Deutschlands, sondern in Europas Top-Ligen. Kein Team ist länger ungeschlagen. Entsprechend groß ist das eigene Selbstvertrauen, entsprechend groß ist die Motivation der Gegner.
Nach dem herausragenden Heimsieg gegen die EWE Baskets Oldenburg möchten die Schwaben in den kommenden Wochen weitere Schritte in ihrer Entwicklung gehen, die sich – bei zehn Siegen Vorsprung auf Platz neun – abzeichnende Playoff-Qualifikation dingfest machen und sich als Top-Team weiterentwickeln. Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen und soll am Dienstagabend mit einem weiteren Erfolgserlebnis vorangetrieben werden. Wer rastet, der rostet.
Während MagentaSport im Allgemeinen und Kommentator Christoph Stadtler sowie das Geschehen auf dem Parkett im Speziellen für eine kurzweilige Dienstagabendunterhaltung sorgen werden, lohnt auch der Blick auf das Second-Screen-Angebot. Das Fan-Quiz zum Heimspiel-Doppelspieltag läuft noch bis Mittwochnachmittag, 17:00 Uhr und bringt, wenn alle Fragen richtig und schnellstmöglich beantwortet werden, potenziell einige Gewinne mit sich. Die Gelbfieber-Ausgabe zum Spieltag ist bereits seit der vergangenen Woche online – bietet selbstverständlich aber ebenfalls Mehrwerte.
114 – Punkte erzielten die MHP RIESEN Ludwigsburg im Hinspiel. Seit dem Aufstieg in die Bundesliga (2002) erzielten sie in keiner Partie in 40 Minuten mehr Zähler. Rekord!
100 – Kaum da und schon für ein Zahlenspiel gut: Jamel McLean dürfte gegen Chemnitz sein 100. Ligaspiel absolvieren. Zuletzt fand er bereits prächtig ins (Spiel-)System. Mit 19 aufgelegten Zählern war er bereits der 8. RIESEN-Topscorer der Spielzeit.
15 – Punkte markierte Tremmell Darden gegen Oldenburg. Damit schraubte der Routinier seine bisherige Saisonbestleistung (je 13 Punkte in Frankfurt und gegen Würzburg) noch einmal um zwei Punkte in die Höhe.
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. NINERS Chemnitz
Dienstag, 09.03.2021, Tip-Off 20:30 Uhr
MHPArena, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg